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Weniger Steuern für Wasser und Strom

Niersenergie

Niersenergie

Stadtwerke und NiersEnergie wollen die von der Bundesregierung beschlossene Senkung der Mehrwertsteuer für das komplette Jahr 2020 an ihre Kunden weitergeben. Das teilen die beiden städtischen Unternehmen auf ihrer Internetseite mit. Das bedeutet, dass bei einer Ablesung zum Jahresende der komplette Jahresverbrauch mit dem geringeren Satz besteuert wird.

In der Mitteilung auf der Internetseite heißt es:

“Im Rahmen ihres Konjunkturpakets hat die Bundesregierung beschlossen, ab dem 01. Juli bis zum Ende des Jahres die Mehrwertsteuer zu senken. So ist der Steuersatz für Strom von 19 auf 16 Prozent und für Wasser von 7 auf 5 Prozent gesenkt worden. Diese Steuersenkung geben wir selbstverständlich gerne 1:1 an unsere Kunden weiter. Und damit die Kunden den Sommer genießen können und nicht Zählerstände kontrollieren und mitteilen müssen, wenden die Stadtwerke Kevelaer und die NiersEnergie die Steuersenkung sogar für das komplette Kalenderjahr 2020 an. Das bedeutet, dass bei einer Ablesung zum Jahresende der komplette Jahresverbrauch mit dem geringeren Satz besteuert wird. Die Kunden geben einfach wie gewohnt den Zählerstand zum Jahrsende an und die Jahresrechnung wird dann mit 16 Prozent Mehrwertsteuer bei Strom und 5 Prozent bei Wasser erstellt. Die Höhe der Abschlagszahlungen bleibt dabei unverändert. „Wir danken unseren loyalen Kunden und wollen dazu beitragen, dass sie gut durch die schwierige Zeit kommen. Mit der vollständigen Weitergabe der Steuersenkung für das gesamte Jahr zeigen wir, dass unsere Kunden sich auf unsere faire Preispolitik verlassen können“, so Hans-Josef Thönnissen, Betriebsleiter der Stadtwerke Kevelaer und Geschäftsführer der NiersEnergie.”

Gesundes Wasser für die Schüler und Lehrer

An der Gesamtschule gibt es an Trinkwasserspendern jetzt gesundes Wasser zu trinken und dazu noch 1.200 Flaschen für Schüler und Lehrer. Ermöglicht wurde dies durch die Unterstützung der Stadtwerke Kevelaer, der NiersEnergie und der Sparkasse.

Nach der offiziellen Begrüßung durch Bürgermeister Dominik Pichler unterstrich Wolfgang Toonen von den Stadtwerken den Ansatz, nachdem „Leitungswasser als eines der bestkontrollierten Lebensmittel der Welt“ mehr gesundheitlichen Wert hat als Cola oder andere Drinks.

Künftig weniger Abfall

Die Bereitstellung von 1.200 eigenen Trinkflaschen solle auch der Abfallvermeidung dienen. Mitgebrachte Trinkpäckchen oder Einwegdosen würden sonst auf der Müllhalde oder in der Müllverbrennung landen. Insgesamt seien 2.500 Trinkflaschen für die Kevelerer Schulen vorgesehen. Die Flaschen beständen allerdings nicht aus Glas, sondern aus Plastik, „damit sie nicht kaputtgehen“, machte Toonen deutlich, allerdings aus Plastik ohne Weichmacher.

Die Installation der Geräte und die Bereitstellung der Trinkflaschen habe nach seinen Angaben ein finanzielles Gesamtvolumen von 17. 000 Euro. „Also benutzt es pfleglich, wir haben dafür viel Geld in die Hand genommen“, bat er die Fünftklässler, die zur Übergabe gekommen waren.

Der leitende Gesamtschuldirektor Christoph Feldmann erinnerte mit Bezug zur Bibel an die Grundidee, „die Erde zu bewahren, wie sie ist“ und in dem Sinne auch nachhaltig zu wirken, „um Ressourcen und die Umwelt zu schützen.“ Das sei auch seitens der Schule nur mit Partnern zu lösen: „Das hier ist ein kleiner Beitrag dazu.“ Nachhaltigkeit werde in allen Gremien diskutiert, das Thema sei Bestandteil des Lehrplans.

