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Es wurde in gemütlicher Runde auf Albert Gorjanc (Mitte) angestoßen. Foto: privat
Zu seinen Leidenschaften gehören das Tanzen, Autos und Italien

Albert Gorjanc feierte seinen 90. Geburtstag

Am 6. März 2024 erreichte Albert Gorjanc den beeindruckenden Meilenstein von 90 Lebensjahren.

Im Kreise ihrer Lieben feierte Inge Helmus (im Rollstuhl) ihren Ehrentag bei strahlendem Wetter. Foto: LS
Mit großem Herzen und geschickter Hand ist sie für ihre Familie da

Inge Helmus feierte ihren 90. Geburtstag

Es wurde ganz schön voll im Restaurant des Parkhotels Kevelaer. Denn Inge Helmus feierte dort ihren 90. Geburtstag.

Heinrich Schreiber an seinem Geburtstag. Foto: privat
Er ist Mitbegründer des Bürgerbusvereines Kevelaer

Heinrich Schreiber wurde 90

Am 21. Februar 2024 durfte Heinrich Schreiber seinen 90. Geburtstag feiern.

Katrin Hoenmanns, König Stefan Hoenmanns, Adjutant Christoph Schreuder, Paula Heymann (v.l.). Foto: privat
Die Gilde feierte ihr Königspaar in der Kevelaerer Gaststätte „Gelder Dyk“.

Königsgalaball der St. Petrus-Schützengilde

Am Samstag, 28. Oktober, feierte die St. Petrus-Schützengilde ihren Königsgalaball in der Kevelaerer Gaststätte „Gelder Dyk“.

Ein Wahlkevelaerer wird 80 Jahre

„Eigentlich möchte ich gar nicht in die Zeitung“, sagt Gerhard Müskens, der am 22. September 2020 sein 80. Lebensjahr vollendet hat, bescheiden. Dabei könnte seine Lebensgeschichte mehrere Seiten füllen. Seit 2005 wohnt er mit seiner Ehefrau Thea in Kevelaer und sagt ohne lange zu zögern: „Wir fühlen uns hier sauwohl.“ Geboren und aufgewachsen ist er in Kessel bei Goch. Dort hat er seine heutige Ehefrau kennen und lieben gelernt und mit ihr viele glückliche Jahre auf einer kleinen Kartstelle, dem Elternhaus von Thea, in Kessel-Grunewald verbracht. Neben Schweinen und Hühnern zogen beide liebevoll ihre Kinder groß und lebten gemeinsam mit der Oma unter einem Dach, bis diese im stolzen Alter von 87 Jahren verstarb.

Auf dem Hof gab es immer viel Arbeit. Nicht nur das Vieh musste gepflegt, auch das umliegende Land sowie das Haus mussten in Stand gehalten werden. Hauptberuflich arbeitete Gerhard Müskens bei der Klever Union. Vielen ist diese als Butterfabrik bekannt. Dort, wo heute riesige Wohnkomplexe stehen, verbrachte der Jubilar 37 Jahre seines aktiven Beruflebens. „Feierabend hatte mein Vater nie“, erinnert sich seine Tochter Monika Behrens, die vielen KB-Leser/innen durch die Rubrik „Bildgedanken“ bekannt sein dürfte. „Er hat sogar Teppiche geknüpft. Einen Webteppich für mein Kinderzimmer, auf dem später meine beiden Töchter spielten“, sagt sie mit Blick auf ihre Eltern. „Ja genau“, wirft Thea ein, „ich hatte mir das Sortiment bestellt, doch mir fehlte einfach die Geduld. Da hat Gerd mir geholfen. Und weil es ihm Freude bereitet hat, kamen weitere Teppiche hinzu.“

Die Offenheit, Neugier und das Interesse an den unterschiedlichsten Dingen haben ihn sein Leben lang begleitet und angetrieben. Als leidenschaftlicher Fotograf rückte er so manches Motiv ins rechte Licht und erwarb Preise für einige seiner außergewöhnlichen Bilder. Gerne stellte er diese anderen zur Verfügung, ebenso sein Wissen über die Geschichte rund um Goch. Jahrelang hat er ehrenamtlich als Autor für die Zeitschrift „An der Niers und Kendel“ gearbeitet und führte gemeinsam mit seiner Frau zu Beginn der Öffnung von Schloss Moyland zahlreiche Gruppen durch das geschichtsträchtige Gemäuer.

