Johannes Croonenbroeck trug die Wettener Festkette

Erstaunt warteten einige Wettener Bürger nahe des alten Schulhofs, als der Zug mit den Vereinen zur Festkettenübergabe einfach noch nicht auftauchte. „Wettese Pünktlichkeit“, meinte eine Frau – ohne wahrzunehmen, dass sich der Zug bereits vom Marktplatz auf den Weg durch die Ortschaft hindurch schlängelte. Mit dabei waren natürlich auch der zukünftige Festkettenträger Johannes Croonenbroeck und sein Adjutant Heinz Gipmans.
Insbesondere Croonenbroeck spürte, nachdem der Musikverein ihn in Veert abgeholt hatte und er anschließend bei dem scheidenden Festkettenräger Georg van Bebber frühstücken durfte, die „Last“ der herannahenden Ehrung: „So langsam kommt es“, meinte er auf dem Marschweg lächelnd zum Stadium seiner Nervosität. Schließlich würde es auf dem alten Wettener Schulhof „ernst“.
Nachdem der Zug der Vereine auf dem Schulhof angekommen war, begrüßte der Präsident der Geselligen Vereine, Thomas Krahnen, alle Anwesenden und den „Platzkommandanten und Festkettenträger in den letzten Zügen“, Georg van Bebber. Dabei griff er den Wertekanon der Schützen „Glaube, Sitte, Heimat“ auf und teilte die Gruppen nach diesen Begriffen ein.
Mit einem historischen Gedicht erinnerte er an die 90-jährige Geschichte der Franziskus-Schützenbruderschaft Berendonk. Und er „lobte“ die neu eingeführte „Franzi“ als Leitfigur der Bruderschaft. „Gut, dass man sie sowohl männlich wie weiblich interpretieren kann.“

Die Kirmespuppe zieht durchs Dorf.


Bürgermeister Pichler hatte zwar kein zweites Gedicht in petto („Das hätte ich früher wissen müssen“), zeigte sich aber bestens über die Kirmes-Vorgänge der letzten Tage informiert: Gestern war der Platz auch voll und vorgestern Abend war es auch eine tolle Sause.“ Mit Humor schlug er die Brücke von der Kirmes zur aktuellen Klimadebatte. „Fridays for Future kümmern sich um die Zukunft. Wir kümmern uns um das hier und jetzt – Mondays for Kirmes!“
Die Ortsvorsteherin Beate Clasen würdigte in ihrer Rede die Verdienste des Festkettenträgers, der „unzählige Stunden für die Repräsentanz“ der Bruderschaft übernommen, zwanzig Jahre lang die Majestäten begleitet und sich für die Franziskus-Figur in der Kirche stark gemacht habe. Clasen erinnerte an die Feiern am Platz des alten Berendonker Schulgebäudes, „wo die Scheiben verdunkelt wurden, um nahe der B 9 nicht zu sehen, was da für ein tolles Fest ablief“.
Anschließend verlieh Clasen Croonenbroeck die Festkette. Brudermeister Achim Janßen ergänzte die Kette mit der Festplakette, die das Emblem der Berendonker Schule plus den Verweis auf das Jubiläum enthält.
Der so Geehrte bedankte sich persönlich bei allen Beteiligten und dem Musikverein, der ihn am Morgen abgeholt hatte „und für die Fahrt am Samstag auf dem Sofa“. Anschließend sangen alle auf dem Platz das Wettener „Heimatlied“, ehe der Tross eine ausführliche Runde durch die Ortschaft drehte.
Im „Knoase-Saal“ fand die Feier dann ihre Fortsetzung. Croonenbroeck und Gipmans nahmen mit ihren Frauen die Glückwünsche der Vereine entgegen. Pastor Manfred Babel verehrte beiden Damen eine Rose.
Brudermeister André Janßen zog ein durchweg positives Fazit der Kirmes: „Es war eine schöne, auch anstrengende, aber herrliche Zeit. Wir haben vieles, was wir uns vorgestellt haben, umgesetzt.“ Ihm seien vor allem die Dorfolympiade am Sonntag und der stimmungsvolle Königsgalaball im Gedächtnis geblieben: „Wir haben mit dem Königsgalaball am Freitag schon gestartet. Das war schon unser hoher Festtag.“
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