Ergänzend zu der Übergabe hatte die 5b im Bereich Naturwissenschaft eine Info-Stellwand zum Thema „Was ist Plastik – was können wir tun“ aufbereitet. „Es war überraschend, wie gut die darüber informiert waren und das auch im Elternhaus besprochen wird“, gab Lehrerin Karla Seifert ihre persönlichen Eindrücke des Projekts wieder.

Viele Schüler seien dafür „Feuer und Flamme“ gewesen, so wie die elfjährige Ivonna: „Manche Tiere sterben wegen Plastik, und das wollten wir aufzeigen“, machte sie klar. „Wichtig ist, dass wir weniger wegschmeißen, das landet im Meer und die Tiere fressen das“, ergänzte ihr Mitschüler Arges.

Außerdem stellte Gertrud Kannenberg für die Kreis Klever Abfallgesellschaft die im Foyer aufgestellte Wander-Ausstellung „Verschwenden“ vor, Sie zeigt Beispiele auf, wie jeder Einzelne seinen Alltag schon mit kleinen Veränderungen umwelt- und ressourcenschonend gestalten kann.

Wieder mehr Dosen

Thematisiert werden unter anderen „Verpackungsmüll, Lebensmittelverschwendung, bewusstes Konsumieren oder das richtige Entsorgen“. Das Motto laute „Wertschätzen und nicht wegwerfen“, benannte Kannenberg einen durchaus beunruhigenden Trend in Sachen „Getränkekonsum“, der nicht zu unterschätzen sei. „Dosen nehmen wieder enorm zu, Mehrweg ist rückläufig. Das hat viel mit unserer Bequemlichkeit zu tun.“

Sponsoren und Schüler am neuen Wasserspende.

Es muss kein Fremder mehr ins Haus gelassen werden

Die Stadtwerke Kevelaer informiert über eine wichtige Änderung anlässlich der jährlichen Ablesung der Wasserzähler. Ab sofort werden keine Ableser mehr an der Haustür klingeln und den Zähler vor Ort ablesen.

Stattdessen können die Bewohner des Hauses nun ganz bequem selbst die Zählerstände notieren und den Stadtwerken mitteilen. In diesen Tagen erhalten alle Hauseigentümer erstmals Ablesekarten. Diese sollen bis zum 4. Januar ausgefüllt und zurückgeschickt werden. Alternativ kann der Zählerstand auch im Internet unter stadtwerke-kevelaer.de/ablesung eingegeben werden oder per E-Mail an zaehlerstand@stadtwerke-kevelaer.de mitgeteilt werden.

„Wir haben lange die Vor- und Nachteile für unsere Kunden abgewägt“, sagt Wolfgang Toonen, Abteilungsleiter Service- und Verkehr der Stadtwerke Kevelaer. „Aufgrund der Tatsache, dass sich in der letzten Zeit vermehrt Betrüger als falsche Stadtwerke-Mitarbeiter ausgeben, sind die Bürger wesentlich sensibler geworden, was dazu führt, dass auch Mitarbeiter der Stadtwerke nicht reingelassen werden.“

Durch die Umstellung auf die Ablesung durch den Bewohner muss kein „Fremder“ ins Haus gelassen werden – auch wenn sich die Mitarbeiter der Stadtwerke stets durch einen Ausweis ausweisen können. Ein weiterer Vorteil der Umstellung: Man ist zeitlich flexibel und kann dann ablesen, wenn es persönlich passt. Wichtig ist nur, dass der Zählerstand bis zum 4. Januar übermittelt wird.

Sollte bis dahin kein Zählerstand vorliegen, wird der jeweilige Verbrauch anhand der Vorjahres-Daten geschätzt und die Jahresrechnung auf dieser Basis erstellt.

