Pastoors: „Es ist stetig bergauf gegangen“

Seit rund einer Woche ist die Saison in den Kreisligen beendet, auch die Union Wetten hat sich in die verdiente Sommerpause verabschiedet. Die Mannschaft von Timo Pastoors beendete die zweite Spielzeit in der Kreisliga A nach dem Aufstieg erneut auf Platz neun. „Grundsätzlich habe ich vor der Saison gesagt, dass wir mächtig arbeiten müssen, um das zu erreichen. Das haben wir überzeugend hinbekommen, deshalb war es ein super Jahr, mit dem ich mehr als zufrieden bin“, fasste der Trainer zusammen. Pastoors wird die Union nun verlassen und engagiert sich ab der kommenden Serie als Co-Trainer beim Bezirksligisten GSV Geldern.
Besonders der Weggang von Dennis Heyn hatte die Wettener vor der nun beendeten Spielzeit hart getroffen. „Mit ihm haben wir einen sehr starken Fußballer verloren. Die Mannschaft hat das aber gut aufgefangen und hat es über weite Strecken sehr gut gemacht. Wir haben viel über den Kampf geschafft“, meinte Pastoors. Platz neun, 38 gesammelte Punkte und insgesamt elf Saisonsiege stehen zum Ende auf der Haben-Seite – wenn es nach Pastoors ginge, hätte es sogar noch etwas mehr sein dürfen: „Am Ende hatten wir eine kleine Durststrecke, mit etwas mehr Glück – auch bei Schiedsrichterentscheidungen – hätten es einige Punkte mehr sein können. Aber wir haben uns früh genug ein Polster erarbeitet, sodass wir nicht mehr in Schwierigkeiten gekommen sind“, bilanzierte der scheidende Coach.
Damit hat die Union also die Vorsaison bestätigt, auch vor einem Jahr war man auf dem neunten Tabellenplatz gelandet. „Insgesamt haben wir uns innerhalb meiner Zeit in Wetten sehr gut entwickelt, es ging stetig bergauf“, freute sich Pastoors. Der 33-Jährige hatte das Team vor vier Jahren in der B-Liga übernommen und die Mannschaft vor zwei Saisons mit einer unglaublichen Leistung – 26 Siege aus 27 Partien bei einem Torverhältnis von 116 zu 14 Treffern – in die Kreisliga A geführt. Dort geht es nun also auch in 2017/18 weiter, wenn Marcel Lemmen das Kommando an der Seitenlinie übernimmt.
Als Höhepunkt dürfte das ganze Dorf in fußballerischer Hinsicht wohl den Derbysieg gegen Meister und Aufsteiger DJK Twisteden in Erinnerung behalten. „Ganz klar, das war sensationell. Wir haben Twisteden die einzige Niederlage der Saison beigebracht, das ist eine tolle Geschichte. Da sitzt der Stachel trotz des Aufstiegs noch immer tief“, lachte Pastoors. Für den Coach gilt es nun Abschied zu nehmen. Einen guten Rat hat er für seine (ehemaligen) Schützlinge aber noch parat: „Ich habe ihnen mit auf den Weg gegeben, dass die Jungs ihre Einstellung und die Prioritätenliste hinterfragen sollen. Die Praxis hat in den letzten Jahren gezeigt, dass sich der volle Einsatz lohnt. In Wetten hat man mit der Kreisliga A etwas tolles erreicht, das sollte möglichst noch lange so weitergehen“, sprach Pastoors der Union Mut zu für die kommenden Jahre.
Die werden dann eben von Lemmen geprägt, der jüngst mit der Ersten Mannschaft des SC Blau-Weiß Auwel-Holt in der Kreisliga B den ersten Platz erreichte und damit den Aufstieg feierte, sodass es für ihn in der kommenden Spielzeit zum direkten Duell zwischen ehemaligem und neuem Klub kommt. Pastoors, der einen guten Draht zu Lemmen hat, versicherte, auch in Zukunft mit Rat und Tat zur Seite stehen zu wollen. Und vielleicht kann er dem neuen Trainer gleich bei der Integration helfen, denn noch sind sich Mannschaft und Neu-Coach Lemmen einigermaßen fremd. „Ich kenne das Team noch nicht zu 100 Prozent, freue mich aber auf die bald startende Saison“, sagte Lemmen. Wie es für ihn personell aussieht, steht derzeit noch nicht genau fest. Mit Dirk Peters und Bastian Ingenhaag werden im Laufe der Saison jedoch gleich zwei absolute Leistungsträger für mehrere Monate nicht zur Verfügung stehen, da sie ein Auslandssemester absolvieren werden. „Momentan laufen schon Gespräche mit drei bis vier potentiellen Neuzugängen, da gibt es aber noch nichts Festes zu vermelden“, sagte Lemmen, der sich als Ziel gesteckt hat, die Leistung der letzten Jahre mindestens zu bestätigen. „Daran wollen wir uns orientieren, das ist der Maßstab“, so der 34-Jährige. Eine Amtshandlung gebührt jedoch noch dem scheidenden Trainer Timo Pastoors: Auf der am Wochenende anstehenden Wettener Kirmes wird sich der Aufstiegscoach angemessen von seiner Mannschaft verabschieden. JAN ABEN