Die Liebe zum Tanzen

Karnevalszeit heißt Tanzzeit. Das gilt auch für die Mitglieder der Teenie-Tanzgarde des VfR Kevelaer. Doch vor dem Auftritt steht die Probe. In der ÖBS fanden sich die jungen Tänzerinnen deshalb nochmal zum Training zusammen.
Die Mädchen und jungen Damen wurden dabei von ihrer Trainerin Verena Hermens angeleitet, um nochmal Bewegungsabläufe und Schrittfolgen abzuchecken. „Wir arbeiten seit dem Sommer an dem Programm für die Sitzungen“, erzählte die 30-Jährige. „Einige der Mädels kommen von unseren Minis rüber.“ Andere seien schon bei den großen Showgirls. „Wer macht noch beim Teenie-Showtanz mit?“, fragte die VfR-Vorsitzende Elke Tebartz in die Runde.
Fünf Finger erhoben sich. Darunter war auch die 13-jährige­ ­Jeanny: „Ich hab vorher Ballett getanzt und wollte weitermachen. Mir hat es gefallen, dass man für Karneval tanzt.“
Gut zehn Shows inklusive der Turniere absolvieren die 14 Mädels von Februar bis zu den Osterferien als eine von insgesamt fünf Tanzgruppen des VfR, die auch in diesem Jahr wieder aktiv im Karneval dabei sind.
Vor großem Publikum aufzutreten, damit hat mittlerweile keine so richtig Schwierigkeiten: „Da wächst man rein, wenn man bei den Minis anfängt“, erzählt die 18-jährige Annika, die bereits seit 2006 beim VfR ist.
Extrem guter Teamgeist
Damals war sie gerade mal sechs Jahre alt: „Es gab in der ÖBS das Vortanzen. Da war ich froh, dass ich meine Freundin Clara dabei hatte. Ich glaube, ich hatte noch nie Angst vor etwas, weil ich dabei sein wollte.“
Die zwölfjährige Lara fing 2011 mit dem Tanzen an: „Ich war damals aufgeregt. Aber ich habe mir gar nicht so viel gedacht dabei.“ Der Teamgeist untereinander sei schon extrem gut, sind sich die Mädels einig.
Für die VfR-Präsidentin Elke Tebartz, die 18 Jahre lang die Mädels betreute und neun Jahre Jugendwartin war, ist es faszinierend, wie sich die Gruppen über die Jahre von den ganz kleinen „Zwergen“ aus weiterentwickelt haben. Ihre eigene Tochter Sarah (15), die heute die ganz kleinen „Zwerge“ mitbetreut, fing „mit drei Jahren und einem Teddy“ bei den Minis an.
Auch die Trainerin erinnerte sich an ihre Anfänge bei den Minis vor 25 Jahren: „Ich wurde von meinen Eltern gezwungen, wollte die ersten zwei Jahre gar nicht kommen und hab nur geheult. Aber ich bin dann dabeigeblieben.“ Und sie hat den Spaß daran gefunden.
Die Trainingsarbeit mit den jungen Mädchen und Frauen macht Verena Hermens richtig viel Freude: „Ich würde das nicht so lange machen, wenn sie mich nicht ihrerseits motivieren würden und richtig Bock hätten, mitzumachen.“
Spagat, Radschlag und Taktgefühl
Spagat, Radschlag und Taktgefühl sollte man für den Gardetanz als Grundvoraussetzungen mitbringen. „Die Schritte kommen dann irgendwie – durch die Musik und das Tanzen. Wenn der Gardetanz einmal fertig ist, steht der dann halt“, erklärt die 30-Jährige, die inzwischen selber Mutter ist.
Alle, die mitmachten, seien heute „irgendwie mehr dabei und ehrgeiziger.“ Wenn sie ihren Teenys sage, „übe das oder das zu Hause, dann machen die das auch.“
Die Tanzarbeit werde immer anspruchsvoller, meint die 16-jährige Luise: „Es wird jedes Jahr um einiges schwerer. Die Figuren sind anders und es ist abwechslungsreicher geworden.“ Das sei dann auch die Herausforderung. Und bei den Turnieren will die Gruppe natürlich zeigen, was sie drauf hat.
Was sie für sich mitgenommen habe über die Jahre, das sei die Disziplin, die über das Tanzen kommt, versicherte Annkathrin Waerder (19): „Das ist eine Routine, ohne geht es nicht.“ Vor zwei Jahren wollte sie schon aufhören, „aber es ging nicht“. Dass sie freiwillig weitergemacht hat, hänge mit der „Liebe zum Tanzen“ zusammen – und den gemeinsamen Auftritten: „Man hat einfach dieses Glücksgefühl, wenn man auf der Bühne steht.“