Stöbern, kaufen und genießen

Glück hat, wer den Spätsommer noch erwischt. Das dürften sich die Organisatoren vom „NuK“ (Natur und Kultur im Achterhoek) auch gedacht haben. Denn die sonnigen 24 Grad, die an diesem Tag herrschten, lockten eine Reihe von Radfahrern, Trödelneugierigen und Interessierten an die insgesamt 13 Stationen des dritten Achterhoeker Hoftrödels.
„Im Vorfeld hat man schon gemerkt, dass in den sozialen Netzwerken wesentlich nach der Veranstaltung gefragt wurde“, konnte Matthias David vom NuK ein positives Gesamtfazit des Tages ziehen. „Sonst waren es auch nur um die 30, jetzt hatten wir 54 Teilnehmer als Händler,“ bilanzierte David.
Ein familiärer Trödeltag mit Eventcharakter
„Und hier ist es immer so, dass die Leute und die Händler gute Laune haben und sich gegenseitig anstecken“, schwärmte er von einem „total familiären“ Trödeltag, der schon „sowas wie Eventcharakter“ angenommen hat. „Das hat richtig gerappelt und gebrummt. Ich freue mich auf in zwei Jahren.“
Für viele begann die Suche nach spannenden Schnäppchen am Dorfplatz, wo einige Trödler ihre Stände vor dem Gemeinschaftsraum am Schulweg aufgebaut hatten. „Ich bin das erste Mal mit dabei“, sagte Angelika Sachs, trank erstmal einen Kaffee und ging dann mit den ersten Kunden in Verhandlungen. „Alles, was ich nicht mehr brauche“ habe sie mal zusammengetragen. „Das liegt da auch nur alles rum“, sagte sie und pries das Sammelsorium aus Büchern, Schuhen, Ketten, Spielen und Stofftieren an.

Jede Menge Spiele boten Yvette Lindemans und ihre Kinder an.


Am Nachbarstand erwarb Brigitte Braam ein Päckchen Untersetzer. „Die sind für meine Tochter, sie liebt Flamingos“, sagte die Kleverin, die sich mit einer Freundin aus Xanten auf den Weg gemacht hatte. „Wir dachten, wo so ein schöner Tag ist, können wir mal dahin fahren.“ Beide hatten zuvor an der Singendonk‘schen Mühle und am Nobbenhof Station gemacht.
Keine Standgebühren zu zahlen
Am Nobbenhof hatte Hofbesitzer Johannes Krebber einen großen Hofraum mit Trödel-Utensilien aufgefüllt. „Das ist halt noch so ursprünglicher Trödel. Die Leute kommen auf den Hof und bleiben auch da. Da ist viel mehr Atmosphäre.“ Und das Ganze habe den Vorteil, dass man keine Standgebühren zahlen müsse.
Die Neugier hatte Mareike Joy und ihre Schwester Nadine sogar von Voerde aus zu ihm auf den Hof geführt. „Meine Schwiegermutter wohnt hier in der Ecke und meine Schwester ist eine echte ‚Jägerin‘, was Trödel betrifft“, meinte sie und stöberte in den Trödelsachen.

Trödel im klassischen Sinne fanden die Besucher in Achterhoek vor.


„Wir waren schon um halb zehn unterwegs, haben zwei kleine Schränkchen, ein Weichholzregal für Kinder und andere Sachen gekauft“, erzählte Nadine, die einen richtigen „Lauf“ hatte, was ihre Entdeckungen betraf. „Ich liebe halt das ‚Up-cyclen‘. Das Alte, das hat alles viel mehr Charme als diese Standardware.“
Leckereien zugunsten der Vereinskasse
Ob am Ploodyck, bei der Kreativschmiede Schelbergen oder am Gelände des NuK am Achterhoeker Schulweg, überall konnten die Besucher Ungewöhnliches und Besonderes entdecken. Dabei konnten sie an den diversen Standorten Grillwürstchen essen, frisches Brot aus dem NuK-Ofen backen lassen, Waffeln, Kaffee und Kuchen genießen. Am „Rammenhof“ verwöhnte die AKG-Showtanzgruppe die Gäste mit Kaffee und Waffeln, mit frischem Quark und anderen Leckereien zugunsten ihrer Vereinskasse.
„Für den Enkel Bücher und Geschenke – und das für kleines Geld“, waren Johannes und Lieselotte Becker im Zuge ihrer Pause dort mit dem Erreichten mehr als zufrieden „Wir sind zu Fuß von Hof zu Hof. So tot, wie das Land oft aussieht, isset halt nich‘“, meinte das Gelderner Ehepaar. Und auch Hofbesitzerin Jutta Eickhoff genoss die Stimmung bei ihrer dritten Teilnahme an dem Hoftrödel-Tag. „Es ist echt gesellig – so hat Trödel ein ganz anderes Flair.“