Nach Wien, Budapest und Paris

„Unser Familienurlaub war meistens gleichzeitig eine Studienreise“, schmunzelt Monika Behrens. „Ich konnte mir zwar nicht alles merken, doch war es mir und meinem Bruder nie langweilig.“ Später, als die Kinder aus dem Haus waren, besuchte das Ehepaar Müskens mit dem Briefmarkenverein große Städte wie Wien, Budapest, Paris, Berlin und viele mehr. Dabei faszinierten Gerhard Müskens stets die großen Bauwerke sowie die unendlichen Weiten, aber auch die schlichte Schönheit der einzelnen Orte. „Mein Mann hat alles behalten, er kann so viel erzählen“, sagt seine Frau nicht ohne Stolz.

Beide halten sich durch tägliche Sparziergänge mit Hündin Wanda fit. Wanda ist 21 Jahre alt, ein richtiges Familienmitglied und ebenfalls bei allen beliebt. Ihren Umzug in die Wahlheimat Kevelaer hat das Ehepaar nie bereut. „Die Menschen um uns herum sind immer hilfsbereit, freundlich und offen. Als ich eine benachbarte Bäuerin mit Gummistiefeln im Garten sah, wusste ich sofort, dass ich hier sogar Platt sprechen kann.“ In Kessel-Grunewald hingegen seien fast alle Häuser an Niederländer verkauft worden. „Es lebt nur noch eine ehemalige Nachbarin dort, mit der wir manchmal telefonieren.“

Gerhard Müskens blickt auf 80 erfüllte Jahre zurück. „Heute würden wir das alles nicht mehr schaffen“, sagt er. Und auch wenn er nun keine Riesenerdbeeren, Bohnen oder Kartoffeln mehr anbaut, ein Trecker steht dennoch in seinem Schuppen. Auf Hochglanz poliert, strahlt dieser mit seinem Fahrer um die Wette und wird regelmäßig gewartet. „Denn: Gesundheit ist wichtig!“ Dies ist sein größter Wunsch, besonders auch für seine Familie, wobei er wieder zuversichtlich und gewinnbringend lächelt.   

Auf in die „Goldenen Zwanziger“

Die Voraussetzungen für die in jeglicher Hinsicht ungewöhnliche Abiturfeier hätten bei strahlendem Sonnenschein nicht besser sein können. Die Abiturienten warteten vor dem Eingang des Hülsparkstadions darauf, mit Mundschutz zu den Klängen von Elmar Lehnen einzulaufen und sich von den auf den Tribünen wartenden Familienmitgliedern und den Gästen aus Politik und Gesellschaft mit stehenden Ovationen feiern zu lassen.

„Jetzt weiß man, dass man älter geworden ist“, blickte Christian Schick auf sein Abitur 1980 zurück und freute sich mit seinem 18-jährigen Sohn Julian. „Vor drei Monaten wollte ich das nicht glauben, das haben die gut gemanaged hier. Das wird sicher ein rührender Moment. Ich bin so stolz“, meinte Jörn Schreiner, der mit seiner Familie auf seinen Sohn Fynn wartete. „Jeder Abiturient und jede Abiturientin darf drei Familienmitglieder mitbringen. Es ist alles so aufgebaut, dass der Mindestabstand gewährleistet ist. Alle Stühle sind entsprechend mit dem Namen beklebt“, erklärte die stellvertretende Schulleiterin Christina Diehr, für die es dort die erste Abiturfeier war. Für die Abiturienten waren die Umstände und der Rahmen natürlich etwas Besonderes. „Eine ganz außergewöhnliche Situation“, meinte Lina Kaets, bevor es losging. „Es ist aufregend. Ich freue micht total, dass es stattfinden kann“, sagte Vivien Willems und marschierte mit den anderen dann ins Stadion.

In einem ökumenischen Gottesdienst gaben die evangelische Pfarrerin Karin Dembek und der scheidende Kaplan Christoph Schwerhoff den jungen Menschen ein paar Gedanken mit auf den Weg. „Schulzeit – zwölf Jahre mit vertrauten Menschen liegen hinter uns“, betete Dembek für die 2020er Abi-Generation. „Wir danken auch denen, die uns begleitet haben – Eltern, Freunde, Großeltern, Geschwister, Lehrerinnen und Lehrer. Nun kann Neues beginnen – nun muss auch Neues beginnen. Wir freuen uns auf eine aufregende Zeit neuer Entdeckungen, neuer Erfahrungen und neu gewonnener Freiheit.“ Christoph Schwerhoff wünschte den Abiturienten „die Ausdauer, selbst anzugreifen und Gas zu geben.“ Denn „goldene Zeitalter passieren nicht dadurch, dass sie uns geschenkt werden, sondern durch uns.“

Bestes Jahrgangs-Abitur: 1,1

Annja Rossmann und Biggi Lehnen sorgten mit „You raise me up“ für einen der bewegenden musikalischen Momente des Tages. „Beziehungen sind das Wichtigste im Leben (…)“, unterstrich Rossmann, „dass ihr euch an die alten Beziehungen erinnert, neue knüpft und dass euch Beziehungen tragen und stärken.“ Ihre Tochter Charlotte durfte später mit 1,1 das beste Jahrgangs-Abitur entgegennehmen.

