Wichtiges Zeichen in unruhigen Zeiten

Kevelaer. Kreuz, Halbmond und Davidstern, vereint in dem Kunstwerk „Engel der Kulturen“ – es ist ein starkes Symbol, das die Interreligiöse Friedenswallfahrt in diesem Jahr begleitet. Das überdimensionale Rad der beiden Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten ist wie ein Sinnbild der Friedenswallfahrt: Gemeinsam machen sich die drei monotheistischen Weltreligionen Judentum, Islam und Christentum auf den Weg – vereint im Gebet.
Initiiert vor drei Jahren unter anderem von dem inzwischen verstorbenen Rupert Neudeck, wird die Idee der Interreligiösen Friedenswallfahrt in Kevelaer lebendig gehalten. So werden sich Vertreter der drei Religionen am Sonntag, 27. August, um 17 Uhr am Marienpark auf den Weg machen, um von dort zur Basilika und zur Kapelle mit dem Gnadenbild zu pilgern. Jeder, der sich der Gruppe anschließen und für den Frieden beten möchte, ist dazu eingeladen.
Weihbischof Rolf Lohmann betont: „Hier von Kevelaer aus ist es allen drei Religionen von Beginn an ein Anliegen gewesen, sich klar gegen Gewalt und Terror zu positionieren. Wir bitten unseren Schöpfergott bei dieser Friedenswallfahrt, dass er uns immer mehr zu wirklichen, authentischen Werkzeugen seiner Ehrfurcht vor dem Leben, seines Gewaltverzichts, seiner Dialogbereitschaft, Gerechtigkeit und damit seines Friedens macht.“ Der Geschäftsführer des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden, Michael Rubinstein, ergänzt: „Dass die Interreligiöse Friedenswallfahrt bereits zum dritten Mal durchgeführt wird, ist ein richtiges und wichtiges Zeichen in politisch wie religiös unruhigen Zeiten. Sicher ist eine solche Aktion in erster Linie ein symbolisches Zeichen im Bemühen um eine gute Begegnung von Juden, Christen und Muslimen. Genau diese Begegnungen sind es aber auch, die Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Glaubens in einen Austausch miteinander bringen.“
„Ich freue mich, zum dritten Mal teilnehmen und mich für den Frieden einsetzen zu können“, sagt Ahmed Aweimer, Kirchenbeauftragter im Zentralrat der Muslime: „Die Friedenswahlfahrt setzt ein Zeichen und zeigt, dass jeder Einzelne dazu beitragen kann, den friedensstiftenden Willen zu stärken. Die Schöpfung Gottes fügt sich in ihrer Vielfalt harmonisch zusammen. Wir Menschen können unsere Vielfalt als Bereicherung in Respekt, Vertrauen, Liebe und Barmherzigkeit in Frieden gestalten. Schließlich ist die Vielfalt eine Gabe Gottes. Die Friedenswahlfahrt gibt uns eine gute Möglichkeit der Begegnung und des Kennenlernens.“