Umweltschonend und gesund

Riesenansturm im Foyer des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums zu großen „Trinkpause“: Schülerinnen und Schüler der Klasse 5b waren die ersten, die den neuen Wasserspender im Foyer ausprobieren durften. Stadtwerke Kevelaer, NiersEnergie GmbH und die Verbandssparkasse Goch-Kevelaer-Weeze hatten in einem Gemeinschaftsprojekt dafür gesorgt, dass die gesunde und umweltschonende Maschine, die Trinkwasser mit und ohne Kohlensäure zum selberzapfen bietet, dort aufgestellt worden war. Dank der Zusammenarbeit werden alle neun Kevelaerer Schulen mit einem solchen Gerät ausgestattet – und nicht nur das: Alle Schülerinnen und Schüler und die Lehrerinnen und Lehrer erhalten von den Sponsoren jeweils eine Trinkflasche, die an den Geräten aufgefüllt werden kann. Die Kunststoff-Flaschen (ohne Weichmacher und andere schädliche Zusätze) wurden gemeinsam mit der Kreis-Klever Abfallwirtschafts GmbH extra für diesen Zweck ausgewählt.

Zu viel Nitrat im Wasser

Der VSR-Gewässerschutz e.V musste erneut Bürgern mitteilen, dass ihr Brunnenwasser zu viel Nitrat enthält. Viele Menschen kamen in der Hoffnung, dass ihr Brunnenwasser nicht von den Nitratbelastungen betroffen ist, an den Informationsstand am 8. Mai in Weeze.
Jeder sechste Brunnenbesitzer musste erfahren, dass der Grenzwert der deutschen Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter in seinem Brunnen überschritten ist.
Insgesamt wurde das Wasser von 59 privat genutzten Brunnen aus dem Raum Weeze – Goch – Uedem – Kevelaer analysiert. Ein Grund für die hohen Belastungen ist die intensive Landwirtschaft. Diese hat sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter ausgebreitet. Die bisherigen Düngeverordnungen ermöglichten der Agrarindustrie, zu wachsen und ihre landwirtschaftlichen Flächen auf Kosten der Umwelt zu überdüngen“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.
Die umweltverträgliche Form der Landwirtschaft, zu der viele bäuerliche Betriebe zählen, verschwinden dagegen immer mehr. Die Gewässerschutzorganisation rät Bürgern, bei ihrem Einkauf bewusst darauf zu achten, dass die Produkte von Landwirten stammen, welche die Nitratbelastungen ernst nehmen.
Dipl. Phys. Harald Gülzow, Projektleiter im VSR-Gewässerschutz und Milan Toups, Bundesfreiwilliger, fanden bei den Untersuchungen über 300 Milligramm Nitrat pro Liter in einem privat genutzten Brunnen in Weeze. Weitere mit Nitraten stark verschmutzte Brunnen stellten die Umweltschützer in Goch mit 80 Milligramm pro Liter (mg/l), in Hülm mit 138 mg/l, in Hees mit 205 mg/l, in Wemb mit 75 mg/l und in Winnekendonk mit 67 mg/l fest.
Ärgerlich ist insbesondere, dass das Wasser nicht zum Befüllen von Gartenteichen geeignet ist. Es besteht die Gefahr, dass es zur Massenvermehrung von Algen kommt. Abgestorbene Pflanzen können anschließend zu Fischsterben führen. Auch beim Gießen des selbst angebauten Gemüses sollte das Brunnenwasser nicht zu einer Nitratanreicherung führen.
Der einzelne Brunnenbesitzer kann eine Anreicherung vermeiden, wenn er die Nitratbelastung des Brunnenwassers in die Düngeberechnung einbezieht. Wer den Termin am Labormobil verpasst hat, kann auch eine Wasserprobe am Montag, 15. Juli, von 10 bis 12 Uhr in der Geschäftsstelle in Geldern, Egmondstraße 5, abgeben oder auch mit der Post zusenden.
Die Nitratbelastung im Grundwasser blieb aufgrund von zu laschen Düngeverordnungen unverändert hoch. „Die Agrarlobby sorgte über Jahrzehnte dafür, dass so gedüngt werden durfte, dass auf den Feldern die höchst möglichen Erträge erzielt werden können und die Gülleentsorgung der Massentierhaltungen möglichst geringe Kosten verursacht“, so Susanne Bareiß-Gülzow.
So wurden auch im Raum Weeze viel zu hohe Düngemengen aufgebracht. Durch die Entwicklung in der Landwirtschaft zu immer größeren Betrieben, in denen Investoren die Vorgaben machen, kam ein extremer Preisdruck auf die bäuerliche Landwirtschaft zu. Teilweise versuchte diese, mit den großen Betrieben mitzuhalten und genau so günstig zu produzieren. Leider kam es dadurch ebenfalls zu starken Grundwassserbelastungen. Doch eine regionale Vermarktung stellt nun für diese Betriebe eine gute Chance dar, wieder stärker die Lebensmittelqualität und eine umweltverträgliche Landwirtschaft in den Vordergrund zu stellen.
Gerade die vielen Massentierhaltungen und ihre enorme Belastung für das Grundwasser wollen viele Menschen nicht mehr unterstützen und kaufen ihre Produkte bei ihrem heimischen Landwirt, mit dem sie im Kontakt stehen. Das sind bäuerliche Betriebe mit weniger Tieren.
Das Futter wird selbst oder von anderen Landwirten in der Region angebaut. Viele dieser Höfe haben inzwischen auch auf ökologischen Landbau umgestellt. Der direkte Einkauf beim Landwirt wird immer beliebter – die Menschen fahren zum Hofladen, auf den Markt oder lassen sich Lebensmittel nach Hause liefern. Die anderen achten beim Einkauf im Discounter darauf, dass die Produkte aus der heimischen, bäuerlichen Landwirtschaft stammen.
Viele Menschen kaufen auch bewusst ökologische Produkte. Hier gelten strengere Regeln bezüglich der Tierhaltung und der Düngung auf den Feldern. Der VSR-Gewässerschutz ruft dazu auf, bewusster einzukaufen und so Einfluss darauf zu nehmen, wie unsere Landwirtschaft aussieht.

