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Eine zehntägige Quarantäne kann frühestens nach fünf Tagen beendet werden. Testergebnisse müssen dem Kreis Kleve mitgeteilt werden.

Neue Einreiseregelungen für Personen aus Gebieten mit hoher Inzidenz

Bundesweit gelten neue Einreiseregelungen im Zuge der Corona-Pandemie. Diese ersetzen die – je nach Bundesland verschiedenen – bisherigen Regelungen. Unterschieden wird zwischen Einreisen aus Risikogebieten, Hochinzidenzgebieten sowie Virusvarianten-Gebieten.

Wenn ich heute nochmal auf Los könnte…

Kultur, Politik und Wirtschaft – das sind die Themen, an denen Matthias Wirth mit Leidenschaft arbeitet. So standen ihm als KB-Reporter bisher vor allem zahlreiche Unternehmer Rede und Antwort – vor allem dann, wenn er mal wieder einer Ladenneueröffnung auf der Spur war. Seit 2018 hat Matthias Wirth es sich zur Aufgabe gemacht, in Kevelaer einfach mal hinter die Kulissen zu schauen – und so die Wallfahrtsstadt mit ihren Bürgern näher kennenzulernen. Denn der 39-Jährige hat Kevelaer erst vor einigen Jahren kennen und lieben gelernt.

Gebürtig kommt Matthias Wirth nämlich aus Stralsund. Gelebt hat er lange Zeit in Baden-Württemberg – und gewirkt schon in vielen Teilen der Welt. Denn der gelernte Intonateur und Orgelbauer war beruflich bedingt lange Zeit viel im Ausland unterwegs. „Das war wohl irgendwann zu viel“, weiß der 39-Jährige heute. 2014 kam er zu Orgelbau Seifert nach Kevelaer und machte sich vier Jahre später selbstständig. Damit war dann auch der Startschuss für seine Arbeit beim KB gefallen. „Horizonterweiterung finde ich gut und wichtig“, erklärt der Wahl-Kevelaerer, was ihn antreibt, neben seinem Hauptberuf anderweitig tätig zu sein. Die Arbeit beim KB sei eine willkommene Abwechslung und habe auch etwas mit Leidenschaft zu tun.

Bereits zu Studienzeiten habe er gerne geschrieben und auch aktuell „schreibe ich selbst noch manchmal für Fachzeitschriften.“ Das Format unserer Heimatzeitung ist für den Reporter jedoch ein ganz besonderes. Einen positiven – vielleicht sogar etwas eigennützigen – Nebeneffekt hat die Arbeit beim KB für den Zugezogenen auch, verrät er mit einem Augenzwinkern: „Ich kann Leute und Geschichten aus dem eigenen Ort kennenlernen.“

Einen unparteiischen Blick bewahren

Bei politischen Themen im KB hält sich Matthias Wirth zurück, trotz seines großen Interesses für diesen Bereich. Vor allem dann, wenn es ihm nicht gelingen würde, unparteiisch zu sein, gibt er die politische Berichterstattung beim KB in andere Hände. Denn der Reporter ist als Mitgliederbeauftragter der CDU Kevelaer und der CDU Kreis Kleve sowie als Kreisvorsitzender der CDA tätig. Einen unparteiischen Blick bezüglich einer Berichterstattung zu bewahren „ist schwer“, sagt Matthias Wirth, der mit dem Zwiespalt nicht hinterm Berg hält.

Neben seinem Hauptberuf, der Arbeit beim KB und seinem politischen Engagement hängt seine Leidenschaft an den Bergen. „Da bin ich jetzt in der falschen Gegend wohnhaft“, lacht der gebürtige Stralsunder, der dafür seinen Urlaub gerne in den Bergen verbringt.

Warum er neben all den Tätigkeiten in seinem Alltag auch der Heimatzeitung treu bleibt? Ganz einfach: „Ich mach‘s gerne.“ Und „wenn ich heute nochmal auf Los könnte“, und mit dem heutigen Wissen, würde der 39-Jährige vielleicht sogar seine Haupttätigkeit in der Medienbranche suchen.

Ein Kapitel geht zu Ende

Das diesjährige Weihnachtsfest dürfte Maria van Meegen wohl in besonderer Erinnerung behalten. „Ja, mich begleitet in diesen Tagen ein ziemlich komisches Gefühl“, gesteht sie mit glänzenden Augen und rührenden Erinnerungen an die vergangenen Wochen. Am 20. Dezember 2019, genau vier Tage vor dem Heiligen Abend, verabschiedete sich Maria van Meegen von ihren Sternen-, Bären-, Gänseblümchen- und Sonnenscheinkindern, die sie 43 Jahre lang im Kevelaerer St. Marien-Kindergarten begleitet hat.