Die Anwesenden durften dann Zettel mit Stiften nehmen, um ihre Wünsche an den Baum nahe der Bühne zu hängen. Vorher kamen sie in eine Box  und Dembek trug einige Einträge vor: „Die Familie in Sicherheit, wahre Freunde, die zu uns stehen“ war da zu lesen, oder auch „Möge der Rassismus aus unserer Gesellschaft verschwinden.“

Dominik Pichler hielt sich in seiner Rede gewohnt kurz.

Dann kam die offizielle Feier – die Zeit der Reden war angebrochen. Mit einem „Es hätte auch regnen können“ leitete der Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler zum Auftakt der Feier launig sein Abitur-Grußwort ein. Anknüpfend an das Abimotto „Die goldenen 20er – It´s gonnABI legendary“ fand er zunächst „erstaunliche Querverbindungen“ zu der Zeit von vor 100 Jahren, wo der Blick in die Zukunft ebenfalls ungewiss war wie jetzt, mit der „Dolchstoßlegende“ eine „veritable Verschwörungstheorie“ aufgestellt wurde und die „spanische Grippe“ weltweit bis zu 50 Millionen Tote forderte. Heute sei Corona in Deutschland vergleichsweise glimpflich verlaufen, „aber Sie haben die drastischen Auswirkungen nicht nur im ‚normalen‘ Leben mit dem Lockdown deutlich zu spüren bekommen“, sprach er die Abiturienten direkt an. „Sie haben Ihre letzten Vorabiklausuren an einem Sonntag geschrieben, Ihre Abiturklausuren im Konzert- und Bühnenhaus – und haben jetzt Ihre Abiturentlassfeier im Stadion. All das ist doch recht ungewöhnlich und so auch nicht dagewesen.“

„Und morgen dann greifen Sie zum Hammer und schmieden an Ihrem Glück.”

Wie in jedem seiner Grußwort-Jahre verwandte Pichler auch diesmal ein lateinisches Zitat „Faber est suae quisque fortunae“ („Jeder ist seines Glückes Schmied“), um den Abiturienten klar zu machen, dass es auch „an Ihnen und uns allen“ liege, „dass es tatsächlich Goldene Zwanziger werden, die diesen Namen auch verdienen.“ Die Abiturienten und Abiturientinnen sollten kritisch bleiben. „Lassen Sie sich nicht von einfachen Lösungen abspeisen.“ Und es gehe für sie selbst darum, aus dem eigenen Leben nun etwas zu machen. „Und ganz viel davon liegt in Ihrer Macht. Ihr Leben. Ihre Wahl.“ Den Abschluss gelte es gebührend zu feiern. „Und morgen dann greifen Sie zum Hammer und schmieden an Ihrem Glück. Sie können das.“

Dem scheidenden Schulleiter Karl Hagedorn wünschte Pichler „einen guten Übergang in den wohlverdienten Ruhestand.“ Auch seine Suche „nach Zufriedenheit, Glück oder was auch immer“ sei noch nicht zu Ende. Und den Eltern wünschte Pichler „das notwendige Maß an Gelassenheit und Ruhe, der Schule noch spannende Jahre mit den nachfolgenden Jahrgängen.“

Der Elternpflegschaftsvorsitzende Clemens Sieben wünschte allen, „dass ihr zusammenhaltet und was schafft.“ Sein Erinnerungssatz lautete: „Du kannst den Weg nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ Und Schülersprecher Max Tissen fasste die Gefühlslage seiner Mitschüler in Worte: „Jetzt haben wir das Abitur 2020 in der Tasche – und sind etwas enttäuscht.“ Denn man habe sich die letzten Schultage anders vorgestellt, die „Mottowoche“ habe nicht stattgefunden. „Wir sind der Corona-Jahrgang, man wird uns nicht vergessen“, sagte er und bedankte sich für eine „schöne Zeit“.

An die Zeit im KvGG zurückdenken

Schulleiter Karl Hagedorn gab den Schülern ermutigende Worte mit auf den Weg.

