Es ist wieder so weit

Als Frauchen oder Herrchen nimmt man in diesen Tagen zähneknirschend eine Aufforderung der Stadt zur Kenntnis, in der das unschöne, aber leider wichtige Wort „Hundesteuer“ zu lesen ist. Da sind schon recht deftige Zahlen zu lesen (und zu entrichten!), vor allem, wenn man zwei oder gar mehrere dieser vierbeinigen Freunde sein eigen nennt.

Parallel dazu berichten Funk und Fernsehen mit Entrüstung über Vorgärten, die ihren ehemals grünen Charakter verloren haben: Beton- und Steinwüsten seien daraus geworden, den Vögeln und Insekten werde ihr Lebensraum immer weiter beschnitten. Kann hinter der praktischen Überlegung der Arbeitsersparnis auch noch ein anderer Gedanke stecken? Hat das Zähneknirschen der Hundebesitzer noch eine andere Ursache? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Ich nehme Mechels und meinen Vor- und Hauptgarten als Beispiel. Dort finden wir in diesen warmen Zeiten ständig einige eindeutige Hinterlassenschaften. Sie stammen wahrlich nicht von unserem Waldi, weisen vielmehr durch ihren infernalischen Gestank darauf hin, dass sich hier andere Vierbeiner zu ihrem anrüchigen Geschäft kurzzeitig niedergelassen haben.

Nun zurück zur Überschrift: Gepflegte Gärten, welche Freude zur Sommerzeit! Und dazu diese niedlichen Kätzchen. Was sind sie doch süß, man kann sie streicheln, sie sitzen gemütlich schnurrend auf dem Sofa und sehen doch wirklich possierlich aus.

Aber wehe, wenn sie mangels Toilette, pardon! Katzenklo, losgelassen, absichtlich losgeschickt werden! Dann schleichen sie sich von dannen, suchen sich eine weiche Erdscholle, egal, wem sie gehört, und los geht’s. Und danach stehen Amseln oder Jungmeisen auf dem Speisezettel.

Den Zusammenhang mit der eingangs erwähnten Hundesteuer will ich gerne aus Gerechtigkeits- und praktischen Gründen erklären: Auf jedem Bauernhof sind die Mäusefänger wichtig und nützlich, keine Frage. Doch den verständlichen Ärger, der so manches wilde Katzenklo schon verursacht hat, kann man in der Tat minimieren, indem man die Anzahl der Katzen minimiert. Von Töten ist dabei überhaupt nicht die Rede (allenfalls vom Töten der Singvögel durch die Streuner!) – man muss nur eine allseits gerechte und berechtigte Katzensteuer einführen. Gleiches Recht und gleiche Pflichten für Hunde- und Katzenbesitzer! Meinetwegen sollen ländliche Betriebe auch noch einen Rabatt erhalten.

Mechel hat es vor Monaten schon vorausgesehen: „Lott den Sommer ens komme, dann häje de Palawer wehr met die lieve Dirkes.“

Und ich selbst schaue mal überlegend in Richtung Rathaus: „Da hätte doch unser Stadtkämmerer wieder einmal eine Chance, für das Stadtsäckel etwas Gutes zu tun.“

Euer Hendrick