So klasse kann Kümmern aussehen

Den Stadtbäumen Wasser zu geben, die dazugehörige Bepflanzung zu pflegen, für Eveline Hansen aus Kevelaer am Rosenbroecksweg ist das eine Selbstverständlichkeit. Einen gesonderten Aufruf dazu braucht sie nicht. Denn in einer gepflegten und dazu auch noch hübsch aussehenden Umgebung zu wohnen, bedeutet für die Bürgerin der Marienstadt auch Lebensqualität.
„Ich denke, da können wir alle etwas tun, egal ob es unser Eigentum ist oder es sich um ein von der Stadt angelegtes Beet handelt“, so Eveline Hansen, die gerade jetzt in der heißesten Sommer- und Trockenphase auch schon einmal öfter zum Gartenschlauch greift.
„Sehr lobenswert“, betont auch Johannes Baaken vom Betriebshof der Stadt Kevelaer. Die zweifache Mutter und einmalige Oma winkt lächelnd ab. Ihr macht es einfach Spaß, in dem von der Stadt eingefassten Beet zu arbeiten. „Ich sehe es als meinen Vorgarten und als Gartenersatz“, betont sie. Vor 37 Jahren sei sie mit ihrem Mann hierhergezogen. Damals sei alles asphaltiert gewesen. Da habe sie sich Gehwegplatten besorgt und darauf große Kübelpflanzen hingestellt.
2003 wurde die ganze Straße erneuert. Unmittelbar vor ihrer Haustür wurde eine Auto-Parkreihe eingerichtet. Immerhin: Kleine Blumenbeete sollten diese verschönern. „Mit Rosen“, erinnert sich die Pflanzenliebhaberin. Klar, passend zur Namensgebung der Straße.
Zu ihrer großen Freude aber endete genau vor ihrer Haustür die Parkbuchtreihe. „Wir bekamen unmittelbar vor unserem Haus ein großzügig eingefasstes Beet“, berichtet Eveline Hansen noch heute freudig über dieses „Geschenk“. Nur die Rosenbepflanzung lehnte sie ab. „Ich mag Rosen sehr“, gesteht sie, aber ein klein wenig Abwechslung wäre doch auch nicht schlecht, dachte sie sich.
So schlug sie den Mitarbeitern der Stadt, die vorab schon mal einen Ahorn einpflanzten, eine eigene Kreation und Bepflanzung vor. Gerne gestattete man der Dame mit dem grünen Daumen ihren Einsatz. Seitdem hegt und pflegt Eveline Hansen dieses Beet, lässt Hortensien, Tagetes, wildwachsenden Flieder, Helleborus und Pfingstrosen blühen und gedeihen, schenkt dazu noch Insekten und Co ein Zuhause und Nahrung.
Doch nicht nur das. Ihr Blick geht über das Beet hinaus. Auch die ihrem Haus gegenüber angelegten Beeteinfassungen werden von ihr in Augenschein genommen. Damit diese nicht ständig und „unglücklicherweise“ von Autos überrollt werden, stellte sie kurzerhand zwei bepflanzte Kübelbehälter in die Beete. „Seitdem wird darauf geachtet, wo man hinfährt“, schmunzelt die sympathische Frau. Zusätzlich achtet sie auch noch auf den Wildwuchs einige hundert Meter weiter. „Da lege ich dann auch schon mal Hand an und zupfe, es kümmert sich ja sonst keiner“, bedauert sie.
Vielleicht animiert ihr Tun aber noch andere Bürger in der Marienstadt. Es muss ja nicht gleich so umfangreich sein. Aber: „Ein bisschen gießen, ein bisschen pflegen, ein bisschen Müll einsammeln…ach, das wäre schon schön“, betont Eveline Hansen, schnappt sich den Gartenschlauch und schenkt den Blumen und Pflanzen vor ihrer Haustür ihre ganze Aufmerksamkeit.

