Lernen mit Spaßfaktor

Fröhliches Gewusel und Vorfreude herrschten bei den gut 170 Kindern der verschiedenen Kindergärten und der ersten und zweiten Grundschulklassen. Rainer Niersmann war mit seinem Koffer, seiner Gitarre und seinen verschiedenfarbigen Schuhen auf Einladung des Kevelaerer Stadtmarketings ins Bühnenhaus gekommen, um zum zweiten Mal mit musikalisch-spielerischer Verkehrserziehung den Kindern die Grundzüge richtigen Verhaltens zu vermittlen.

Da auf einer CD das ganze Programm nochmal musikalisch dargestellt werde, bliebe es auch gut hängen, unterstrich der Künstler. In Minden mache er das schon seit 16 Jahren: Als er dort eine Schule besuchte, „war da eine Theater-AG der 8. und 9. Klasse. Die erkannten nicht mich, sondern den Koffer und haben spontan begonnen, die Lieder zu singen.“ Das sei also alles „ganz hinten im Kopf“ und zeigte, welche Nachhaltigkeit das hat, wenn Kinder „Helm auf-Schnalle zu-Klick“ hören.

Das Ganze sei ein ergänzendes Programm zu den Radprüfungen der Kreispolizei und der Arbeit in den Vorschulen. Wichtig sei dabei die Kombination aus Lockerheit, Witz und Ernsthaftigkeit. „Ich zeig auch einen kaputten Helm, der einem Kind gehört, dessen Rad an einer Kreuzung vom Auto erfasst wurde, mit gutem Ausgang. Da sind selbst Viertklässler mucksmäuschenstill.“

Die Volksbank und der Kiwani-Klub Geldern unterstützten erneut die Aktion. „Wir haben das 2017 mit ins Leben gerufen und im Vorstand weiter für gut befunden“, sagte Kiwani-Präsident Marco van Hees.
Christian Hälker von der Volksbank ergänzte: „Meine Tochter hatte in der vierte Klasse Radfahrprüfung. Da waren Kinder unterwegs. Die hatten Panik und Angst. Da gibt es viel zu tun, Da kann man nicht früh genug mit anfangen.“ Und Bernd Pool vom Stadtmarketing meinte nur: „Wir fanden das enorm wichtig, das Thema so zu besetzen.“

So präsentierte sich Niersmann gut 50 Minuten lang den Kindern, die begeistert mitmachten. Der Sänger klärte mit ihnen gemeinsam, wie man sich in einem verkehrsberuhigten Bereich verhält und dass es den Erwachsenen gar nicht so leicht fällt, Schritt zu fahren.

Zwischendurch ließ er das Licht löschen, um zu zeigen, wie gut Schutzwesten im Dunkeln helfen. Niermann benutzte den Koffer als Bordstein und ging mit Julia „über die Straße“, um klarzumachen. „Der kurze Weg mit vier Schritten ist besser als der quer mit sieben.“
Er sang mit den Kindern „Steh, gehn, rechts, links schauen“. Die Jungen und Mädchen machten mit Feuereifer mit und spielten mit ihm gemeinsam „Trompete“. Ein Mädchen durfte eine Schale halten, um ein Ei mit „Helmschutz“ fallen zu lassen. So wurde klar, wie wichtig der Kopfschutz beim Radfahren ist. Zum Schluss feierte er mit den Kindern musikalisch noch eine kleine Party: „Ich mach mit!“ riefen die Kinder lauthals.

Danach gab‘s für jeden Kindergarten einen Schwung CDs. Dass das Ganze seinen Effekt haben wird, davon zeigte sich Sandra Matheblowski vom St. Antonius-Kindergarten Kervenheim überzeugt. „Im letzten Jahr haben die Kinder das in den ersten Wochen danach rauf und runterhört und nachgemacht.“