Der scheidende Schulleiter Karl Hagedorn unterstrich, wie wichtig es gewesen sei, für diesen besonderen Jahrgang eine Abifeier auf die Beine zu stellen. Vor acht Jahren habe es viele große Augen nach dem Motto „Was machen die mit uns?“ gegeben. Er hoffe, dass sich alle Erwartungen erfüllt haben und zitierte aus Ovids „Vier Weltzeitaltern“, um klarzumachen, dass in dem letzten, dem „normalen“ Zeitalter noch viele Aufgaben auf sie zukommen. „Aber ihr habt ein gutes Rüstzeug, um das zu bewältigen“, gab er sich hoffnungsvoll. „Ich wünsche euch eine Zukunft, die ihr zuversichtlich angehen könnt. Und wenn ihr Zeit habt, denkt an die gute Zeit im Gymnasium zurück.“

Hagedorn und Diehr übergaben dann mit „Corona-Gruß“ und strahlendem Lächeln den 88 Abiturienten ihre Abiturzeugnisse. Dazu gab es noch eine Tasche mit Sekt, dem Abiturorden und dem Grundgesetz. Zum Abschluss der Feier sang die Abiband den treffenden Song „Das ist der Moment – das ist unser Tag“, ehe es mit der umgedichteten Version von Ed Sheerans „I see fire“ in „Say goodbye“ noch Abschiedstränen gab.

Die erleichterten Abiturienten gesellten sich zu ihren Familien. Und bevor voraussichtlich am 18. September eine große Abifeier steigen wird, trafen sich einige Freundeskreise zu der einen oder anderen „kleinen“ Abiturfeier.

Eine Bildergalerie zur Entlassfeier finden Sie hier auf unserer Website.

Die Liebe in Kevelaer gefunden

Eigentlich hatten sich Maria und Gerd Zwiener auf ein schönes und unbeschwertes Fest zu ihrer Diamanthochzeit gefreut. „Es ist so schade“, bedauert Maria Zwiener. Schließlich war alles geplant und vorbereitet. „Aber jetzt ist es so, wie es ist“, sagt ihr Mann Gerd Zwiener, „und wir haben das Beste daraus gemacht“, fügt er mit Erleichterung hinzu und erntet dafür große Zustimmung seiner Frau. Denn auch ein Virus Namens Corona konnte die Freude über dieses Ereignis nicht trüben. Im Gegenteil. Das Diamantpaar aus Kevelaer ist glücklich und dankbar für 60 Jahre Liebe und Vertrauen.

„In den 60 Jahren ist immer der eine für den anderen da gewesen“, sagt der Diamantbräutigam mit bewegten Worten. Ihr Ja-Wort gaben sich Maria und Gerd Zwiener am 7. Juni 1960 in der Marienbasilika zu Kevelaer. „Gefeiert haben wir im Haus meiner Schwiegereltern“, berichtet Gerd Zwiener in guter Erinnerung an das Hochzeitsfest. Gerd Zwiener, der 1935 in Niederschlesien geboren wurde, wie auch seine Frau Maria, die zwei Jahre später das Licht der Welt in Oberschlesien erblickte, verließen 1946 mit ihren Familien die Heimat. Während die junge Maria Kutzner direkt nach Kevelaer kam, zog es Gerd Zwieners Familie vorerst nach Ostfriesland. 1955 nahm eine Tante den inzwischen ausgebildeten Maurer hier in der Marienstadt auf.

Es mag nun Zufall sein oder auch nicht, beide bewohnten die gleiche Straße im schönen Kevelaer. Und so dauerte es auch nicht lange, dass sie sich begegneten. Aus anfänglicher Sympathie wurde mehr, und das führte sie schließlich 1960 vor den Traualtar. Zwei Kinder, 1961 Sohn Joachim und 1964 Tochter Anna-Maria, erfüllten das Familienglück der gelernten Hauswirtschafterin und des fleißigen Maurers. Ihr eigenes Familienheim errichteten sie sich mit eigenen Händen 1966 auf der Brunnenstraße. Hier kümmern sie sich bis heute noch liebevoll um ihren Blumen- und ganz besonders um den Gemüsegarten.

Die Leidenschaft des Paares ist das Reisen

Gern gesehene Gäste sind die vier Enkelkinder. Ihnen gilt eine ganz besondere Liebe. „Sie sind die Besten“, verrät das Paar, das in den 60 Ehejahren viele Reisen unternommen hat. „Davon zehren wir noch heute“, gesteht Gerd Zwiener und schwärmt von Westafrika, Russland, dem Heiligen Land Jerusalem, Thailand und vielen weiteren Schönheiten dieser Erde. 1996 erlebte das Diamantpaar ein außergewöhnliches Jahr. Im Festjahr der Kevelaerer St. Petrus-Schützen-Gilde, hier ist der Jubelbräutigam seit 65 Jahren Mitglied, stand Gerd Zwiener als Adjutant dem Festkettenträger Hubert Simmes zur Seite. „Ein unvergessliches Erlebnis“, berichtet der Schützenbruder. Aus dieser Brudergemeinschaft bildeten sich auch die sogenannten „Glühwürmchen“. Das vergnügliche monatliche Treffen ist den Frauen vorbehalten.