Dicke Wasserstrahlen gegen die lange Dürre

Es ist gerade mal acht Uhr morgens. Die Sonne scheint es an diesem Tag, wie auch schon in den vergangenen Wochen, mal wieder gut zu meinen. Das Thermometer steuert bereits schon zu diesem Zeitpunkt auf die 30°-Marke zu.
André Elbers und Rüdiger Verhoeven, Betriebshof-Mitarbeiter der Stadt Kevelaer, besteigen an diesem frühen Morgen ihr Stadtfahrzeug. Hinten auf der Ladefläche ein 2000-Liter-Fass, gefüllt mit Grundwasser. Ihre Kollegen sind bereits seit sechs Uhr unterwegs. Und auch ihre Fahrzeuge sind beladen mit Wassertanks. Anweisungen erhalten sie vom Betriebshofleiter der Stadt Kevelaer, Johannes Baaken: „Ihr fangt heute bitte an der Hubertusstraße an, wenn ihr damit durch seid, kommt ihr zum Nachfüllen und fahrt dann nach Kervenheim.“ Ihre Mission: Dringend benötigtes Wasser für Bäume und Pflanzen in der Stadt Kevelaer und ihren Ortschaften „ausschenken“.
Nicht nur die Sonne und die langanhaltende Hitze treiben in diesen Tagen Schweißtropfen auf die Stirn der Betriebshofmitarbeiter. „Bis Anfang der vergangenen Woche konnten wir auch noch von einem ganz normalen Sommer sprechen“, erklärt Johannes Baaken, „die Temperaturen sind auch nicht das Problem, sondern die langanhaltende Trockenheit“, fügt er mit sorgenvoller Miene hinzu. Und genau die lässt Bauhofmitarbeiter, freiwillige Feuerwehren, Heimat-und Naturvereine, aber auch viele Privatpersonen zu Maßnahmen der Bewässerung greifen. In einem ganz normalen Durchschnittssommer brauche man keine zusätzliche Bewässerung von Straßenbäumen und Bepflanzungen: „Da reicht eine alle zwei bis drei Tage stattfindende Bewässerung von Jungbäumen und Kübelbepflanzung in der Innenstadt“, weiß André Elbers zu berichten. Es gehe auch nicht darum, die Natur zu verwöhnen. Ganz im Gegenteil.
Im Normalfall ist ein „Altbaum“ (ab einem Alter von fünf Jahren) in der Lage, sich selbst zu versorgen. Will heißen: Er zieht sich das Wasser mit seinen Wurzeln aus dem Erdreich. Da aber durch die langanhaltende Trockenheit der Grundwasserspiegel gesunken ist, versiegt auch die Nahrungsquelle des Baumes. Bereits jetzt schon sind Verbrennungserscheinungen in der Krone deutlich zu erkennen. „Besonders Bäume und Bepflanzungen in eingefassten Beeten am Straßenrand brauchen jetzt zusätzliche Hilfe durch Wasserzugabe“, betont Elbers.
