„Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust…“

Ich gebe zu, das Zitat ist aus Goethes „Faust“ geklaut, aber es beschreibt derzeit ganz gut den Zwiespalt, in dem vermutlich viele von uns leben: Zum einen blicken wir recht miesepetrig in den grauen, wolkenverhangenen Himmel und recken dem Regen trotzig einen Schirm entgegen.

Dazu kommt ein besorgter Blick rund ums Haus, vor allem Richtung Keller: Wie sieht es mit dem steigenden Grundwasser aus? Läuft der Regen gar schon gegen die Kellerfenster und prüft ihre Dichtigkeit? Ich als betroffener Wandersmann grummele vor mich hin: „Das grenzt schon an Geschäftsschädigung“.

Also bleibe ich in den nassen Stunden gezwungenermaßen zu Hause; dort lese und höre ich jedoch die Nachrichten, die die andere Seele in meiner Brust zur Kenntnis nehmen muss. Man hört und staunt, dass es nach wie vor zu warm und zu trocken war und immer noch ist. Der eben noch befürchtete Grundwasserspiegel befindet sich im sprichwörtlichen Keller.

Die Landwirtschaft stöhnt angesichts der immer noch zu großen Trockenheit, welche wahrscheinlich wieder einmal zu erwarten sein wird. 250 Liter auf den Quadratmeter brauchen die Äcker, die Rüben, der Weizen und vor allem der Wald. Ein durchweg nasser Februar wäre ein Goldsegen. Petrus, hasse gut zugehört?

Da bleibt der Mechel nur noch der Seufzer: „Dann lott et mers rägene. Ek gonn dann met et Paraplüj nor Aldi on Edeka.“

Euer Hendrick