Kevelaerer Verleger gestorben
Im Alter von 87 Jahren ist am 3. Februar der Kevelaerer Verleger Dr. Edmund Bercker verstorben. Weihbischof Rolf Lohmann hat das Leben und Wirken des engagierten Katholiken gewürdigt.
Im Alter von 87 Jahren ist am 3. Februar der Kevelaerer Verleger Dr. Edmund Bercker verstorben. Weihbischof Rolf Lohmann hat das Leben und Wirken des engagierten Katholiken gewürdigt.
In der Nacht zu Donnerstag, 1. Februar 2024, ist im Alter von 89 Jahren Pastor Gerd Coenen gestorben.
Karl van de Braak war am 21. Mai 1934 als zehntes Kind von Emma und Johann van de Braak in Twisteden zur Welt gekommen.
Viele Geschichten und persönliche Momente ließen Wilfried Schotten bis zu seinem unfassbar plötzlichen Tod vor wenigen Tagen zu einem „Kävelse Jung“ werden, der unvergessen bleibt.
Hans-Jürgen Bueren, geboren am 16. Januar 1964, ist am 25. Januar 2023 im Alter von 59 Jahren verstorben. Bekannt war er schon seit seiner Jugend unter dem Namen „Zeis“, wobei sich niemand mehr daran erinnert, woher der Spitzname stammt.
Man darf ihn mit Fug und Recht als einen Kervenheimer der ersten Reihe bezeichnen: Hans Tervooren hat nicht nur die Zeilen des Heimatliedes „Kervenheim, du bist mein Heimatstädtchen, Kervenheim, du bist das schönste Fleckchen, hier am Niederrhein…“ gedichtet.
Am 27. Mai 2021 starb mit 88 Jahren der emeritierte Weihbischof im Bistum Münster, Heinrich Janssen. Kevelaer war immer seine Heimat geblieben.
Wenn Heike Hacks und Ellen Selders vom Leben ihres Vaters erzählen, sind die Worte geprägt von schönen Erinnerungen und Bewunderung für sein Engagement. Denn in der Tat dürfte sich manch einer die Frage stellen, ob Theo Selders‘ Wochen mehr als sieben Tage hatten. Der Wettener brachte sich in zahlreichen Bereichen des Dorflebens ein, pflegte mit Begeisterung seinen Hof und verbrachte daneben gerne Zeit mit seiner Familie und Freunden. Nach langer Krankheit verstarb er am 17. Juni 2020 im Alter von 75 Jahren im Kreise seiner Familie. Seine beiden Töchter und die Wettener Ortsvorsteherin Beate Clasen erinnern sich gemeinsam an das Leben des ehemaligen Landwirtes und Kraftfahrers zurück.
Theo Selders wurde am 10. Februar 1945 als ältestes von vier Kindern der Eheleute Wilhelm und Elisabeth Selders geboren. Er wuchs auf dem elterlichen Hof in Wetten auf. Diesen bewirtschaftete er selbst bis in die 80er-Jahre. Seit er Anfang der 70er-Jahre bei der Firma „Mera Tiernahrung“ seine Arbeit aufnahm, lief der Hof nebenher, bis er schließlich nur noch als Wohnort genutzt wurde. „Das hat er leidenschaftlich gemacht“, erinnert sich seine Tochter Heike Hacks an die Arbeit für Mera. Für seine Kinder war jedoch in jungen Jahren vor allem die Arbeit auf dem eigenen Hof spannend. „Die Getreideernte war das Highlight. Wir fanden das super“, erinnert sich Ellen Selders, die heute mit ihrer Familie auf dem Hof wohnt, gerne an die Zeit zurück, in der sie ihrem Vater bei der Ernte helfen durften.
Im Alter von 27 Jahren heiratete Theo Selders Mechtild Hebben. Zwei Kinder, Ellen und Heike, gingen aus der Ehe hervor. Im Alter von 46 Jahren verstarb seine Frau. In dieser schwierigen Zeit habe sich die Familie gegenseitig getragen, sich Halt gegeben, erzählen die Töchter. Ab Ende der 90er-Jahre verbrachte Theo Selders eine glückliche Zeit mit seiner Lebensgefährtin Elisabeth Düngelhoef auf seinem Hof. Seine und ihre Familie waren ihm sehr wichtig.