Gerne hätte das Diamantpaar in diesem Jahr eine schöne Feier mit der Familie und den Freunden gemacht. „Vielleicht können wir das aber irgendwann, wenn die Krise um Corona überstanden ist, nachholen“, so das Paar. Am vergangenen Wochenende feierten sie ihr Jubiläum aber dennoch mit einer Messfeier in der Klarissenkirche. Im engsten Familienkreis trafen sie sich anschließend zum Essen. „Auch das war sehr ergreifend und berührend“, bestätigt das Diamantpaar, das sich nichts sehnlicher wünscht, als noch einige gemeinsame Jahre zu erleben. Aus Rücksicht vor einer möglichen Ansteckung, gerade bei älteren Personen, führten wir das Gespräch am Telefon.

Strahlende Gesichter bei vorweihnachtlicher Stimmung

Eine stimmungsvolle Feier mit Musik, Tanz und viel Freude erlebte die Lebenshilfe Gelderland auf ihrer Weihnachtsfeier im Bühnenhaus. Circa 400 Gäste und Bewohner der verschiedenen Lebenshilfe-Einrichtungen von der Kita bis zum Wohnheim kamen zusammen und erlebten einen fröhlichen Nachmittag miteinander.

Die Vorsitzende der Lebenshilfe, Adelheid Ackermann, trug als Moderatorin der Veranstaltung ihren Teil zum Gelingen bei. „Das ist die eine Feier im Jahr, bei der eine große Zahl der Einrichtungen und Menschen zusammenkommen. So drückt sich der Zusammenhalt und die Verschiedenheit der Lebenshilfe aus“, freute sie sich auch über die Beiträge der Bewohner der Einrichtungen selbst. Dazu gehörten die musikalischen Beiträge zweier Wohnverbünde – der Wohnverbund der Kevelaerer Holbeinstraße und der heilpädagogischen Wohnstätte Weeze. Und auch die Kitas aus Geldern und Weeze gestalteten das Programm mit. Für den „bewegten“ Part zeigte sich die Tanzgruppe des „Blue Point“ verantwortlich.

Den Star aus nächster Nähe erleben

Ein weiterer Höhepunkt des Nachmittags war der Auftritt von Karl Timmermann, der mit seinen Liedern sofort begeisterte Gesichter und eine vollbesetzte Bühne mit Wohnheim-Bewohnern auslöste, die ihren Star aus nächster Nähe erleben wollten. 

Und auch die Verlosung diverser Preise, die verschiedene Unternehmen aus dem Kreisgebiet zur Verfügung gestellt hatten, erwies sich als spannender Programmpunkt. Am Ende gewann ein Bewohner der Kevelaerer Holbeinstraße den ersten Preis – einen Reisegutschein im Wert von 600 Euro.

Wir feiern 140 Jahre Kevelaerer Blatt!

Das war eine würdige Party für die alte Dame: 140 Jahre ist das Kävels Bläche in diesem Jahr geworden und am Mittwoch, 20. November 2019, lud Herausgeber Rudi Beerden zu einem Festakt in den „Goldenen Löwen“ ein. Zahlreiche Vertreter aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sowie einige zufällig ausgewählte Leser feierten mit und lauschten den Reden des stellvertretenden Landtagspräsidenten und Sprechers des Ausschusses für Kultur und Medien Oliver Keymis sowie des Kevelaerer Bürgermeisters Dr. Dominik Pichler. Außerdem erlebten sie Kevelaers ersten Poetry Slam.

Als Moderator führte der Entertainer Karl Timmermann souverän durch den Abend. Er erklärte: „Ich habe mal etwas recherchiert und festgestellt: Das Kävels Bläche ist die älteste Wochenzeitung Deutschlands!“ Timmermann begleitete außerdem im Verlauf der Feier gesanglich immer mal den Gitarristen und Sänger Levin Ripkens, der im „Löwen“ für die auflockernde Live-Musik sorgte.

Onlineangebote wachsen exponentiell

Das erste offizielle Wort hatte Gastgeber Beerden. Er richtete zunächst Grüße der Altherausgeberin Delia Evers aus, die an diesem Abend leider verhindert war. Der heutige Herausgeber freute sich, starke Zahlen berichten zu dürfen. So sei die Auflage des Kevelaerer Blattes in den ersten beiden Jahren nach der Übernahme von der Funke Mediengruppe im Jahr 2016 jeweils um etwa sieben Prozent gestiegen und im aktuellen Jahr stabil. Fast alle Zeitungen in Deutschland haben für diesen Zeitraum jährliche Auflagenverluste zwischen drei und zehn Prozent vermelden müssen. Die 2016 neu geschaffenen Onlineangebote des KB wachsen sogar weiterhin exponentiell, auch wenn sie noch immer nur einen kleinen Teil zum Umsatz beitragen.

