Beiträge

Im Kreise ihrer Lieben feierte Inge Helmus (im Rollstuhl) ihren Ehrentag bei strahlendem Wetter. Foto: LS
Mit großem Herzen und geschickter Hand ist sie für ihre Familie da

Inge Helmus feierte ihren 90. Geburtstag

Es wurde ganz schön voll im Restaurant des Parkhotels Kevelaer. Denn Inge Helmus feierte dort ihren 90. Geburtstag.

Landrat Christoph Gerwers mit Fachbereichsleiterin Andrea Schwan (r.) und Stefanie Hebben, Mitarbeiterin in der Abteilung Jugend und Familie, präsentieren die neue Familien-App „AppKes“. Foto: Kreis Kleve
„AppKes“ soll Familien unterstützen

Kreis Kleve startet eine Familien-App

Und im Notfall: Mit einem Klick schnell verbunden sein mit dem Rettungsdienst, dem Gift-Notruf oder dem Apotheken-Notdienst. All das leistet die neue Familien-App „AppKes“ des Kreises Kleve.

Gertrud Schulz ist auch mit 90 noch eigenständig unterwegs. Foto: HvL
Gertrud Schulz wird 90, aber Hilfe braucht sie deswegen keine

Gefeiert wird mit Holunderlikör

Der Holunderlikör steht kalt gestellt im Kühlschrank bereit. „Den habe ich selbst gemacht“, verrät Gertrud Schulz mit einem Augenzwinkern.

Ungefähr drei Jahre dauert es, bis Babys trocken werden. Die Anschaffung von Mehrwegwindeln kann sich daher lohnen - zumal die Wallfahrtsstadt Familien hierbei finanziell unterstützt. Foto: Pixabay
Zuschuss der Stadt für Eltern, die ihr Baby mit Stoffwindeln wickeln, kommt gut an

Fast 1 Jahr Windelprämie

Eltern in Kevelaer kennen das Problem sicher: Babys müssen täglich mehrfach gewickelt werden. Dabei kommt eine ganze Menge Müll zusammen. Spätestens beim „schweren“ Gang zur Mülltonne, stellt sich dann die Frage: Muss das wirklich sein? 

Auf der Spielplatzroute in Twisteden gibt es viel zu entdecken. Foto: Wallfahrtsstadt Kevelaer
Plätze laden zum Klettern, Toben und Rutschen ein

Neue Spielplatzroute in Twisteden

Die bisher veröffentlichen Spielplatzrouten in Kevelaer, Winnekendonk, Kervenheim und Wetten erfreuen sich großer Beliebtheit bei Klein und Groß. Aufgrund der positiven Resonanz hat das Kevelaer Marketing nun auch eine Spielplatzroute von Twisteden herausgebracht.

FamilienIntegrationsBüros bleiben

Stefanie Reinders ist neu an Bord

Die FamilienIntegrationsBüros im ländlichen Raum, ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Caritasverband Geldern-Kevelaer, werden fortgeführt. Die Förderung der Chancengleichheit von Familien durch nachhaltige Integration (FIBs plus) wird bis Ende Juli 2022 aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert.

Ob mit Esel, zum Spargel oder ins Sonnensystem: Die Kreis-WfG ruft zu familienfreundlichen Wanderungen auf

Wandern im Kreis

Die Menschen am Niederrhein waren schon immer gerne in der Natur unterwegs. Ein Trend hat sich aber auch im Kreis Kleve in den vergangenen Jahren ganz besonders abgezeichnet: Das Wandern wird zu einer neuen Trendsportart für alle Altersgruppen.

Ein Lichtblick für die Seele

Denjenigen, die unter der Pandemie mit am meisten gelitten haben, eine Freude zu machen, ist das Ziel einer gemeinsamen Aktion, die das Unternehmen Eurofleurs, das „Cafe Binnenheide“ und zwei Kevelaerer Künstler auf die Beine gestellt haben.

Die Partner machen sich mit einem kulinarischen und künstlerischem Angebot zu vier Altenheimen in Kevelaer und Walbeck auf. Den  Auftakt machte Sonntag das Winnekendonker Katharinenhaus. Initiatorin der Aktion ist „Eurofleurs“-Chefin Ann Elbers. „Normalerweise haben wir ein Budget für Spenden jedes Jahr und die Mitarbeiter entscheiden, wofür das gespendet wird. Wir haben zehn Jahre lang das „Haus der kleinen Forscher“ unterstützt, und hatten Ende 2019 gesagt, dass wir für 2020 wir was Anderes machen wollen.“

Dann kam der erste Shutdown. „Wir haben alle Panik bekommen, wurden drei Wochen lang schwer davon getroffen, konnten es aber noch ausgleichen. Dann kam aber die Frage, was machen wir mit den Spenden?“ Es kamen viele gute Ideen auf, „ein Hin und Her.“
Schließlich kam der Gedanke, was zu machen, „was der Kultur, der Gastronomie und unseren Mitmenschen was Gutes tut“, im Sinne des Menschlichen und der ökonomischen Nachhaltigkeit.