Neben der Leidenschaft der Pflege seines Zuhauses lebte Selders für die Arbeit in seinem Heimatdorf. Er war begeisterter Feuerwehrmann, Reiter und Schütze. In seiner Jugend engagierte er sich in der Landjugend. „Wenn die Sirene ging, konnten wir nur noch an die Seite springen“, erzählt Heike Hacks lächelnd. Bei den Schützen gehörte Theo Selders zunächst den Sebastianus- und anschließend den Petrus-Schützen an. Als Reiter ritt er erst selbst aktiv und engagierte sich später viele Jahre im Vorstand des Wettener Reitvereins. „Es gibt niemanden, der so oft gewählter Adjutant des Festkettenträgers war“, erzählt Ortsvorsteherin Beate Clasen mit Blick auf die Dorfgeschichte. Von 1973 bis 1993 gehörte Selders außerdem dem Präsidium der Geselligen Vereine an. „Als das Präsidium 2009 die Kirmes ausgerichtet hat, war er auch hier als Adjutant an der Seite des Festkettenträgers“, ergänzt Clasen. Das war für ihn ein ganz besonderes Ereignis, erinnern sich seine Töchter noch gut daran. Hin und wieder waren Heike und Ellen selbst überrascht von den Arbeiten ihres Vaters. Eines Tages war Ellen Selders im Dorf unterwegs, sah ihren Vater und fragte sich: „Warum gießt er denn dort jetzt die Blumen?“ Die Lösung war einfach: Er hatte sich dazu entschlossen, als Rentner im Heimatausschuss zu helfen.
Fast 50 Jahre ritt er als St. Martin durchs Dorf
Eines lag dem engagierten Dorfbewohner besonders am Herzen: der St. Martins-Umzug. Beinahe 50 Jahre ritt er als „St. Martin“ durchs Dorf. Als seine Töchter und Enkel noch klein waren, wussten sie nicht, dass ihr Vater bzw. Opa der St. Martin ist. „Mama, der hat die gleichen Schuhe wie Papa“, sagte die heute 47-jährige Heike Hacks damals, als sie einen Blick unter das Gewand des Reiters erhaschen konnte. „Er hat immer am nächsten Tag gefragt: Wart ihr beim St. Martinszug? Was hat der St. Martin denn gesagt?“, lacht die 45-jährige Ellen Selders. „Als wir erfahren haben, dass unser Papa der St. Martin ist, sind wir aus allen Wolken gefallen“, ergänzt ihre Schwester. So hat auch heute der St. Martins-Tag noch eine große Bedeutung innerhalb der Familie.
„Alles, was er gemacht hat, hat er gern gemacht“, da sind sich Theo Selders‘ Töchter einig. Ihm sei nie etwas wirklich lästig gewesen und er habe nie eine besondere Aufmerksamkeit für sein Engagement gewollt. „Er ging im Vereinsleben einfach auf. Aber er hat kein großes Brimbamborium gemacht“, sagt seine Tochter Ellen. „Er war ein Geselliger, war einfach gerne mit Leuten zusammen“, konnte auch Clasen als Ortsvorsteherin beobachten. Und das war nicht nur im Vereinsleben so. Theo Selders hat gerne gefeiert. „Er war immer einer der Letzten auf Feiern. Das haben wir wohl geerbt“, erzählt Ellen Selders lächelnd. Seine geliebte und gelebte Pünktlichkeit führte allerdings auch dazu, „dass er auf Geburtstagen schon mal vor dem Gastgeber da war.“ Die Pünktlichkeit, auch da sind sich die Schwestern einig, hat ihr Vater nicht unbedingt an sie weitergegeben.
Mit wem hat Theo Selders sich denn gerne umgeben? „Ihm war das egal, wer das ist, ob er die Person kannte oder nicht“, erzählt Ellen Selders. Er habe sich eigentlich mit allen Menschen gut verstanden und mit der offenen Art auch andere Menschen gerührt. Mit seiner lockeren Art fand er auch in seinem Kegelclub „Halber Liter“ gute Freunde. Alle zwei Wochen wurde gekegelt – mit Ehrgeiz. „Und wenn sie eine Tour gemacht haben, haben sie das Wochenende genommen, an dem kein Kegeln war“, schmunzelt Ellen Selders. Nach Aussage ihres Vaters sei das natürlich nur Zufall gewesen… Zudem gehörte Theo Selders einem Doppelkopf-Club an und betätigte sich als Rentner sportlich bei den „UNIDOs“, einem Herrenfahrradclub in Wetten. Neben dem Radfahren und dem Reiten galt seine sportliche Begeisterung aber auch dem Fußball. Zwar spielte er nicht selbst, beobachtete aber gerne voller Stolz seine Enkel auf dem Fußballfeld. Außerdem war er großer Fan des FC Bayern München.
