Mit Liebe zum Detail

Seit 2008 betreibe Adele und Peter Prascsik ihr kleines Geschäft an der Leegestraße. „Der liebe Gott hat mir zwei Hände gegeben und gesagt: mach mal“, sagt der 64-Jährige. „Das war so geplant, kurz vor der Rente“, erzählt seine vier Jahre ältere Frau. Ihr Mann hätte vorher schon Krippenfiguren gemacht.

„Meine Frau nähte dazu die Kleider. Das entwickelte sich dann immer mehr“, erinnert sich gelernte Elektriker, der später bei einer Versicherung tätig war. Mittlerweile erhält das Paar das Jahr über zahlreiche Anfragen von Kirchen aus Mönchengladbach, Aachen oder dem Ruhrgebiet. Dort gilt es Reparaturen bei Figuren aus Ton, Gips und anderen Materialien auszuführen.

Viele Kollegen können das halt nicht. Das machen wir auch. Wir sind da vor nix bang,“ erzählt Peter Prascsik, dass er sogar schon „Tim und Struppi“ wieder auf Vordermann gebracht hätte.
Sein „Streckenpferd“ sei aber die Herstellung von Krippenställen und bekleideten, beweglichen Krippenfiguren. „Der eine will ein Strohdach, der andere Holz, das ist unterschiedlich“, sagt der Krippenbauer.

Der Körper und die Glieder der Figuren werden von Hand zusammengestellt. Die Körper sind aus Holz, die Arme, Füße und der Kopf aus Gießharz und handbemalt. „Sie werden von meiner Frau bekleidet“, unterstreicht der Twistedener, dass es sich so gesehen um Unikate handele. Ergänzend kaufen sie Tierfiguren dazu, die sie im Urlaub oder beim Stöbern in Geschäften entdecken. Und dann erhält das neue Kamel eine eigene, handgefertigte Decke erhält. „Wir waren zuhause acht Geschwister“, erklärt Adele Prascsik. „Da wurde auch regelmäßig an der Krippe gefeiert. Das ist dann in Fleisch und Blut übergegangen.“

Bei der Arbeit zähle die Liebe zum Detail. Ihr Mann zeigt auf eine Mädchenfigur mit einem Schaf auf dem Rücken: „Das löst eine Zufriedenheit aus, wenn der Kunde sagt, das habt ihr gut gemacht.“

Aus der Kreativität heraus entständen auch besondere Objekte wie der „Backofen“. Ihn kann man zu den Hirten in die Landschaft stellen, plus Brot und Brotständer. „Man muss Lust dazu haben und Spaß“, meinen beide unisono. „Und man bekommt den Blick für die kleinen und schönen Dinge“, bemerkt Peter Prascsik.

Jedes Jahr spenden sie eine Krippe oder Krippenfiguren an Altenheime oder Kindergärten. Zudem öffnet das Ehepaar in der Adventszeit an den Wochenenden jeweils von 10 bis 17 Uhr seine Türen.

Diesmal kamen zwar nur wenige Besucher. Simone Hendrix und ihre Tochter Jolie (12) gehörten jedoch dazu. Sie waren auf der Suche nach einem elektrischen Krippenbrunnen. „Wir haben eine Krippe und kaufen jedes Jahr ein Teil dazu“, war die 42-Jährige von dem Sortiment sehr angetan. „Hier bekommt man echt alles.“