„Ich freue mich ja auf den Ruhestand, aber ich verabschiede mich auch mit sehr viel Wehmut“, betont die langjährige Leiterin der Kevelaerer Einrichtung, für die das Wohl der Kinder in all den Jahren immer an erster Stelle stand. Dafür musste dann auch schon mal so manche Verwaltungsaufgabe beiseite geschoben werden. „Die Kinder hatten und haben immer Vorrang“, sagt Maria van Meegen, die jedes „ihrer Kinder“ beim Namen nennen kann. Und das dürften in 43 Jahren mehr als 2.000 Kinder gewesen sein.

Gespielt, gelacht, geweint und getobt

Maria van Meegen ist es in all den Jahren gelungen, den Kindern den ersten Abschied von Zuhause zu erleichtern, ihnen die Hand zu halten und sie beizeiten auch wieder loszulassen. Sie hat den Kindern zugehört, sie getröstet und gelobt. Sie hat mit „ihren Kindern“ gespielt, gelacht, geweint, getobt oder auch mal in die Stille hineingehorcht. Maria van Meegen sind alle Kinder ans Herz gewachsen.

Die Kinder und Kollegen hatten sich zur Abschiedsfeier versammelt. Foto: HvL

Der Wunsch, Kindern unbeschwerte Kindheitstage zu geben, liegt ihr am Herzen. Genau diesem Ruf folgt sie im Alter von 15 Jahren, nachdem sie während eines 14-tägigen Praktikums im St. Antonius-Kindergarten reinschnuppern darf. „Der Umgang mit Kindern hat mir damals schon Spaß gemacht“, erklärt die gebürtige Twistedenerin. Am 1. September 1976 absolviert sie im St. Marien-Kindergarten ihr Anerkennungsjahr, wird anschließend direkt übernommen und schließlich als Leitung einer Gruppe eingesetzt. Da Twisteden erst 1981 einen eigenen Kindergarten erhält, übernimmt sie die Gruppe mit den Kindern aus ihrem Heimatdorf. Dabei fliegen dem „Fräulein Maria“, wie sie in den 1970er-Jahren noch gerufen wird, die Kinderherzen aller Kinder nur so zu.

Schnell wird der damaligen Leitung klar: Maria van Meegen ist aus dem ältesten Kindergarten der Stadt Kevelaer und des Bistums Münster nicht mehr wegzudenken. Auch nachdem die Einrichtung um eine Gruppe auf vier Gruppen reduziert wird, bleibt die Erzieherin dem St. Marien-Kindergarten erhalten. Angefangen unter der Leitung von Schwester Liboris, übernimmt Maria van Meegen 1988 die Leitung von Schwester Stephanie, der letzten Ordensschwester der Schwesterngemeinschaft der Göttlichen Vorsehung.

Mit 31 Jahren stellt sich die junge Frau der Verantwortung, ein Team zu führen, dieses zu motivieren, dabei immer und überall die Kinder im Blick zu haben. Zusätzlich macht sie eine heilpädagogische Ausbildung und führt eine Inklusive Gruppe im St. Marien-Kindergarten ein. Noch vor 1990 besucht das erste Kind mit Down-Syndrom die integrative Einrichtung. „Das war damals ein Riesenschritt und ein guter dazu“, betont die 62-Jährige, die das integrative Angebot in Zusammenarbeit mit Therapeuten und der Frühförderstelle erweitert.

Viele Veränderungen in 43 Jahren

Sie möchte allen Kindern die beste Möglichkeit für einen guten Start ins Schulleben ermöglichen. Ihr gelingt es, mit vielen Institutionen Gespräche zu führen, die Besonderheiten der Kinder kennenzulernen und herauszufiltern und das Team mit einzubeziehen. „Eine Leitung ist nur so gut, wie sich das Team mitnehmen lässt“, betont van Meegen, die überaus dankbar für ein tolles 16-köpfiges Team ist. In 43 Jahren hat van Meegen viele Veränderungen erlebt. So entzieht sich auch der traditionsbewusste Kindergarten nicht dem Wandel der Zeit. Familienstrukturen ändern sich zusehends und erfordern ein Handeln. Immer ist sie darauf bedacht, alles zum Wohle der Kinder zu entscheiden. Auch hier gelingt der Leiterin eine gute Kombinationslösung.

