Die Runde im „Goldenen Apfel“ geht aufs Haus

Jutta Pesch-Braun ist von der Corona-Krise gleich doppelt betroffen. Denn die Inhaberin des Jugendstilgasthofes „Goldener Apfel“ am Kapellenplatz kann zur Zeit weder Restaurantgäste empfangen noch kann sie Menschen, die in die Stadt kommen, eine Unterkunft anbieten. „Nichts ist mehr wie sonst“, konstatiert die erfahrene Gastronomin und Hotelierchefin. Große Anmeldungen und Reservierungen sind bis in den September hinein storniert worden. „Die Gäste werden nur zögerlich nach Kevelaer kommen“, glaubt Pesch-Brau nicht daran, dass so viele Pilger wie sonst den Weg in die Wallfahrtsstadt finden werden.

Mittlerweile hat sie wie viele begonnen, einen Außer-Haus-Service zu organisieren, bei denen sich Gäste der Stadt Kevelaer zwischen 17 und 20 Uhr etwas Leckeres aus der Karte aussuchen und das nach Hause mitnehmen können oder auch nach Hause liefern lassen können.

Vorsichtig und diszipliniert

„Currywurst, Lachs-Lasagne, Schnitzel und Spargel sind der Renner“, ist ihre bisherige Erfahrung. Der Umsatz reicht aber noch lange nicht, um von einem lukrativen Geschäft reden zu können. „Die Leute sind extrem vorsichtig und diszipliniert“, gibt sie zu, dass ihr das schon ein bisschen „Angst für die Zukunft“ macht.

Ergänzend dazu hat sich die Gastronomin jetzt dazu entschlossen, mit einem verlockenden Angebot für mehr Frequenz zu sorgen: quasi einer Runde Freibier für alle. Denn die Tatsache, dass sie zur Zeit keine Gäste bewirten kann, heißt auch, die Frage zu beantworten: Was mache ich eigentlich mit meinen Getränken? 

So bietet Pesch-Braun aus ihrem Sortiment ein kostenloses König Pilsener, Pils Diebels Alt oder Früh Kölsch für jeden Interessierten an. Für die Aktion gibt es zwei feste Termine: den kommenden Sonntag, 10. Mai 2020, und den 21. Mai 2020, also Mutter- und Vatertag. Sie hofft auf eine gute Resonanz – auch wenn der Kontakt auf Abstand zustandekommt. „Und ein Pläuschken halten und in Kontakt mit den Leuten bleiben – das brauchen wir alle“, sagt sie.