Seit der vergangenen Woche werden flächendeckend ganze Straßenzüge in der Innenstadt und im Außenbezirk sowie in den Ortschaften zusätzlich bewässert. Hierfür durch Landwirte und das Twistedener Unternehmen Mikro Veda zusätzlich gespendete Wassertanks, die ein Fassungsvermögen von 1000 bis 2000 Liter haben, helfen dabei, die botanische Not zu lindern. Weitere Hilfe gewährt auch die Firma Teunesen Sand und Kies GmbH, die eine Wasserentnahme aus ihrem nahe gelegenen Werk Hüdderath anbietet. Zusätzliche Güllefässer helfen bei der logistischen Ausbringung von Grundwasser. Die Freiwilligen Feuerwehren der Ortschaften Kevelaer, Twisteden, Winnekendonk, Wetten und Kervenheim verkürzen ihre Übungen und helfen, in Absprache mit der Stadt, beim Bewässern von Pflanzen und Bäumen.
Erfreulich ist auch die Hilfe von Nachbarschaften und einzelnen Bürgern. „Dafür ein dickes Lob und herzliches Dankeschön“, betont Baaken, der das Jahr 2018 mit Sturm Frederike im Januar, dem anschließenden starken Frost und der großen Hitze mit langanhaltender Trockenheit jetzt noch lange in Erinnerung behalten wird. „Solange ich hier arbeite, und das sind immerhin schon 19 Jahre, haben wir diese Maßnahmen mit zusätzlicher Bewässerung noch nicht ergreifen müssen“, erklärt der Betriebshofleiter.
Anna Oymann und ihr Sohn Luke von der Hubertusstraße haben auch ihre Gießkanne gefüllt, gießen die vor ihrer Haustür stehende Linde. „Ich habe einen eigenen Brunnen und natürlich gebe ich dann auch Wasser“, sagt die junge Frau. Denn einen traurigen Baum vor dem Haus zu haben – das gehe schließlich gar nicht.
Das sieht auch Annette Pörting so. Zwar sei sie froh darüber gewesen, dass die alte Linde nicht mehr da ist. Und ihre Begeisterung hielt sich „ziemlich in Grenzen, als ich sah, dass wieder eine Linde gepflanzt wurde“, betont sie, „aber ich lasse sie dann doch nicht verdursten“, versichert sie mit einem Augenzwinkern.
30.000 Liter Wasser für 9.000 Bäume – täglich
Ja, auch die Bäume und Pflanzen haben Durst. 9.000 Bäume in der Marienstadt erhalten in diesen Tagen täglich 30.000 Liter Grundwasser. Wir alle hoffen natürlich auf Regen. Am vergangenen Samstag sorgte dieser dann auch für eine kleine Verschnaufpause. „Ideal wären so um die 20°-25° und leichter Landregen“, so der Wunsch von Johannes Baaken, der seinen Blick sorgenvoll zum Himmel richtet.
Sein Appell an die Bürger: „Wenn die Möglichkeit besteht, Bäume vor der Haustüre mit Brunnenwasser zu versorgen, dann bitte nicht mit der Bewässerung zögern. Er wird es Ihnen danken, wir auch“, so die herzliche Bitte von Johannes Baaken. Auch in dieser Woche werden die Maßnahmen zur Bewässerung der Bäume und Pflanzen weitergefüh