Bis zur Einführung der Offenen Ganztagsschule 2007 richtet der St. Marien-Kindergarten eine Hortgruppe für Schulkinder vom ersten bis zum vierten Schuljahr ein. „Auch das war eine tolle Erfahrung und alle Kinder profitierten davon“, erinnert sich die sympathische Neuruheständlerin. Immer wieder bringt sie erforderliche Umbaumaßnahmen auf den Weg, die ihr seitens des Trägers, der Pfarrei St. Marien, auch gewährt werden. „Sie haben mir immer großes und uneingeschränktes Vertrauen entgegengebracht, mich dabei selbstständig arbeiten lassen“, lobt die ehemalige Leiterin ihren Arbeitgeber.

Zur Ruhe kommen und die Hektik des Alltags nehmen

Maria van Meegen schaut voller Dankbarkeit auf die vergangenen vier Jahrzehnte zurück. Die Vorweihnachtszeit mit vielen traditionellen Ritualen ist ihr dabei besonders ans Herz gewachsen. „Wir haben immer versucht, die Kinder in dieser Zeit zur Ruhe kommen zu lassen, ihnen die Hektik des Alltags zu nehmen, mit ihnen den Weg zur Krippe ganz bewusst zu gehen, um sie dann auf die Geburt Jesu vorzubereiten“, erzählt die Erzieherin, die bis zum letzten Arbeitstag am 20. Dezember 2019 in der Einrichtung präsent war.

„Bring dir an diesem Tag Zeit mit!“, hatte ihr Team im Terminkalender geschrieben. Nein, leicht haben es ihr 77 Kinder und 16 Erzieherinnen am letzten Arbeitstag im St. Marien-Kindergarten nicht gemacht. Mit einigen Tränen übergab Maria van Meegen, nur wenige Tage vor dem Heiligen Abend, den Leitungsstab an ihre Nachfolgerin Julia Holtermann. Diese wird ab dem 7. Januar 2020 die Geschicke des St. Marien-Kindergartens leiten. Aber das ist eine neue Geschichte. 

Den Artikel zur Abschiedsfeier finden Sie hier auf unserer Website. 

Mera übergibt Futterspende an Ralf Seeger

Die letzten zwei Monate standen bei den Mitarbeitern des Tierfutterherstellers Mera vom Niederrhein unter dem Motto „MEhr RAdeln“. Ziel war es, so viele Auto-Kilometer wie möglich mit dem Rad zurückzulegen und dadurch CO2 einzusparen. Die 1,8 eingesparten Tonnen CO2 wurden anschließend von Mera in Hundefutter umgerechnet und um einen Bonus Katzenfutter ergänzt. Ralf Seeger durfte sich für seine Organisation „Helden für Tiere” über zwei Tonnen Hunde- und Katzenfutter freuen.

Die Mitarbeiter der Mera Tiernahrung GmbH haben ihre Aufgabe in den letzten zwei Monaten ernstgenommen und so viele Wege wie möglich mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt. Dabei konnten sie insgesamt eine Strecke von 12.424 Kilometern zurücklegen und 1,8 Tonnen CO2 einsparen. Für die Futterspende an Ralf Seeger wurde das Gewicht 1:1 in Tierfutter umgerechnet. Das Familienunternehmen hat anschließend noch einmal rund 200 kg dazu gegeben.

Das Futter wurde sicher verstaut

Am vergangenen Freitag packten die Mera-Mitarbeiter noch einmal mit an und halfen, das Futter in den Mera Transporter zu verladen. Ralf Seeger war persönlich vorbeigekommen, um die Futterspende abzuholen und beim Verladen zu helfen.

„Wir freuen uns, dass wir den Tieren, die Ralf Seeger betreut, mit dem Futter etwas Gutes tun können. Eine Aktion, die sich im doppelten Sinne mehr als gelohnt hat – für die Nachhaltigkeit und für den guten Zweck“, kommentiert Sigrid Krambeer, Marketingleiterin und Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Mera Tiernahrung. Für die Mera Tiernahrung war die Aktion ein voller Erfolg, der im nächsten Jahr als Teil des neuen Nachhaltigkeitsmanagements wiederholt werden soll.

Woche der offenen Tür bei Eurofleurs

Trends und Neuheiten für einen blühenden Herbst und für eine stimmungsvolle Winterzeit erwarten den Besucher: In der Woche vom 19. bis 23. August 2019 öffnet Eurofleurs nicht nur für die Kunden die Türe am Ottersweg 6 in Kleinkevelaer, auch interessierte Pflanzenfreunde sind eingeladen, sich die Trends und Neuheiten für den Herbst 2019 während der Bürozeiten (Mo.-Fr. 8 – 17 Uhr) bei Eurofleurs anzusehen.