Aus tiefem Herzen heimatverbunden
Wer nun denkt, mit all diesen Hobbys sei der Alltag des Wetteners ausgelastet gewesen, der irrt. Theo Selders kümmerte sich mit viel Sorgfalt um seine Mutter, die mittlerweile mit 105 Jahren die älteste Kevelaerer Bürgerin ist. Nebenbei fuhr er den Wettener Bürgerbus, pflegte das eigene Grundstück und kümmerte sich um seine fünf Enkelkinder und die seiner Lebensgefährtin. Er sei nicht der Großvater gewesen, der Tag ein Tag aus mit seinen Enkeln spielte, doch er sei immer zur Stelle gewesen, wenn man ihn brauchte. So baute er für sie zum Beispiel ein Holzhaus auf Stelzen und eine Scheune für die Spielzeugtrecker- und maschinen.
Ein Highlight für die Enkel war es immer, wenn sie ihren Opa auf seinen LKW-Touren durch Deutschland begleiten durften. Und als er bereits krank war, schaute er den jüngsten Familienmitgliedern gerne beim Spielen auf dem Hof zu. Da habe er einmal gesagt: „Auf der Kötherheide (Anm. d. Red.: ein Außenbezirk von Wetten) war und ist es doch für Kinder immer noch am schönsten.“ Dabei habe er Tränen in den Augen gehabt, berichtet Ellen Selders. „Ich glaube, er hat sich oft, als er meine Jungs bei uns oder die Kinder meiner Schwester bei ihnen zu Hause beobachtet hat, an seine für ihn sehr schöne Kindheit auf der Kötherheide, auf unserem Hof, erinnert.“
Verleihung des „Knoase-Ordens“
Für all seinen Einsatz und die Art, das Wettener Dorfleben zu bereichern, erhielt Theo Selders im Jahr 2008 den „Knoase-Orden“. Für diese Auszeichnung muss man keine bestimmten Leistungen erbracht haben, erklärt Beate Clasen. Er sei einfach für „verdiente Wettener“.
Seit 2016 schließlich konnte der Wettener sich in seinem geliebten Heimatdorf nicht mehr so engagieren, wie er es gewohnt war und immer gewollt hat. Nach seiner Diagnose einer Krebserkrankung habe sich sein Kontakt irgendwann größtenteils auf die Familie beschränkt, so die Töchter. Besonders mit seinen Geschwistern habe er ein inniges Verhältnis gepflegt. „Die Beziehung der Geschwister untereinander ist sehr eng. Auch auf dem letzten Weg waren sie alle an seiner Seite“, erzählt Heike Hacks.
Diesen letzten Weg ging Theo Selders zunächst zu Hause und in den vergangenen drei Monaten im Hospiz in Wetten. Umsorgt von den Mitarbeitern der Einrichtung, denen Heike Hacks und Ellen Selders sehr dankbar für ihre Unterstützung sind, und geliebt von seiner Familie verstarb Theo Selders am 17. Juni 2020.
Viele Kevelaerer werden sich an Dr. Robert Van de Velde erinnern, sei es als ihren behandelnden Arzt (Internist), als Kunstliebhaber und Maler oder als Gärtner und Naturkenner, doch nur wenige werden gewusst haben, dass er auch Bücher verfasste.
Ein Mann mit vielen Interessen
Van de Velde wurde am 5.5.1936 in Deinze (Belgien), als ältester von 3 Brüdern geboren. Bereits mit 19 Jahren verließ er seine Heimat, um im Saarland Medizin zu studieren. Nach dem erfolgreichen Studium und der Spezialisierung auf Medizin des Inneren ging er später nach Köln, um dort in seinem Beruf zu arbeiten.
1976 bot man ihm die Gelegenheit, sich in Kevelaer mit seiner Praxis niederzulassen. Er war Arzt und Mediziner aus Leidenschaft. Für ihn stand immer der Mensch im Vordergrund, nie was oder wer er ist. Von Beginn an hatte er den Menschen immer helfen wollen, auch unentgeltlich. Seine internistische Praxis leitete er von 1976 bis 1998 mit seiner Frau Ursula, die vor sechs Jahren verstarb.
Robert Van de Velde hatte eine besondere Ausstrahlung, zurückhaltend, aufrecht und ehrlich, sowie nie im Vordergrund stehend. Immer ein offenes Ohr für die Probleme anderer, auch über seine aktive Zeit als Arzt hinaus. Wenngleich er sehr streitbar sein konnte und sich nie verbogen hat, wenn es um eine Sache ging, von der er überzeugt war. Er hat immer hinter die Kulissen geschaut. Gerne hat er mit anderen über Tiefgründiges philosophiert.
Als Kunstliebhaber war er dem Kevelaerer Museum sehr verbunden, seine große Leidenschaft war die Malerei. Als Motive dienten ihm Menschen, Blumen, Natur. Zuletzt malte er abstrakt.
Van de Velde war ein sehr belesener Mensch, der sich für vieles interessierte und den Dingen auf den Grund ging. Das ließ in ihm den Gedanken reifen, irgendwann selbst ein Buch zu veröffentlichen. Er hat 20 Jahre dafür gebraucht. Die Arztpraxis ließ ihm nicht genügend Zeit, erst mit dem Ruhestand konnte er das Werk zu Ende bringen.
