50 Jahre Haustechnik Lohmann

Am 1. Juli 2019 ist es genau 50 Jahre her, dass Elisabeth und Paul-Josef Lohmann ihre Firma für Elek­tro, Sanitär und Heizung auf der Niersstraße in Winnekendonk angemeldet haben. Seit 2001 ist auch die zweite Generation mit Tochter Martina und Ehemann Thomas Lohmann ganz in die Firma eingestiegen. Am 12. Juli 2019 möchten sie mit allen aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern, Nachbarn und Freunden der Firma auf das vollendete halbe Firmenjahrhundert anstoßen. Eingeladen ist jeder, der mit der Firma verbunden ist und das Jubiläum gerne gemeinsam feiern möchte.

Schon der Stiefvater und später auch der Stiefbruder von Paul-Josef Lohmann arbeiteten in einem Installationsbetrieb. 1962 machte auch Paul-Josef in Oldenburg die Meisterprüfung, 1966 heiratete er seine Frau Elisabeth und beide erwarben 1969 das heutige Grundstück, das die Firma und die privaten Wohnhäuser beherbergt. Bis heute gibt es in der Firma noch eine Sechstagewoche, aber anders als früher werden nun am Samstag nicht mehr zwölf Stunden, sondern nur noch acht gearbeitet. Und am einzig freien Tag, dem Sonntag, mussten oft noch die Rechnungen einzeln mit der Schreibmaschine geschrieben werden. „Oft hatte ich mich vertippt und wenn ich dann mit dem Korrekturroller über die Fehlerstelle ging, hatte der Durchschlag einen schwarzen Balken und die Arbeit auf der Durchschlagseite begann von vorn“, lacht Elisabeth Lohmann heute über vergangene Mühen.

Im vollen Einsatz für die Feuerwehr

Aber trotz Dauereinsatzes für das eigene Unternehmen war dem Gründerehepaar eines immer wichtig: Mit den drei Kindern Bernhard, Barbara und Martina ging es jedes Jahr in den verdienten Familienurlaub, der sie oft nach Österreich führte. Die Kamera packte Hobby-Fotograf Paul-Josef immer ein und hielt alle Urlaubshöhepunkte fest. Neben dem Meister als Elektroinstallateur und Gas- und Wasserinstallateur hat Paul-Josef Lohmann sogar noch einen dritten Meister: 60 Jahre schon ist er Feuerwehrmann und wurde dabei auch zum Brandmeister ausgebildet. Neben der Firma stand die Rettung bei Feuer an oberster Priorität: „Wenn die Sirene ging, blieb alles liegen und stehen. Wir Kinder gingen schon immer von selbst zur Seite, sonst wurden wir umgerannt“, erinnert sich Martina Lohmann im Rückblick.

Die Familienfirma war auch sonst recht fortschrittlich. 1972 gab es in allen Autos bereits Betriebsfunk. Das erste tragbare Telefon, das sich der Firmenchef besorgte, war allerdings noch ein großer Rucksack, der sogar zur Kirmes mitgenommen wurde, für den Fall eines Notrufs. Auf Schloss Raesfeld machten beide eine dreitägige Fortbildung nur über das Thema: „Wie kaufe ich einen Computer?“ 1989 wurde schließlich der lang ersehnte Computer gekauft. Mindestens eine 80 Mb Festplatte sollte er haben, dessen war sich Paul-Josef Lohmann sicher, doch im Fachgeschäft wurde er damals als „größenwahnsinnig“ nur ausgelacht, heute lacht man dagegen über die heute geringe Größe. Lange taten eine mechanische Rechen- und Schreibmaschine ihren Dienst, bis sie dann gegen eine elektrische und später gegen den Computer eingetauscht wurden.

Wo die Liebe hinfällt

Dass Sohn Bernhard als Ältester, selbst Elektroinstallateurmeister, einmal mit in die Firma einsteigen würde, das stand lange als sicher fest. Doch die Liebe machte diesem Plan einen Strich durch die Rechnung. Er verliebte sich nach Bayern und zog nach Wolfratshausen. Doch die Firma blieb und bleibt auch weiterhin in Familienhand, denn 2001 stiegen Martina und Thomas mit in die Firma ein und heirateten im Jahr 2003. Thomas nahm den Namen seiner Frau an und machte später auch seinen Meister als Installateur und Heizungsbaumeister. Martina managt mit ihrer Mutter gemeinsam das Büro und die Organisation.

All die Jahre hindurch übernahm die Firma auch immer den Notdienst. Es gab nur eine einzige Ausnahme: Bei der Hochzeit von Martina und Thomas machte eine andere Firma Notdienst. Aber sonst waren sie immer zur Stelle. Einmal kam es, dass Thomas Lohmann – von der Karnevalsfeier kommend – sogar im Bienenkostüm den Notdienst machte. Auch am Tag der Feier übernimmt die Firma wie ganz selbstverständlich all die 50 Jahre hindurch den Notdienst. „Wer am wenigsten getrunken hat, der muss dann wohl zum Notdienst raus“, so lautet der Beschluss.

16 Mitarbeiter zählt das Familienunternehmen heute. Am 1. August 2019 wird der mittlerweile 50. Auszubildende eingestellt. „Wir haben ein tolles Team, Spaß an der Arbeit. Jetzt wird unser runder Geburtstag gefeiert“, freut sich der Firmengründer und dreifache Meister mit der ganzen Familie.