Im Mitarbeiterkreis wurde herumgefragt, wen man denn so kennt als Künstler – und eben auch aus Kevelaer. „Da bin ich zunächst zufällig an Tobias Velmer geraten.“ Der Zauberer war sofort „Feuer und Flamme“, mitzuwirken. Velmer sagt: „Zauberei ist grundsätzlich etwas, was das Kindliche in uns allen weckt. Entgegen der analytischen Weltsicht geht das eher auf die Fähigkeit des Staunens, nicht des Täuschens. Und das geht in jedem Alter.“

Geschenke, Musik, Zauberei – da kam Freude auf. Foto: privat

Weihnachtsgefühle

Mit seiner Kunst will er dazu beitragen, „etwas Weihnachtsgefühle zu schaffen – die Menschen erreichen, die fernab von Kontakten in den Wohnheimen sind und schlecht Besuch erhalten können.“

Velmer verwies Elbers dann an den Gitarristen Levin Ripkens, der gerne über diesem Weg wieder aktiv werden wollte. „Dadurch, dass ich als Musiker ziemlich gebeutelt war die Monate, war ich froh, dass irgendwann was laufen sollte im Dezember“, erzählte der 30-Jährige.

Nebenbei jobbte der Musiker sogar im „Regina Pacis“-Altenheim als Pflegehelfer. „Da sind mir ja alle Sachen weggebrochen. Da kenne ich mich jetzt auch ein bisschen aus.“ Und dort habe er den Menschen spontan auch mal Heintje vorgesungen. „Die haben sich alle gefreut.“

Für die Aktion durfte der Musiker sein Repertoire „ein bisschen umstricken“ und „ein paar Weih-nachtslieder und Schlager“ zum Besten geben. „Ich habe noch nie Freddy Quinn gespielt – aber von meiner Mutter Monika Vos kenne ich die ganzen Songs.“

Dementsprechend freute er sich, „dass die sich einfach nur freuen, dass sowas stattfindet und für eine Stunde was anderes haben.“

Schließlich stieß noch Dennis van den Berg vom „Café Binnenheide“ dazu. „Wir hatten uns in der Stadt getroffen, da hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, weil wir uns lange nicht mehr gesprochen hatten“, erzählt Elbers. „Da habe ich mir gedacht, er könnte da auch behilflich sein.“

So war das Ganze in einer dreiwöchigen „Hauruck-Aktion“ zusammengefügt.

Auch der Weihnachtsmann besuchte die Senioren. Foto: privat

Sozial und ethisch

„Das ist ein tolles soziales und ethisches Projekt, wo alle was von haben. Das macht Weihnachten für mich persönlich zu einem noch schöneren Weihnachten, weil wir was Gutes tun können“, meint van den Berg dazu. So kann er seine Weihnachtstorten    und die besondere Glückskeks-Weihnachtsmischung mit vier verschiedenen Sorten mit Tannengrün im Nikolaus-Kostüm an den Mann und die Frau bringen.

Von Eurofleurs gibt es ein „Giveaway“ mit Plätzchen und Blumen aus dem hauseigenen Sortiment mit einer Danksagungskarte. „Die kriegen auch alle Mitarbeiter der vier verschiedenen Einrichtungen – als Danke auch für deren Mühe und die ganze Arbeit und Zeichen, dass wir auch an sie denken.“

Die Gruppe steht dabei vor den Türen der jeweiligen Häuser – mit der entsprechenden Technik mit Mikrofonen für Musik und Zauberei. „Natürlich besteht dann immer noch Distanz“, sagt Levin Ripkens. „Aber die Nähe schaffen wir über Sprache, Klang, die Zauberei. Das Kulinarische kommt dann noch dazu.“ Es ist ein gemeinsames Erleben, die Hoffnung, dass so auch Gemeinschaft entstehen kann.“

Am Sonntag lief das Ganze am Katharinenhaus Winnekendonk, am Mittwoch im Josefshaus Wetten. Das Clemenshaus Kevelaer ist am 19. Dezember dran – den Abschluss bildet dann die Walbecker Semiorenresidenz am vierten Advent.

Die Leiter der beteiligten Einrichtungen freuen sich sehr über die Initiative. „Jede Aktion, die für unsere Bewohner Abwechslung bringt, ist immer willkommen. Und dieses Jahr ist es intensiver als sonst, was ganz Besonderes für alle“, meint Dirk Winthuis vom Clemenshaus.