Van de Velde als Autor
Im Herbst 2017 wurde sein Lexikon „Studium Generale“ (ISBN 3038311421) auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. In diesem Werk beschrieb er die Geschichte der Wissenschaften.
Dieses Ereignis hatte ihn derart begeistert, dass er den Entschluss fasste, ein weiteres Buch herauszubringen. Dr. Van de Velde konnte das Manuskript noch vor seinem Tode fertigstellen. Das Buch wird unter dem Titel „Homo stupidus – Der unvernünftige Homo sapiens“ in Kürze veröffentlicht.
„Wir leben weder in der „besten aller Welten“ noch in der „schlechtesten“, sondern in einer schönen, verletzbaren Welt. Ein Umdenken ist dringend erforderlich: Umweltethik, Verantwortung, Toleranz, Respekt vor dem Leben“ – so lautet ein Auszug daraus.
Seine Wahlheimat Kevelaer und den hier lebenden Menschenschlag hat er sehr gemocht. Gehadert hat er manches Mal mit den Einstellungen der Kirche und kein Verständnis hatte er für diejenigen Menschen, die scheinheilig waren oder Unwahrheiten verbreiteten.
Als Fußballinteressierter hätte er gerne noch erfahren, ob Belgiens Nationalmannschaft es bis ins WM-Endspiel geschafft hat (Belgien wurde Dritter im Spiel gegen England). Leider verstarb er zuvor am 24.06.2018 im Alter von 82 Jahren.
Willi Diepmann wird vielen im Gedächtnis bleiben, mit seiner lebensbejahenden Art, immer auf Harmonie bedacht und nicht streitbar.
Er war vieles in einer Person. Manche kannten ihn als den Inhaber des Schuhhauses Sinsbeck und immer zu einem Plaudern vor oder im Laden aufgelegt, andere als Kinobesitzer und Filmvorführer des Filmhof in der Annastraße oder später des Lux-Theaters in der Schanzstraße. Wieder andere als ehrgeizigen und sehr erfolgreichen Tischtennisspieler; aber auch als Tennisspieler auf dem Platz in der Schravelner Heide war er oft zu finden.
Hirsch mit 90
Bei den Bürgerschützen war er aktiv sowie als passionierter Jäger, seinen letzten Hirsch schoss er mit 90 Jahren. Im Kevelaerer Sportverein war 81 Jahre Mitglied und bei den Wassersportlern der DLRG fühlte er sich auch wohl. Sein Kegelklub die „Wasserflöhe“ bereitete ihm ebenso viel Freude. Aber auch Autos hatten es ihm angetan, so war er Mitbegründer des ADAC-Ortsclubs in Kevelaer. Diepmann war technikbegeistert, schon früh hatte er einen Casio-Taschencomputer und später ein Smartphone sowie einen Facebook-Account, der Technik und Kommunikation, die er so liebte, miteinander verband.
Aber seine besondere Leidenschaft galt dem Fliegen. Als junger Mann wollte er eigentlich Wettervorhersager werden; doch damals als Soldat bekam er Gelegenheit, eine Pilotenausbildung zu machen und durfte dann die „Tante JU“ fliegen und damit Menschen hin und her chauffieren. Nie musste er jedoch eine Bombe abwerfen, was sein Glück war.
Er war ein Genussmensch, der gerne aß und trank und sich an der Gesellschaft anderer erfreute. Einer, der dem Streit aus dem Wege ging, auch wenn Dinge drohten ,aus dem Ruder zu laufen. Er liebte das Leben und alles, was es in seinen 94 Lebensjahren mit sich brachte.
Willi Diepmann wurde am 25.03.1924 in Kalkar als 2 von 2 Geschwistern geboren und besuchte später das Internat Gaesdonk. 1956 heiratete er seine Frau Elisabeth, die aus dem Sauerland stammte.
Mit seiner Frau teilte er die Leidenschaft für die Natur und Tiere, aber ganz besonders das Fliegen. Sie wurde zwar keine Pilotin; aber die Funklizenz erwarb sie und konnte so bei ihren Flugtouren aktiv dabei sein. Ein eigenes Flugzeug konnten sie sich nie leisten, aber hin und wieder bei Freunden, die eines besaßen, mitfliegen. Das Schönste für Willi und Elisabeth war es jedoch, wenn sie sich ein Flugzeug ausleihen konnten und damit zu den friesischen Inseln aufbrachen. Seine Frau Elisabeth verstarb 2017. Willi Diepmann verstarb im Kreise seiner Familie am 16.06.2018. Er hinterließ seine Tochter Liss (Elisabeth) und seine Enkelin Paula.