Ein voller Erfolg auf Norderney
Motivierte Kinder, trainierte Pferde und eine souveräne Reitlehrerin waren gute Voraussetzungen für das Team Voss aus Kevelaer, bei den „Norderneyer Beachside Classics“ richtig abzuräumen. Im Vordergrund sollte jedoch der Spaß am Sport stehen. Dass das Team am Ende des Turniers so gut abschneidet, damit hat keiner von ihnen so wirklich gerechnet.
Laura de Witt ist selbstständig als Reitlehrerin und leitet das „Team Voss Kevelaer“. Insgesamt circa 80 Reitern gibt die 41-Jährige wöchentlich Unterricht. Dem Alter sind bei ihr keine Grenzen gesetzt. Ihr bunt gemischtes Team reicht von vier bis 50 Jahren. Einige der Reiter sind in der festen Turniergruppe des Teams, die regelmäßig an Wettkämpfen teilnehmen. „Eigentlich hier in der Umgebung“, erklärt de Witt.
Die Planung ging los
Dass es einige der Kinder nun nach Norderney verschlagen hat, hat einen besonderen Grund: Laura de Witt war schon als Kind oft auf Norderney. Nach einigen Jahren Pause war sie vor einiger Zeit erneut auf der Insel, als ihr der Gedanke kam: „Eigentlich müsste man das mit den Kindern machen.“ So entstand der Plan, Kinder und Pferde einzupacken und gemeinsam nach Norderney zu fahren.
Bereits seit eineinhalb Jahren liefen nun die Planungen. Dass das Team an den Norderneyer Beachside Classics teilnehmen würde, stand fest. Unter anderem durch private Kontakte zu den Müttern mancher Kinder, waren schnell Teilnehmer gefunden. Die Gruppe hielt de Witt gezielt klein, da solch ein Aufenthalt und die Reise mit einem hohen logistischen Aufwand verbunden ist. So wurden Wohnungen und Boxen gemietet und im September war es dann so weit. Laura de Witt, ihr Sohn Louis und die Reitschüler Emma, Finja, Charlotte und deren Mütter machten sich auf den Weg nach Norderney. „Es war von vorne bis hinten eine perfekte Reise“, schwärmt de Witt. Mit einem 2er Transporter plus Pferdeanhänger ging es inklusive einer Überfahrt mit der Fähre nach Norderney.
Das Wetter spielte schonmal mit. „Wir sind nur im T-Shirt da rumgelaufen“, erzählt de Witt. Und dann ging die Erfolgsserie los. Das Ziel war, „dass von den vier Kindern zumindest jeder eine Schleife hat“, berichtet die Reitlehrerin. Nachdem ihr Sohn Louis seine erste Prüfung direkt gewann, folgten zahlreiche Schleifen von den Teammitgliedern. In einer Prüfung schoss das Team schließlich den Vogel ab: Sie belegten den ersten bis vierten Platz und konnten eine glückliche Ehrenrunde mit allen vier Kindern gemeinsam drehen. Da hatten alle „gar nicht mit gerechnet“, lacht de Witt. Sie selbst ging an dem Wochenende zweimal an den Start, das stellt sie jedoch bei all dem in den Hintergrund und legt den Fokus auf die Erfahrungen der Kinder. Die Reise sei „ein Traum, den man verwirklicht“ und habe alle Erwartungen übertroffen.
Elf Schleifen gesammelt
Neben den insgesamt 24 Starts, die das Team absolvierte, unternahmen die Kinder mit den Pferden Ausritte an den Strand – für alle das erste Mal. Auch wenn sich die treuen Vierbeiner scheuten, ihre Füße nass zu machen: Die Erinnerungen an die Erlebnisse zaubern allen ein Lächeln ins Gesicht. Insgesamt elf ergatterte Schleifen bei 24 Starts lassen das Lächeln schließlich noch größer werden.
Die jungen Teilnehmer sind dankbar für das Abenteuer. „Wir haben sehr viele Erfahrungen gesammelt und wir sind noch nie so weit für ein Turnier gefahren“, erzählt Louis. „Die Erfahrung, mit den Pferden gemeinsam so weit wegzufahren“, fand Emma besonders spannend. „Die Schleifen fürs Team waren sehr schön – überhaupt da gewesen zu sein, steht aber höher“, erklärt die junge Reiterin. Auch Trainerin Laura de Witt sagt, dass die Schleifen nicht im Vordergrund stehen. Aber wenn man an den Start geht und die Chance darauf hat, „dann will man die auch haben“, lächelt die 41-Jährige. Finja sieht die Reise als ein „sehr großes Abenteuer, das Reiter und Pferd zusammengeschweißt hat – und auch das Team.“
Was den jungen Reitern besonders in Erinnerung geblieben ist: „Alle, die auf dem Turnier geritten sind, haben sich gegenseitig geholfen“, erzählt Louis. Die Frage, ob dies auf anderen Turnieren denn auch so sei, quittieren Finja, Emma und Louis mit heftigem Kopfschütteln. Im Gespräch mit den jungen Reitern wird deutlich, dass die Reise nach Norderney vor allem sportlich ein großes Abenteuer war. Der Frage nach negativen Erlebnissen während der Reise schenken die Kinder nicht viel Aufmerksamkeit. „Da war halt nichts Schlechtes“, lächelt Finja.