Über den Wolken war sein zweites Zuhause

Willi Diepmann wird vielen im Gedächtnis bleiben, mit seiner lebensbejahenden Art, immer auf Harmonie bedacht und nicht streitbar.

Er war vieles in einer Person. Manche kannten ihn als den Inhaber des Schuhhauses Sinsbeck und immer zu einem Plaudern vor oder im Laden aufgelegt, andere als Kinobesitzer und Filmvorfüh­rer des Filmhof in der Annastraße oder später des Lux-Theaters in der Schanzstraße. Wieder andere als ehrgeizigen und sehr erfolgreichen Tischtennisspieler; aber auch als Tennisspieler auf dem Platz in der Schravelner Heide war er oft zu finden.

Hirsch mit 90

Bei den Bürgerschützen war er aktiv sowie als passionierter Jäger, seinen letzten Hirsch schoss er mit 90 Jahren. Im Kevelaerer Sportverein war 81 Jahre Mitglied und bei den Wassersportlern der DLRG fühlte er sich auch wohl. Sein Kegelklub die „Wasserflöhe“ bereitete ihm ebenso viel Freude. Aber auch Autos hatten es ihm angetan, so war er Mitbegründer des ADAC-Ortsclubs in Kevelaer. Diepmann war technikbegeistert, schon früh hatte er einen Casio-Taschencomputer und später ein Smartphone sowie einen Facebook-Account, der Technik und Kommunikation, die er so liebte, miteinander verband.
Aber seine besondere Leidenschaft galt dem Fliegen. Als junger Mann wollte er eigentlich Wettervorhersager werden; doch damals als Soldat bekam er Gelegenheit, eine Pilotenausbildung zu machen und durfte dann die „Tante JU“ fliegen und damit Menschen hin und her chauffieren. Nie musste er jedoch eine Bombe abwerfen, was sein Glück war.
Er war ein Genussmensch, der gerne aß und trank und sich an der Gesellschaft anderer erfreute. Einer, der dem Streit aus dem Wege ging, auch wenn Dinge drohten ,aus dem Ruder zu laufen. Er liebte das Leben und alles, was es in seinen 94 Lebensjahren mit sich brachte.

Willi Diepmann wurde am 25.03.1924 in Kalkar als 2 von 2 Geschwistern geboren und besuchte später das Internat Gaesdonk. 1956 heiratete er seine Frau Elisabeth, die aus dem Sauerland stammte.

Mit seiner Frau teilte er die Leidenschaft für die Natur und Tiere, aber ganz besonders das Fliegen. Sie wurde zwar keine Pilotin; aber die Funklizenz erwarb sie und konnte so bei ihren Flugtouren aktiv dabei sein. Ein eigenes Flugzeug konnten sie sich nie leisten, aber hin und wieder bei Freunden, die eines besaßen, mitfliegen. Das Schönste für Willi und Elisabeth war es jedoch, wenn sie sich ein Flugzeug ausleihen konnten und damit zu den friesischen Inseln aufbrachen. Seine Frau Elisabeth verstarb 2017. Willi Diepmann verstarb im Kreise seiner Familie am 16.06.2018. Er hinterließ seine Tochter Liss (Elisabeth) und seine Enkelin Paula.