Damit kam Beerden auch zur einzigen nicht so schönen Zahl: Trotz deutlicher Verbesserungen bei den Kosten ist das Kevelaerer Blatt weiterhin defizitär. In diesem Zusammenhang dankte Beerden schmunzelnd seiner Frau Veronika Ophey, dass sie bei der Frage, was ihn das KB koste, nicht weiter nachbohre. Maßgeblich für das Minus verantwortlich sei der eingebrochene Anzeigenumsatz, so Beerden. Der Herausgeber appellierte deshalb an die heimischen Unternehmer, den eigenen Nutzen einer Anzeige mit der Unterstützung für den Erhalt ihrer Heimatzeitung zu verbinden.

Für je 50 neue Abonnenten pflanzt das KB einen Baum

Und auch an die Leser appellierte Beerden, denn so mancher erhält „sein“ KB von Familie, Freunden, Nachbarn oder Kollegen. „Es wäre für den Erhalt der Zeitung gut, wenn jeder Haushalt, der das KB liest, auch ein eigenes Abo hätte“, so der Wunsch des Herausgebers. „Das sollte sich jeder leisten können“, befand er und rief eine Herausforderung aus: Er wolle 500 neue Abonnenten gewinnen. „Und für je 50 Abonnenten pflanzen wir in Kevelaer einen Baum“, versprach er.

Dominik Pichler betonte die Bedeutung des KB. Foto: AHu

Gewohnt launig näherte sich anschließend Bürgermeister Pichler der Bedeutung des KB mit den Methoden des Juristen. Er formulierte die Hypothese: „Das Kevelaerer Blatt ist in der heutigen Zeit vollkommen überflüssig“, um dann Argumente zu sammeln, die dies widerlegen. Dabei stellte er heraus, dass die in Kevelaer vertretenen Tageszeitungen nicht in dem Umfang aus Kevelaer berichten, wie es das KB leistet: In der NRZ „existiert Berichterstattung über Kevelaer allenfalls als Randnotiz“ und in der RP teile sich Kevelaer die zwei Seiten mit Weeze, „und manchmal stört ein Artikel aus Goch das Bild“.

Zwar decke zumindest die RP die „großen Ereignisse“ ab, aber der Blick mit etwas zeitlichem Abstand, die Einordnung ins große Ganze und die Vielfalt der Standpunkte finde nur im KB Raum. Als Bürgermeister sei er zwar nicht immer begeistert, wenn Gegenmeinungen auf großem Raum ausgebreitet würden, als Bürger gefalle ihm das aber um so besser. So biete das KB auch Gegenmeinungen zu dem, was in der Tagespresse verbreitet wird, „zuletzt im Zusammenhang mit Mobbingvorwürfen am hiesigen Gymnasium“.

Detailliert, mit Liebe, Zuneigung und kritischem Blick

Trotz all dieser Argumente wäre das KB damit nur eine Ergänzung der Tagespresse, „quasi ein Luxus“, so Pichler. „Doch das KB ist viel mehr.“ Und dann zählte der Bürgermeister umfänglich die vielen gesellschaftlichen Bereiche auf, „die zu klein sind für die Tagespresse“, verwies auf die Ortschaften, die weniger im Fokus der Tagespresse stehen, kurz: „Das KB berichtet vom prallen Leben. Es berichtet wie ein Chronist, häufig detailliert und mit Liebe und Zuneigung, manchmal auch mit kritischem Blick über das, was uns Kevelaerer und unser Zusammenleben ausmacht.“

Sein Resümee laute daher klar: „Auch in der heutigen Zeit ist das Kevelaerer Blatt als lokale Wochenzeitung für die Bürgerinnen und Bürger von Kevelaer und seiner Ortschaften ein unverzichtbarer Bestandteil der Presselandschaft, eine unverzichtbare journalistische Plattform der Meinungsbildung, eine unverzichtbare Chronik des Stadtlebens, ein rundum unverzichtbares Geburtstagskind.“

Dass die Leser das KB sehr positiv sehen, bestätigte anschließend Chefredakteur Björn Lohmann, der erstmalig Ergebnisse aus der großen Leserbefragung aus diesem Herbst präsentierte. Demnach gefalle das Kevelaerer Blatt acht von zehn Befragten gut oder eher gut, niemand habe „schlecht“ oder „eher schlecht“ angegeben. Ähnlich sieht es bei der Entwicklung aus: Sieben von zehn Befragten fänden, dass sich das KB verbessert oder stark verbessert habe, die übrigen attestierten eine stabile Qualität. Interesse abseits der Kernaufgaben einer Zeitung bekundeten die Befragten an Diskussionsveranstaltungen – was das KB in diesem Jahr bereits mit Debatten zur Landwirtschaft, zur Fahrradsicherheit und einer Leser-Uni zum Thema Bargeldnutzung intensiviert hat. Lohmann versprach, diese Aktivitäten wolle das KB auch im kommenden Jahr fortsetzen.

