Trautes Heim seit 50 Jahren

„Diese Betondecke ist Heiligabend ´69 gebaut worden“, erinnert sich Matthias Berns mit Blick auf die Garagendecke noch ganz genau an den Bau seines Hauses. Vor nun 50 Jahren wurde sein Haus in Winnekendonk errichtet. Bis heute darin zu leben, macht Berns sichtlich glücklich.

Viele Jahre lebte er mit seiner Frau Regina Berns „Frau Aldi“ in seinem Heim. Sie fing damals mit 44 Jahren ihre Arbeit bei Aldi in Kevelaer an und wurde in ihren 16 Jahren im Unternehmen zum bekannten Gesicht. Selbst in einem Duisburger Krankenhaus habe man sie erkannt, erzählt Matthias Berns mit einem Lächeln im Gesicht. Da sei jemand an ihnen vorbeigelaufen, habe sich umgedreht und „Hallo Frau Aldi“, gerufen. Sie war bis zu ihrem Tod über Kevelaer hinaus eine bekannte Persönlichkeit.

50 bunte Jahre

Nachdem Berns seine Berufslaufbahn als Schreiner beendet hatte, widmete er sich vielen eigenen Basteleien. Seit Neuestem steht in seinem Vorgarten ein selbst gebasteltes Schild mit der Aufschrift „50 bunte Jahre“. 50 bunte Jahre im eigenen Heim. Und auch ist es 50 Jahre her, dass Berns die Nachbarschaft „die lustigen Nachtigallen“ gegründet hat. Dafür gibt es ein ebenso buntes Schild mit dem Namen der Straße darauf. Dieses wird das „Haus-Nr-10“-Schild ersetzen, sodass die ganze Straße sich an dem Bild erfreuen kann.

Auch beim Gang durchs Haus, die Garage und vor allem durch den Keller ist Berns‘ Bastelleidenschaft zu erkennen. In seiner Garage hat er eine große Highlight-Sammlung angelegt, in der er Fotos und Dokumente aus all den Jahren auf seiner Straße zusammengetragen hat. Fotos von Karneval, Hochzeiten und von der Kommunion habe er darin gesammelt sowie viele Einladungen zu Festen und kleine Gedichte. 20 Jahre sei er Vorsitzender der Nachbarschaft gewesen, „aber jetzt nach dieser Zeit sind auch andere mal Vorsitzende“, sagt er.

Im Keller schlägt er eine große Mappe auf, in der er mit viel Liebe Anleitungen zu seinen selbst gebauten Spielen angelegt hat. Links ein Bild des Spiels, rechts die genaue Spielanleitung. „25 Kinderspielgeräte habe ich selbst gebastelt“, erzählt er. Vom kleinen Karussell über ein Glücksrad bis zum Ringewerfen habe er Spiele gebaut und diese im Laufe der Jahre auch gegen eine kleine Leihgebühr „falls mal was kaputt geht“ verliehen. Die Achterhoeker Kirmes, Schützenfeste und Kindergärten haben die Spiele für verschiedene Anlässe geliehen, erinnert Berns sich zurück. „Bis nach Düsseldorf und Grefrath sind die Spiele gegangen“, lacht er.

In einer weiteren Mappe und sämtlichen Bilderrahmen im Keller hat Berns liebevoll Zeitungsartikel und Fotos über die Fußballgeschichte der Winnekendonker Damenmannschaft zusammengestellt. „Die sind ja jetzt in der Niederrheinliga“, erzählt er stolz.

Alles, was man braucht

Mit den Worten „das ist mein Bastelkeller“ präsentiert der ehemalige Schreiner das Herzstück seines Kellers und wahrscheinlich den Traum vieler Männer. Neben einer Werkbank und aktuellen Bastelprojekten türmen sich Werkzeug und allerhand nützliche Sachen, die man im eigenen Heim für anfallende Arbeiten so braucht. Alles jedoch fein säuberlich sortiert. Hier hat Berns Ruhe zum Arbeiten und hier „bastel ich auch gerne für andere Leute was“, lächelt er.

Im Mai hat der Winnekendonker mit seiner Familie das 50-jährige Bestehen des Hauses gefeiert. In seiner großen Garage fanden alle zusammen und konnten gemeinsam in Erinnerungen schwelgen.