Neue Züchtungen oder neue Kulturgrößen, aber auch Nachhaltigkeit im Gartenbau und bienenfreundliche Pflanzen für den Herbst stehen im Fokus der Ausstellung. Die Firma Eurofleurs GmbH & Co. KG ist ein internationaler Pflanzengroßhandel im größten Gartenbaugebiet Europas. Besonders stolz ist Geschäftsführerin Ann Elbers auf die Internationalität des Unternehmens. Es sei nicht nur der Kundenstamm sehr international (D-A-CH, Skandinavien, Frankreich, Italien, Polen, Malaysia, Singapur, Thailand, USA), sondern auch die Belegschaft. In Kleinkevelaer arbeiten Mitarbeiter aus acht verschiedenen Nationen im Team zusammen (Foto).

Gleichzeitig feiert man zehn Jahre „Florifair“, das Markenzeichen stehe für eine umweltfreundliche Produktion mit rezirkulierendem Wassersystem und einer Wasserersparnis von 72 Millionen Liter Wasser im Jahr auf einer Fläche von 15 ha. Dies bedeutet nach eigenen Angaben 90 Prozent weniger Wasserverbrauch als bei einem herkömmlicher Gartenbaubetrieb und 40 Prozent weniger Dünger durch einen punktuellen Einsatz von Dünger. Die Reinigung des Wassers erfolge durch „Bio-langsam Filter“ ohne jeglichen Zusatz von Chemikalien.

Neues Zuhause in Kevelaer gefunden

Wer wissen will, wo die netten Ecken in Kevelaer sind, welche Ziele sich wirklich lohnen und warum es in dem kleinen Wallfahrtsort so schön ist, der muss nur Charlotte Bordewisch fragen. Sie ist Kevelaererin mit Herz und Seele. Dabei lebt die 38-Jährige noch gar nicht so lange hier. „Aber ich kenne die Stadt wie meine Westentasche“, sagt sie. Vor sechs Jahren zog Charlotte Bordewisch von Detmold nach Kevelaer und fand am Niederrhein ein neues Zuhause.

Wie schön Kevelaer ist, hört sie zudem jeden Tag. Sie arbeitet im „Klostergarten“, dem barrierefreien Hotel in der Stadt, in dem Menschen mit und ohne Behinderung beschäftigt sind. Charlotte Bordewisch gehört zum Housekeeping-Team: „Staubsaugen, putzen, wischen, bei Bedarf die Betten beziehen“, zählt sie ihre verschiedenen Aufgaben auf.

29 Zimmer hat das Hotel, „die sind immer gut gebucht“. In der Regel beginnt ihr Dienst um 9 Uhr im Klostergarten, dann liegt die Liste schon bereit, welche Zimmer wie gemacht werden müssen. Für Charlotte Bordewisch und ihre Kolleginnen und Kollegen werden die Gäste in drei Kategorien geteilt: Bleiber, Anreiser und Abreiser. Wer in einem Hotel arbeitet, sollte flexibel sein. „Es sind keine festen Zeiten, sondern man muss arbeiten, wie man gebraucht wird“, sagt Bordewisch – auch an Wochenenden und Feiertagen.

Kein weiter Arbeitsweg

Zum Glück hat Bordewisch es nicht weit zur Arbeit. Ihre kleine Wohnung liegt unmittelbar neben dem Hotel. „Ich kann direkt auf die Zimmer 11, 12 und 14 schauen“, lächelt sie. Bordewisch lebt im sogenannten Ambulant Betreuten Wohnen. Unterstützt wird sie im Alltag von Christine Bielen vom LVR-HPH-Netz Niederrhein.

Bordewisch ist sehr selbstständig und vor allem gut organisiert. Gegen acht Uhr steht sie auf, nach dem Dienst stehen Ausruhen, Duschen und Haarewaschen auf dem Programm, außerdem kocht sie gerne und so gibt es abends immer etwas Leckeres zu essen. Den Fernseher schaltet sie vor allem dann ein, wenn Fantasyabenteuer wie „Herr der Ringe“ oder „Harry Potter“ laufen, aber es darf auch ein guter Horrorfilm laufen.

Mit Freunden geht sie ins Kino, zum Kegeln und zum Reiten. Und sollte noch Zeit bleiben, muss Charlotte Bordewisch nur auf die Liste schauen, die sie sich für ihre Hobbys gemacht hat: Musik, Sudoku, Spielen, Malen, Lesen, Schreiben. Außerdem müssen nicht nur die Hotelzimmer, sondern auch die eigenen vier Wände geputzt werden.