Levin Ripkens stimmte gemeinsam mit den Gästen das Heimatlied an. Foto: AHu

Weitere wichtige Erkenntnisse seien, dass das Kevelaerer Blatt im Vergleich zu Tageszeitungen überdurchschnittlich lange gelesen werde, jedes Exemplar überdurchschnittlich viele Leser finde – was später auch Gastredner Keymis bestätigte – und dass die Leser mehrheitlich über einen hohen Bildungsstand und ein gutes Einkommen verfügten. Mit diesen nun untermauerten Argumenten wolle man verstärkt auf Anzeigenkunden zugehen, so Lohmann.

Neben diesen Erkenntnissen stellte der Chefredakteur noch drei Punkte heraus, die großen Applaus fanden: „Ohne Rudi Beerden würde es das Kevelaerer Blatt heute nicht mehr geben“, „Das Team hat großen Anteil am Erfolg, weil es sich weit mehr engagiert, als es müsste“ und „Die vielen Menschen hier im Saal und unsere Leser tragen ebenfalls dazu bei, dass das Kevelaerer Blatt eine Zukunft haben kann.“

Lob und Erstaunen

Herzlich gratulierte der stellvertretende Landtagspräsident Oliver Keymis anschließend zum 140. Geburtstag des „Kävels Bläche“. Dann berichtete er von der Zukunft des Journalismus, denn just am Vorabend war Keymis zu Gast beim ersten Mediengipfel des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet in der Staatskanzlei. Vor einem ausgewählten Kreis der NRW-Medienszene habe dort u.a. der US-Journalist und Gründer von Online-Plattformen wie Politico und Axios, Jim VandeHei, eine zukunftsweisende und durchaus mitreißende Rede darüber gehalten, welche Maßnahmen eine Onlinezeitung heute erfolgreich machten. „Ich habe dann noch einmal auf die Website des Kevelaerer Blattes geklickt und nach einigen Klicks gesehen: Das, was der erfolgreiche Online-Blattmacher aus USA empfiehlt, machen Sie ja alles!“, stellte Keymis mit einer Mischung aus Lob und Erstaunen fest.

In seiner launigen Rede, die von Kevelaer nach Nordrhein-Westfalen in die Welt und wieder zurück an den Niederrhein schweifte, ging er auf die Herausforderungen ein, vor denen alle Zeitungen gegenwärtig stehen – sinkende Werbeeinnahmen bei sinkender Leserbindung – ; aber auch auf die wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben, die Medien erfüllen und die ihren Erhalt so notwendig machen.

Oliver Keymis lobte die Herangehensweise des KB. Foto: AHu

Dabei gab er Einblicke in die Situation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und hob auch die gesellschaftliche Bedeutung kultureller Angebote in den Medien hervor. „Entscheidend ist: bleiben Sie bitte so bodenständig und heimatverbunden, gehen Sie von ihren Leserinnen und Lesern aus. Im Lokalen steckt auch das Globale und eine kritische Öffentlichkeit garantiert eine lebendige Demokratie und Teilhabe vor Ort. In Kevelaer und überhaupt,“ zeigte sich Vizepräsident Keymis, der auch Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien im Landtag NRW ist, überzeugt.

Lustig, rührend oder appellativ

Jasmin Sell Foto: AHu

Ein eben solches Angebot feierte anschließend beim Festakt Kevelaer-Premiere: Das Kevelaerer Blatt hatte die drei renommierten Slam-Poeten Eva-Lisa aus Dortmund, Alex Paul aus Paderborn und Jasmin Sell aus Bochum zum Poetry Slam gebeten. Bei diesem Dichterwettstreit geht es darum, ein eigenes, thematisch freies poetisches Werk mit sechs Minuten Vortragslänge zu präsentieren – mal lustig, mal rührend, mal appellativ. Auch an diesem Abend waren alle Kategorien vertreten, mussten die Zuhörer oft herzlich lachen oder zustimmend nicken. Am Ende gewann mit dem „um 0,02 Dezibel lautesten Applaus“ – so Mitjuror Ripkens – Jasmin Sell den kleinen Poetry Slam. Die Gäste waren sich einig: Einen Poetry Slam könnte Kevelaer öfter vertragen.