Stadtwerke: Trinkwasserversorgung der Bürger ist gesichert

„Die Sicherheit, unsere Bürger in Kevelaer und Umgebung mit aufbereitetem Trinkwasser zu versorgen, ist garantiert“, bestätigt Anna Walter, Leiterin der für Wasser und Abwasser zuständigen Technischen Abteilung der Stadtwerke. Auch die Aufbereitung zum Trinkwasser sei noch problemlos zu schaffen.
„Wir warten jetzt erst einmal die kommende Woche ab“, so Anna Walter, die natürlich ebenfalls mit kritischem Blick die heißen und vor allem trockenen Tage verfolgt. Trotz der extremen Wetterlage könnten die Bürger aber „immer noch bedenkenlos die Pflanzen und auch die Blumenbeete mit Stadtwasser gießen“, beruhigt die Abteilungsleiterin der Stadtwerke. Dennoch sollte man auf großflächige Rasenflächenbewässerung, Poolauffüllung usw. mit aufbereitetem Trinkwasser verzichten, so der Appell der städtischen Wasserwerke.
Von Seiten der Stadt sei die Sportplatzbewässerung eingestellt. Um eine ausreichende Wasserversorgung zu garantieren, stehen die Mitarbeiter in Verbindung zu anderen Kommunen und Wasserwerken. „Auch Notfallpläne sind vorhanden und liegen in der Schublade bereit“, garantiert Anna Walter. Die Bürger der Marienstadt und der Ortschaften müssten sich um die Trinkwasserversorgung keine Sorgen machen.

Die Kläranlage in Wetten wird geschlossen

Der Niersverband baut an der Kläranlage in Wetten eine Pumpstation sowie eine Abwasserdruckleitung von Wetten nach Geldern. Im Anschluss soll die Kläranlage in Wetten geschlossen werden. Für den ersten Spatenstich trafen sich Mitarbeiter des Niersverbandes, der ausführenden Firmen und der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Kevelaer, Johann-Peter van Ballegooy in Wetten.
„Aufgrund der hohen Belastung ist die über 50 Jahre alte Kläranlage in Wetten in den letzten Jahren an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen. Zur Anpassung an die zukünftigen Anforderungen müsste sie saniert und ausgebaut werden,“ erklärte Verbandsvorstand Prof. Dietmar Schitthelm. Die Bezugsgröße sei fast ausgeschöpft („Einwohnermesseinheit“), Neubaugebiete würden zu noch höherem Bedarf führen und Sanierung sowie Ausbau würden deutlich höhere Kosten verursachen als eine neue Pumpstation mit Trassenlegung zum Klärwerk Geldern-Issum. Ein direkter Anschluss an die Kläranlage in Kevelaer sei unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ebenfalls ausgeschlossen worden, so Prof. Schitthelm weiter. „Letztendlich wollen wir eine Abwasserreinigung auf hohem Niveau für die Bürgerinnen und Bürger kostengünstig anbieten, ohne die Entwicklungsmöglichkeiten der Ortschaft einzuschränken. Mit der nun gewählten Variante können wir dies gewährleisten.“
„Wir können mit dieser Lösung und mit Blick auf Europäische Richtlinien frühzeitig mit gesetzeskonformer Abfallbeseitigung punkten“, so der zuständige Abteilungsleiter „Abwasser“ Dr.-Ing. Ulrich Otto.
Gesamtkosten 5,3 Mio. Euro
Bei Gesamtkosten von 5,3 Millionen Euro, die aus den Mehreinnahmen der Inflations-Anpassung der Gebühren finanziert werden, spart der Niersverband in Zukunft jährlich alleine bei der Wettener Maßnahme 30 000 Euro ein (weitere Kläranlagen im Verbandsbereich werden ebenfalls geschlossen). Ein deutlicher Vorteil auch für die Verbraucher.
Johann-Peter van Ballegooy machte deutlich, dass alle von der gewählten Lösung und guten Zusammenarbeit mit dem Niersverband profitieren würden. „Insofern hat die Stadt Kevelaer die Lösungsfindung und die Arbeit des Niersverbandes immer unterstützt.“
Die Leitung wird zum größten Teil grabenlos im Spülbohrverfahren hergestellt. Dadurch wird versucht, Beeinträchtigungen für Anlieger bzw. Schädigungen an Straßenoberflächen und Bäumen gering zu halten. Beim Bau der Druckrohrleitung durch die Ortschaft Wetten wird es dennoch im Bereich der Marien-/Veerter Straße vorübergehend zu Verkehrsbehinderungen kommen. Weiterhin wird im Bereich Geldern der Stellenweg bzw. die Alte Veerter Straße zeitweise gesperrt.
Projektleiterin Lisa Plöger rechnet mit einer Fertigstellung der Arbeiten für die Pumpstation und die Druckrohrleitung bis Mitte 2019 und mit dem Abschluss der notwendigen Nacharbeiten bis Ende 2019.