Familie in Geldern

Dass Charlotte Bordewisch vor sechs Jahren von Detmold an den Niederrhein zog, hatte seinen Grund. In Detmold arbeitete sie in einem Café, in dem wie im „Klostergarten“ Menschen mit Behinderung beschäftigt werden. Aber die Bedingungen seien nicht so gut gewesen wie in Kevelaer. Ihr Vater habe ihr geraten, sich etwas Neues zu suchen. Der Niederrhein lag gedanklich nahe, in Geldern lebt Charlottes Schwester mit ihrer Familie. Und dass Tante Charlotte regelmäßig ihren Neffen Jan besucht, versteht sich von selbst.

Wer die ambulanten Wohn- und Unterstützungsleistungen des LVR-HPH-Netz Niederrhein kennenlernen möchte, kann sich bei Anja Booltink mobil unter Tel. 0152-09321919 oder per E-Mail anja.booltink@lvr.de melden.

Norbert Senger in den Ruhestand verabschiedet

Nach fast 47 Berufsjahren, davon mehr als 26 Jahre bei der Volksbank an der Niers, feierte Norbert Senger in der Kevelaerer Gaststätte „Zur Brücke“ bei Sürgers-Grevers mit Ehefrau und Kollegen seinen Abschied.

Die Brücke nutzte Vorstandsmitglied Wilfried Bosch als Vergleich für den Übergang in den Ruhestand und ließ die Stationen von Sengers Berufslebens Revue passieren. Norbert Sengers Bankerleben begann 1972 mit der Ausbildung bei der Städtischen Sparkasse Kevelaer. Zur damaligen Volksbank Gelderland wechselte er 1993. Dort kam seine Vorliebe für das Kreditgeschäft deutlich zum Tragen und war bis zum Schluss sein Arbeitsbereich.

Wilfried Bosch dankte dem neuen Pensionär für seinen Arbeitseinsatz, seine Hilfsbereitschaft und seine stets freundliche Art. Er wünschte ihm noch viele Jahre nach der Volksbank in bester Gesundheit, getreu nach dem Lebensmotto „Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum“.

Keine Chance für Hacker

Die Digitalisierung steckt heute in fast allen Arbeitsprozessen der deutschen Wirtschaft und das gilt auch für den Gartenbau am Niederrhein. Das konnten die Teilnehmer der Veranstaltung zum Thema IT-Sicherheit im Gartenbaubetrieb von Janßen in Kevelaer erleben, zu der das Netzwerk Agrobusiness Niederrhein e.V. zusammen mit der Sparkasse Krefeld eingeladen hatte.

„Unsere Maschinen sind technisch auf dem neusten Stand“, sagt Raphael Janßen, „und natürlich sind sie auch an das Internet angeschlossen, wenn es um Service und Wartung geht.“ Nicht nur bei den Produktionsprozessen, sondern ganz besonders bei der Abwicklung aller Bürotätigkeiten, steht die IT-Sicherheit ganz weit vorn. Da gibt es Abläufe, die einfach nicht stillstehen dürfen, sonst gerät ein ganzes Unternehmen in existenzielle Gefahr.

Trotz tropischer Hitze waren über 30 Teilnehmer nach Kevelaer gekommen, um von Volker Wassermann von der Firma bridge4IT aus Geldern zu hören, worauf man bei einer Datensicherung achten muss und wie man sich vor einem Verschlüsselungstrojaner schützen kann. Matthias Stackebrandt, Sparkasse Krefeld aus Geldern, begrüßte die Teilnehmer und wies darauf hin, dass auch bei der Sparkasse Krefeld Datensicherheit beim Internetbanking einen sehr hohen Stellenwert hat.

Datensicherung

Wassermann stellte gleich zu Beginn seines Vortrags heraus, dass die Datensicherung im Betrieb von herausragender Bedeutung ist. Ob die Datensicherung in der Cloud bei einem externen Anbieter liegt oder auf der Festplatte unter dem Bett verstaut wird, wichtig ist regelmäßig zu prüfen, ob sich die gesicherten Daten auch wiederherstellen lassen. „Wenn man erst im Notfall herausfindet, dass die Sicherung zwar vorhanden, aber nicht vollständig ist, ist es bereits zu spät“, sagt Wassermann. „Die Sicherungen sollten mehrere Monate rückwirkend aufbewahrt werden“, fügt er hinzu. Der Grund sind die komplexen Funktionsweisen von Verschlüsselungstrojanern, die ihr Schadprogramm zum Beispiel über Makros in Word und Excel auf den Computer bringen, dort kleine Programme ausführen und sich dann als Schadsoftware mehrere Monate auf dem Rechner versteckt halten.