Den Ausklang der Feier machte das gemeinsam gelungene Heimatlied „Wor hör ek t‘hüß“ (den Liedtext im Scheckkartenformat gibt‘s übrigens kostenlos in der KB-Redaktion), gefolgt von weiteren Musikbeiträgen und noch vielen Gesprächen.

Eine Bildergalerie zur Feier finden Sie hier.

Mehr als eine Institution

Es schien an diesem Tag, als nähme es mit den Wellen an Besuchern, die Gertrud Aengenheyster in ihrem Buchladen anlässlich des 40-jährigen Bestehens gratulieren und dort einkaufen wollten, kein Ende. Die herumwuselnde, agile Inhaberin störte das aber wenig. Sie nahm die zahlreichen Blumensträuße entgegen, schüttelte viele Hände, begrüßte alte Stammkunden persönlich und ließ zur Feier des Tages Sekt und kleine Häppchen an den Mann und die Frau bringen. Zwischendurch gab‘s Live-Musik von „ZweiPunkt“ – und bei den Kindern sorgte der „Grüffelo“ für die angemessene Aufmerksamkeit.

Lesen, das habe sie schon als Kind fasziniert, erzählte Aengenheyster. „Damals durfte man nicht stören, wenn ich unter der Decke mit der Taschenlampe las, da war was los.“ Viel zu lesen gab es in ihrer Kindheit nicht. „Ich weiß, dass ich mit Pippi Langstrumpf mit acht Jahren angefangen habe“, erinnerte sie sich. Seitdem hat sie aber das „Gefühl für schöne Bücher“ nicht mehr losgelassen. In Kevelaer machte sie ihre Ausbildung zur Buchhändlerin, war in Düsseldorf und Krefeld angestellt, ehe sie in die alte Heimat zurückkehrte und selbstständig wurde.

Kleingeld, viele Blumen und wenig Bücher

Es war der 17. November 1979, als Gertrud Aengenheyster dann mit 25 Jahren am Kapellenplatz 25 auf bescheidenen 36 Quadratmetern den Sprung wagte. Mehrere Pappfotowände zeugen von der Atmosphäre und der Anmutung der damaligen Zeit. „Ich habe da mit Kleingeld, viel Blumen und wenig Büchern angefangen“, musste die Ladeninhaberin bei dem Gedanken schmunzeln. „Eine Holländerin wollte bei mir sogar einen Blumenstrauß kaufen, weil so wenig Bücher damals da waren, und sie dachte, es ist ein Blumenladen.“

Nach und nach erschloss sie sich die Kunden, erarbeitete sich ein gutes Standing. 1989 erfolgte dann der Umzug ins elterliche Haus auf der Hauptstraße 50 und die Weiterentwicklung zur „Bücherstube im Centrum“ mit 180 Quadratmetern. Ein Jahr später erhielt sie den Marketingpreis der Stadt Kevelaer.

In den 40 Jahren hat sie zahlreiche Autoren – von Rafik Schami bis Cornelia Funke – zur Lesung in ihrem Buchladen begrüßen dürfen und lokalen Autoren, Organisationen und Künstlern die Tore geöffnet. Und sie hat vor allem viele Kunden gewonnen, „die heute Freunde geworden sind“, wie sie persönlich sagt. „Ich kenne Gertrud fast, seitdem ich denken kann. Und seitdem ich lesen kann, kaufe ich hier Bücher. Das ist alles vertraut, man wird gut beraten und schnell beliefert“, stand der Satz des Schravelners Max Schreiner stellvertretend für viele Stammkunden, die an diesem Tag ihre Aufwartung machten. „Wir gehen auch gerne und seit Jahren hierhin“, kam sogar Bürgermeister Dominik Pichler mit seiner Familie kurz auf einen Sprung vorbei.

Die Wünsche der Kunden

Mit ihren Mitarbeiterinnen Biggi Marquardt und Lisa Havrylyschyn kam Aengenheyster auch an diesem Tag den Wünschen der Kunden nach. „Sie schafft, dass im größten Chaos alles gut wird“, beschrieb Havrylyschyn die hervorstechende Eigenschaft ihrer Chefin.

Ans Aufhören daran denkt Gertrud Aengenheyster mit 70 noch lange nicht – dafür macht ihr der Job erkennbar viel zu viel Spaß. „Wenn ich gesund bin, ist es mir egal, wie lange es noch geht“, machte sie unmissverständlich klar. „Und wenn ich im Lotto gewinne, dann werde ich nur noch Bücher verkaufen, die ich mag.“