Wenig Kultur

Ähnlich sieht es Ursula Steegmann vom Josefshaus Wetten. „Es gab ja wenig kulturelle Veranstaltungen im Haus, man musste von vielem sonst Selbstverständlichem Abschied nehmen“ – ob nun Martinszug oder andere Dinge. Aber die Hausgemeinschaft sei enger zusammengerückt, das Erleben viel bewusster. „Das hier, das tut der Seele gut.“
Und Sabine Vohwinkel vom Katharinenhaus sah den wichtigen Aspekt, „dass wir mal aus dem Alltag rauskommen“ und mit Gesang und Musik gerade die ältere Menschen in ihren Erinnerungen schwelgen können. „Das hebt die weihnachtliche Stimmung – und ein Zauberer, das sieht man nicht jeden Tag. Das ist ein kleiner Lichtblick.“

Betreuung nur, wenn unbedingt notwendig

Das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKFFI) hat informiert, dass die Betreuungsangebote nicht geschlossen werden. Auch wenn kein Betretungsverbot ausgesprochen wird, wird dringend an Eltern und Familien appelliert, das Betreuungsangebot nur dann zu nutzen, wenn dies unbedingt notwendig ist. Die Wallfahrtsstadt Kevelaer hat den Appell auf ihrer Internetseite veröffentlicht.

Das erneut explodierende Infektionsgeschehen und die angespannte Lage auf den Intensivstationen machten den Appell notwendig, so das Ministerium. Auch die Kindertagesbetreuung könne einen Beitrag leisten, das gesellschaftliche Leben weitmöglich herunterzufahren.

Für den Zeitraum vom 14. Dezember 2020 bis zum 10. Januar 2021 gelten laut NRW Familienministerium daher folgende Hinweise für die Kindertagesbetreuung:

  • Die geplanten Schließzeiten werden umgesetzt.
  • Die Angebote der Kindertagesbetreuung werden darüber hinaus nicht geschlossen, d. h. es wird kein Betretungsverbot (wie im Frühjahr) ausgesprochen.
  • Die Betreuungsgarantie gilt: Kinder, für die der Besuch in ihrem Kindertagesbetreuungsangebot unverzichtbar ist, bekommen ein Betreuungsangebot.
  • Wenn Eltern Hilfe und eine Betreuung brauchen, bekommen Sie diese. Das gilt ausdrücklich auch für private Gründe. Kein Kind soll durch diesen Lockdown Schaden nehmen. Suchen Sie den vertrauensvollen Kontakt zu Ihrer Kita oder Kindertagespflegeperson.
  • Der Betrieb soll vom 14. Dezember 2020 bis 10. Januar 2021 aber auf ein Minimum reduziert werden.

Es geht der dringende Appell des Ministeriums an alle Eltern, das Betreuungsangebot nur zu nutzen, wenn es absolut notwendig ist. Die Weihnachtszeit und die Zeit zwischen den Jahren sind für viele Familien ohnehin arbeitsfreie Tage. Alle Eltern werden gebeten: Machen Sie von allen anderen Möglichkeiten Gebrauch, Beruf und Betreuung zu vereinbaren und bringen Sie, wenn es Ihnen möglich ist, Ihr Kind nicht in die Betreuung!

Wieviel Medienkonsum ist noch gesund?

Smartphones, Tablets und Fernsehen: Medien sind heute aus dem Alltag von Kindern und Familien nicht mehr wegzudenken. Über die Dauer der Nutzung kommt es häufig zum Konflikt zwischen Eltern und ihren Kindern. Stephan Gnoß arbeitet in der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Diakonie im Kirchenkreis Kleve. Vielfach wenden sich besorgte Eltern an ihn. Über einen gesunden Umgang mit digitalen Medien sprach das Kevelaerer Blatt mit dem Sozialarbeiter und Familientherapeuten.

KB: Herr Gnoß, wie viel Bildschirmzeit wird denn für Kinder überhaupt empfohlen?
Stephan Gnoß: Es gibt Richtzeiten, die ab dem 12. Lebensjahr am Tag zehn Minuten Bildschirmzeit pro Lebensjahr empfehlen, bei jüngeren Kindern sind es fünf Minuten. Genauso wichtig finde ich aber, dass Kinder noch rausgehen, Sport machen und sich mit Freunden treffen. Wenn die Kinder die nötige Reife haben und verantwortungsvoll mit Medien umgehen, können die Zeiten auch leicht variieren und man kann wochenweise Zeitbudgets festlegen. Zwischen dem 10. und 13. Lebensjahr wären das ca. 9 bis 12 Stunden Bildschirmzeit. Der Vorteil ist wie beim Umgang mit Taschengeld, dass Kinder so lernen, ihre Zeit selbstständig und eigenverantwortlich einzuteilen.
Im digitalen Zeitalter sollten Eltern aber zwischen Mediennutzung und Medienkonsum unterscheiden. Kinder und Jugendliche müssen heute oft für ihre Hausaufgaben im Internet recherchieren. Letztlich kommt es hier auch auf das Vertrauen an, das Eltern ihren Kindern entgegenbringen.