Das ursprüngliche Schadprogramm kann dann vom Virenscanner bereits vernichtet sein, wenn das ausgeführte Programm seine Wirkung zeigt. Dann wird irgendwann der Zugang zu den Daten gesperrt und eine Zahlungsaufforderung zur Freigabe der Daten erfolgt. „Be-kommt man dann auch die Daten wieder freigegeben, wenn man gezahlt hat?“, fragte ein Teilnehmer. „Man sollte grundsätzlich nicht zahlen und auf die Datensicherung zurückgreifen. Aber die Hacker sind professionell aufgestellt, es kommt vor, dass sie auf eine Referenzliste ihrer Opfer hinweisen, die eine Zahlung bestätigen können“, berichtet Wassermann.

Passwörter

Den Hackern keine Chance geben: das muss das Ziel sein. Passwörtern kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Passwörter gehören nicht unter die Schreibablage. Mitarbeitern sollte bewusst sein, dass sie möglicherweise über Anwendungen im Betrieb oder zu den Passwörtern ausspioniert werden könnten und wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, müssen die Passwörter sofort ausgetauscht werden.

Neben Hackern sind weitere Ausfallrisiken zu berücksichtigen. Dazu gehören Überschwemmungen, Nagetierschäden an den Kabeln und Überspannungsspitzen, die ganz normal im Netz vorkommen oder durch Blitzschlag ausgelöst werden. Ein Teilnehmer konnte davon berichten. Erst vor zwei Wochen hatte ein in mehreren Kilometern Entfernung eingeschlagener Blitz über die Telefonanlage sein gesamtes System zum Erliegen gebracht. Dann gilt es, alle Daten zur Hand zu haben, um zum Beispiel den Festnetzanschluss auf das Handy umzuleiten. „Bis heute spüren wir noch die Auswirkungen und noch immer läuft nicht alles rund“, fügt er hin.

Lavendel und Callunen

Anschließend führte Raphael Janßen zusammen mit seinem Vater Hubert und Bruder Marek durch den Betrieb. Auf den hochmodernen Anlagen wachsen insbesondere Lavendel und Callunen. Die Qualität der Produkte hat höchste Priorität und mit Innovationen in Sorten und Produktionsverfahren bleiben die Produkte von Gartenbau Janßen am Markt gefragt. Matthias Stackebrandt von der Sparkasse Krefeld ist zufrieden mit der Veranstaltung. „Es ist wichtig, das Thema IT-Sicherheit immer wieder in Erinnerung zu rufen“, meint er. Dass das die Unternehmen auch so sehen, habe die gute Beteiligung an der Veranstaltung gezeigt.

Hinter den Kulissen bei Nacke Logistik

„Wir haben eine gute Beteiligung heute. Fast 40 Leute sind hier“, freute sich Gerdi Probst von der Ortsgemeinschaft KKV Unitas Kevelaer des Bundesverbands der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) über das große Interesse. 23 Mitglieder und 13 Nichtmitglieder hatten sich zur Führung durch die Firma Nacke Logistik am Gewerbering zusammengefunden. Die Führungen übernahmen Georg Bors, Geschäftsführer, Stefanie Artz, Assistentin der Geschäftsführung und Tobias Bors, Prokurist.

Nacke Logistik ist ein Unternehmen, das Textilaufbereitung durchführt. Insgesamt werden dort im Jahr 50 Millionen Teile aufbereitet. „Der größte Teil, den wir machen, ist für C&A. 80 Prozent der Anzüge, die bei C&A verkauft werden, werden von uns gebügelt. Und ich habe gestern ein Ausschreiben fertig gemacht für sieben Millionen Teile“, erklärt Georg Bors. Bei diesen Zahlen staunten die Besucher nicht schlecht. Alle gingen mit großer Neugier durch die Firmengebäude und hörten dem Geschäftsführer gespannt zu.

Die Firma beschäftigt zurzeit 105 festangestellte Mitarbeiter und 220 Hilfsarbeiter, die vor allem in der Hauptsaison tätig sind. Die Hauptsaison ist im Herbst. „August, September und Oktober ist immer extrem“, erklärt Stefanie Artz. „Wir stehen kurz vor der Saison“, sagt sie, während sie einen Teil der Führungsteilnehmer trotzdem mit viel Ruhe durch die Geschäftsräume führt.

