Sie sprachen nicht, sie tanzten, was mehr oder minder einem Huschen glich, rund um den Kapellenplatz: Elf Frauen, ganz in schwarz gekleidet, und nur begleitet von sphärischen Klängen, bewegten sich am Sonntagnachmittag, 21. April 2024, einem Schwarm Vögel ähnelnd, weil kaum spürbar, ja beinahe lautlos an den sie verwundert beobachtenden Passanten vorbei, (un-)sichtbar eben.
„(Un)sichtbare Frauen“, so lautete auch der Name eines Tanz-Workshops mit abschließender Performance im öffentlichen Raum in der Innenstadt von Kevelaer mit der renommierten, englischen Choreografin Jo Parkes. Am Samstag noch im „geschützten“ Raum des Mechel-Hauses, am folgenden Sonntag dann auf öffentlicher Fläche, das heißt auf dem Kapellenplatz, bewegten sich die Frauen, um die Sichtbarkeit von Frauenkörpern zu erforschen und „unsere Wahrheit zu sagen“, wie es auf der Seite des den Workshop initiierenden Kunst- und Kreativnetzwerks Kevelaer und Umgebung „Wirksam e. V.“ heißt: „Frauen sollten zulassen, dass ihre Gesichter das Leben zeigen, dass sie gelebt haben.“
Mutig und anmutig
Mutig und anmutig bewegte sich nunmehr die kleine Frauen-Gruppe über Kevelaers spirituelles Zentrum, um nicht nur sich selbst sichtbar zu machen, sondern auch einige Frauen, die Großes in Kevelaer leisteten, ohne jemals die entsprechende Erwähnung oder gar Achtung zu empfangen. Da war die Ge…