Hat die Mediennutzung in Zeiten von Corona stark zugenommen und kommen mehr besorgte Eltern zu Ihnen?
Die aktuelle JIM-Studie, die Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren in Deutschland zu ihrem Medienkonsum befragt hat, kommt zu dem klaren Ergebnis, dass Kinder in der Corona-Zeit mehr Zeit vor Bildschirmen verbringen. Danach verbrachten Jugendliche seit der Corona-Pandemie nach eigenen Angaben pro Tag mehr Zeit als vorher vor Bildschirmen und mit Musikhören und es ergab sich ebenso ein deutlicher Zuwachs bei der technischen Ausstattung der Jugendlichen.
Die meisten Eltern kommen zu uns, wenn das Familienleben aus den Fugen gerät oder wenn es etwa bei Handyentzug auf Seiten der Kinder zu Aggressionen kommt. Wir schließen dann mit den Eltern und ihren Kindern einen Mediennutzungsvertrag ab, der die Bildschirmzeiten täglich oder wöchentlich genau festlegt und bestimmt, wann das Handy ausgeschaltet wird. In einem solchen Vertrag sind Rechte und Pflichten genau geregelt; auch Kinder profitieren davon, dass sich die Eltern daran halten müssen. Und natürlich sollten Eltern auch mit ihrem eigenen Medienverhalten ihren Kindern ein Vorbild sein.

Was raten Sie Eltern, die zu Ihnen kommen?
Frühzeitige Absprachen und klare Regeln sind wichtig. Eltern sollten auf den Handys ihrer Kinder technische Schutzvorrichtungen einrichten, die verhindern, dass ihre Kinder gewaltverherrlichende oder pornografische Seiten schauen und solche Inhalte auf dem Handy landen. Wenn Eltern offiziell die Handybesitzer sind, dann haften sie auch im strafrechtlichen Sinne dafür. Das gleiche gilt für die Computer im Haushalt. Nähere Informationen gibt es etwa auf der Seite www.klicksafe.de.
Eltern verneinen oft entrüstet, wenn ich sie frage, ob sie ihre Kinder unter 12 Jahren einfach Alkohol trinken lassen. Dann lassen sie aber vielfach ihren Kindern im Internet freie Hand und unterschätzen die Gefahren, denen sie ihre Kinder aussetzen.
Wir stellen zunehmend fest, dass sich der Erziehungsstil verändert: Eltern wollten heute häufig Partner und Freunde ihrer Kinder sein, Erziehung heißt aber neben Zuwendung und Liebe auch, Grenzen zu setzen, Orientierung zu geben und konsequent zu sein.

Was sind typische Spiele, die Sie als problematisch ansehen?
Die meisten Spiele sind für Kinder und Jugendliche ja sehr reizvoll – und da beginnt oft auch die Problematik. Das eine sind gewaltverherrlichende Szenen bei manchen Spielen, hier sind insbesondere die Altersangaben der Spielehersteller kritisch zu sehen. Die unabhängigen pädagogischen Empfehlungen wie z.B. auf www.spielbar.de liegen da deutlich darüber, an diesen sollten sich Eltern orientieren. Problematisch sehe ich auch bei vielen dieser kostenlosen Spiele die In-Game-Käufe, wie z.B. die Skins bei Fortnite, die zu einem höheren Status führen.
Das andere sind eingebaute Glücksspielmechanismen wie z.B. bei Brawl Stars und Coin Master, die in Kinderzimmern nichts zu suchen haben. Kritisch sehe ich auch so genannte Lootboxen in anderen Spielen, die Spielvorteile bringen können. Diese Belohnungs- und Bezahlsysteme sind für Kinder und Jugendliche schwer zu durchschauen und sollen die Zielgruppe auf Dauer eng an das Spiel binden. Man darf ja nicht vergessen, dass es sich hier um Konzerne mit einem Umsatz in Milliardenhöhe handelt – deren Ziel heißt: Geld verdienen. In diesem Zusammenhang halte ich die momentane Aufweichung des Glücksspielstaatsvertrages zugunsten dieser Konzerne für einen wenig beachteten Skandal.
Nicht zuletzt sollten Eltern auch die Gefahr des Cybergrooming bei der Chatfunktion der verschiedenen Online-Spiele und sozialen Netzwerke im Blick haben.

Interview: Doris de Boer