Bors erklärte den Teilnehmern auch negative Seiten, mit denen ein Unternehmer zu kämpfen hat: „Brandschutz und Arbeitsschutz machen einem zu schaffen.“ Außerdem gebe es teilweise „Wärmeabzüge, die 1999 genehmigt wurden und jetzt nicht mehr reichen.“ Was man seiner Meinung nach bei all dem nicht aus den Augen verlieren darf: „Ich denke, als Unternehmer ist es wichtig, mit dem, was erwirtschaftet wurde, gut umzugehen.“

Bangladesch ist größter Lieferer

Die Ware wird dem Unternehmen in Containern und LKW angeliefert. „Im Moment ist Bangladesch der größte Lieferer“, erklärt Bors. Bei der Lieferung aus unterschiedlichen Ländern läuft nicht immer alles glatt. „Wir haben vor zehn Jahren acht Millionen Socken in die Müllverbrennungsanlage gefahren“, erzählt er und sorgt bei den Zuhörern damit für verblüffte Gesichter. Die Socken seien gestreift gewesen und in einem der Streifen an den Socken habe die Organisation Greenpeace jeweils etwas Azofarbstoff entdeckt. Bei Azofarbstoff handelt es sich um einen synthetischen Farbstoff. Eine Geschichte, die dem Geschäftsinhaber spürbar in Erinnerung geblieben ist.

Die Besucher wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und erkundeten interessiert die Geschäftsräume der Firma Nacke Logistik.

In der Bügelei bekamen die Teilnehmer zu sehen, welchen Weg die Kleidungsstücke nehmen, bis sie fertig für die Lieferung sind. Die Kleidung fährt durch einen Tunnel, in dem Wärme und Dampf abgegeben wird, wird gegebenenfalls von Hand nachgebügelt und auch Dampfpuppen stehen zur Verfügung, auf die die Mitarbeiter Kleidungsstücke aufziehen können, die dann durch die sich aufblasende Puppe geglättet werden.

„Ich glaube, dass jeder, der diese Werksführung mitgemacht hat, etwas Neues entdeckt hat“, zeigt sich Alfred Plönes, zweiter Vorsitzender der Ortsgemeinschaft KKV Unitas Kevelaer, zufrieden mit der Führung. Er war mit der Anfrage auf Georg Bors zugegangen und stieß bei ihm auf offene Ohren. „Viele haben gesagt, dass sie sich das gar nicht so vorgestellt hätten“, stimmt Gerdi Probst der positiven Rückmeldung zu. Einige der Besucher waren erstaunt, welche Abläufe hinter der Firma stehen und zeigten großes Interesse. Im Anschluss an die Führung gab es im Aufenthaltsraum Kuchen, belegte Brötchen, Kaffee und Kaltgetränke für die Gäste, alles von der Firma Nacke organisiert.

Im Gespräch mit dem Geschäftsführer

Die Firma Nacke Logistik wurde 2003 von Georg Bors übernommen. Bis dahin handelte es sich bei der Firma noch um „Textilaufbereitung Thewissen“. 2003 meldete Thewissen dann Insolvenz an. Georg Bors war in der Firma als Betriebsleiter tätig. „Der Plan war nicht, das weiter zu machen“, lächelt der 52-Jährige, „es war aber klar: Wenn ich jetzt abhaue, geht es nicht weiter.“ Nachdem Bors sich unter anderem Nacke ins Boot geholt hatte, entschied er sich, die Firma weiterzuführen. Daher bekam das Unternehmen den Namen. Nacke war Geschäftsführer und Gesellschafter, bevor sich nach zwei Jahren seine Wege vom Unternehmen trennten. Bors war zu der Zeit Geschäftsführer und ist aktuell Geschäftsführer sowie Gesellschafter.

Die Firma bearbeitet Kleidung in großen Mengen.

Bors’ Söhne Christian und Tobias sind ebenfalls im Unternehmen tätig. „Tobias ist in der Geschäftsleitung, der ist Prokurist, und Christian ist in der Logistik mit aktiv“, erklärt Bors. Tobias Bors machte eine Ausbildung als Steuerfachgehilfe und der 26-Jährige entschied sich erst 2017, in der Firma mit tätig zu werden. Christian Bors ist gelernter Lagerlogistiker und für den 28-Jährigen sei hingegen früh klar gewesen, dass er in der Logistik im Unternehmen aktiv sein wird, sagt Georg Bors.

Tobias Bors, Stefanie Artz und Oliver Basedow, aktueller Betriebsleiter, sind ein wichtiger Teil der Firma. „Die sollen im Laufe der nächsten Jahre die Geschäftsführung übernehmen“, kündigt Georg Bors an, sich in Zukunft aus der Leitung zurückzuziehen. „Begleitend dabei sein werde ich wohl wahrscheinlich immer. Ich glaube, so ganz rausziehen kann man sich gar nicht, irgendetwas tut man immer“, lacht der Unternehmer.

Im Laufe der Jahre habe sich vor allem verändert, „dass alles flexibler und schneller sein muss, weil die Kundschaft nicht mehr so geduldig ist. Das fordert eine wahnsinnige Flexibilität“, erklärt der erfahrene Geschäftsinhaber. Es gebe keine verschiedenen Dienstleister für unterschiedliche Prozesse bei der Textilaufbereitung mehr. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Ware verkaufsfertig rausgeht. Es ist alles schneller, alles aus einer Hand“, macht der gelernte Elektriker deutlich.

