Resteverwertung

Die Neujahrstage sind schon wieder drei Wochen her; ich denke dankbar zurück, dass es wesentlich weniger geknallt und geböllert hat als in den Silvestertagen vergangener Jahre.

Auch meine Suche nach Raketenresten im Garten fiel deutlich kürzer aus, war gottlob mit wenig Erfolg beschieden. Eigentlich schade um die dünnen Stöckchen, die es sonst zu finden gab – ein findiger Bastler konnte bestimmt mehr damit anfangen, als sie bloß im Müll zu entsorgen.

Mechel jedenfalls hatte sich traditionell am Neujahrstag schon ein paar geschnappt und werkelte anschließend in der Küche. „Wat makt gej dor awerr?“, fragte ich sie dann immer und erhielt eine genaue Beschreibung, wie sie mit einfachen Mitteln (kleiner Blumentopf plus gekürztes Raketenstäbchen plus Talg plus Körner) eine Futterstelle für die Vogelwelt bastelte. Der Vorrat an „Stöckskes“ geht jetzt zur Neige; aber Mechel hat noch eine kleine Reserve aufbewahrt und die baumelt jetzt wieder frisch verarbeitet draußen an unserer Terrasse.

Und da finde ich bestätigt, hoffentlich repräsentativ für viele ähnliche in Kevelaer, dass sich da so einiges tut: Ich bin kein Ornithologe, aber Amseln, Spatzen und Meisen kann ich unterscheiden, will aber Genaueres wissen und frage einen Spezialisten in meiner Bekanntschaft.

Der liebe Hans-Gerd erklärt mir, dass es sich bei den Meisen hauptsächlich um Kohlmeisen und / oder Blaumeisen handelt. Von weiteren Meisenarten in seinem kleinen Vortrag hatte ich zum Teil noch nie etwas gehört. Er ist als ausgewiesener Vogelkenner übrigens erfreut zu hören, dass es wohl doch noch einige Amseln, Meisen und Rotkehlchen gibt. Von einem Eichelhäher-Pärchen und sogar einem Sperber konnte ich ihm berichten.

Und so hoffe ich denn, dass es in unserem Stadtgebiet noch viele andere Stellen gibt, wo diese Tierchen sich wohlfühlen können, sei es in einer warmen Hecke oder auf einer „bekörnten“ Terrasse.

Wenn ich bei diesem Wetter durch die Straßen ziehe, bin ich der Witterung entsprechend gekleidet, dafür sorgt schon meine Mechel. Aber die Piepmätze, deren Anzahl derzeit leider recht überschaubar ist, verdienen im Winter ein wenig Unterstützung durch uns.

Mechel sieht das ebenso und hat gleich einen Job für mich: „Nauw hangt dat neje Blummepöche mers op; dij Mösse hebben ok Honger, naes gej.“

Euer Hendrick