Die Kläranlage in Wetten wird geschlossen

Der Niersverband baut an der Kläranlage in Wetten eine Pumpstation sowie eine Abwasserdruckleitung von Wetten nach Geldern. Im Anschluss soll die Kläranlage in Wetten geschlossen werden. Für den ersten Spatenstich trafen sich Mitarbeiter des Niersverbandes, der ausführenden Firmen und der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Kevelaer, Johann-Peter van Ballegooy in Wetten.
„Aufgrund der hohen Belastung ist die über 50 Jahre alte Kläranlage in Wetten in den letzten Jahren an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen. Zur Anpassung an die zukünftigen Anforderungen müsste sie saniert und ausgebaut werden,“ erklärte Verbandsvorstand Prof. Dietmar Schitthelm. Die Bezugsgröße sei fast ausgeschöpft („Einwohnermesseinheit“), Neubaugebiete würden zu noch höherem Bedarf führen und Sanierung sowie Ausbau würden deutlich höhere Kosten verursachen als eine neue Pumpstation mit Trassenlegung zum Klärwerk Geldern-Issum. Ein direkter Anschluss an die Kläranlage in Kevelaer sei unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ebenfalls ausgeschlossen worden, so Prof. Schitthelm weiter. „Letztendlich wollen wir eine Abwasserreinigung auf hohem Niveau für die Bürgerinnen und Bürger kostengünstig anbieten, ohne die Entwicklungsmöglichkeiten der Ortschaft einzuschränken. Mit der nun gewählten Variante können wir dies gewährleisten.“
„Wir können mit dieser Lösung und mit Blick auf Europäische Richtlinien frühzeitig mit gesetzeskonformer Abfallbeseitigung punkten“, so der zuständige Abteilungsleiter „Abwasser“ Dr.-Ing. Ulrich Otto.
Gesamtkosten 5,3 Mio. Euro
Bei Gesamtkosten von 5,3 Millionen Euro, die aus den Mehreinnahmen der Inflations-Anpassung der Gebühren finanziert werden, spart der Niersverband in Zukunft jährlich alleine bei der Wettener Maßnahme 30 000 Euro ein (weitere Kläranlagen im Verbandsbereich werden ebenfalls geschlossen). Ein deutlicher Vorteil auch für die Verbraucher.
Johann-Peter van Ballegooy machte deutlich, dass alle von der gewählten Lösung und guten Zusammenarbeit mit dem Niersverband profitieren würden. „Insofern hat die Stadt Kevelaer die Lösungsfindung und die Arbeit des Niersverbandes immer unterstützt.“
Die Leitung wird zum größten Teil grabenlos im Spülbohrverfahren hergestellt. Dadurch wird versucht, Beeinträchtigungen für Anlieger bzw. Schädigungen an Straßenoberflächen und Bäumen gering zu halten. Beim Bau der Druckrohrleitung durch die Ortschaft Wetten wird es dennoch im Bereich der Marien-/Veerter Straße vorübergehend zu Verkehrsbehinderungen kommen. Weiterhin wird im Bereich Geldern der Stellenweg bzw. die Alte Veerter Straße zeitweise gesperrt.
Projektleiterin Lisa Plöger rechnet mit einer Fertigstellung der Arbeiten für die Pumpstation und die Druckrohrleitung bis Mitte 2019 und mit dem Abschluss der notwendigen Nacharbeiten bis Ende 2019.