Ehrlichkeit und ein offenes Ohr

Wie er als Unternehmer trotz aller Veränderungen erfolgreich sein kann, erklärt Bors in wenigen Worten: „Man muss immer auf einer vernünftigen Grundlage arbeiten, ehrlich bleiben und bei seinen Mitarbeitern bleiben – dann läuft das.“ Für ihn sei wichtig, dass er als Geschäftsinhaber im Unternehmen anwesend ist, ein offenes Ohr für die Mitarbeiter hat und sich auch Sorgen und Nöte anhört. Die einzelnen Seiten müssten „wie ein Zahnrad ineinander greifen.“ Dass einige Mitarbeiter diese Unternehmensphilosophie zu schätzen wissen, ist zu erkennen: Ein paar Mitarbeiter sind seit den 90er Jahren im Unternehmen tätig – übernommen von Thewissen. Insgesamt habe die Firma mit 34 Festangestellten gestartet, die fast alle von der Firma Thewissen übernommen wurden, blickt Bors auf die Anfänge zurück.

„Seit 2003 haben wir das Volumen, den Umsatz, versechsfacht“, blickt der 52-Jährige auf die Entwicklung des Unternehmens. In all den Jahren erlebt man viel. Eine Geschichte, die dem Unternehmer in Erinnerung geblieben ist, lässt schmunzeln: „Einmal war an 2.500 T-Shirts der rechte Arm exakt 2,5 Zentimeter kürzer als der linke.“

„Niemals geht man so ganz“

Schon beim Betreten des Foyers im Schulzentrum war spürbar, dass etwas anders ist als sonst: keine Schüler zu sehen, sentimentale Musik und die Stimmung bedrückt. Die Vertreter der Städtischen Realschule sowie der Gemeinschaftshauptschule Kevelaer und einige Kevelaerer Bürger und Persönlichkeiten waren zusammengekommen, um die Schließung der beiden Schulen feierlich zu begehen.

Mit einem Blick auf die Uhr, die kurz nach zwölf zeigte, eröffnete der Bürgermeister der Stadt Kevelaer, Dr. Dominik Pichler, seine Rede mit den Worten: „Für die Schule ist es zwölf.“ Die Schließung der beiden Schulen sei ein Einschnitt, der jedoch politisch gewollt war. Man verabschiede nun zwei „Kinder“. Wenngleich dies sicherlich kein fröhlicher Anlass ist, lohnt sich ein Blick in die Zukunft. „Wir freuen uns auf das nachwachsende Kind ‚Gesamtschule‘“, so Pichler.

„Niemals geht man so ganz, irgendwas von uns bleibt hier“, machte Renate Timmermann, Leitung der Hauptschule, mit den Worten von Trude Herr klar, dass der Abschied schwerfällt und die Schulleiter sicherlich ihre Spuren hinterlassen werden. Sie bedankte sich gemeinsam mit Tobias Jaschke, kommissarischer Schulleiter der Realschule, bei allen Kollegen und bei den anwesenden Gästen, die diesen Schritt gemeinsam mit ihnen gehen.

Den emotionalen Höhepunkt der Veranstaltung bildete die symbolische Schlüsselübergabe an den Bürgermeister. Sichtlich gerührt übergaben beide Schulleiter dem Bürgermeister die großen Schlüssel.

Jedes Ende ist ein Neuanfang”

Auch die zuständige Schulamtsdirektorin Angelika Platzen dankte den Kollegen und Mitarbeitern der Hauptschule, „die eine höchst engagierte Arbeit geleistet haben.“ Sie verwies auf das 50-jährige Bestehen der Hauptschule, das im vergangenen Jahr gefeiert wurde. „Den 51. Geburtstag erlebt die Hauptschule in Kevelaer nicht mehr. Die Schule geht heute.“ Das Motto „wir sind am Ziel und unsere Schule ist am Ende“ der diesjährigen Abschlussschüler der Hauptschule finde sie allerdings zu negativ. „Denn jedes Ende ist ein Neuanfang.“

Angesichts der vielen wehmütigen Worte war die Stimmung bedrückt. Es war wohl allen bewusst, dass dies das Ende bedeutet. Das Ende von 50 Jahren Gemeinschaftshauptschule Kevelaer und das Ende von über 30 Jahren Städtische Realschule Kevelaer. Um es mit den Worten von Dominik Pichler zu sagen: „Da müssen wir jetzt durch.“