Schwester M. Clara starb im Alter von 92 Jahren

Die Kevelaerer kennen sie: Viele Jahre versah Schwester Clara ihren Dienst an der Pforte des Klarissenklosters am Klara-Platz,  still und fröhlich und oft mit einem veschmitzten Lächeln. Nun ist Schwester Clara tot. Am 60. Jahrestag ihrer Gelübde-Ablegung, wurde sie auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.
Am 28. Oktober 1924 erblickte  Johanna Ulbricht in Duisburg-Hamborn das Licht der Welt. Mit ihren acht Geschwistern wuchs sie in einer christlichen Familie auf. Früh verlor sie ihren Vater. Doch durch die Liebe und Güte ihrer Mutter erfuhr sie die tiefe Geborgenheit, die ihr Leben prägte. So war es für Johanna selbstverständlich, den Beruf der Säuglingsschwester zu erlernen. Mit viel Liebe und Bereitschaft war sie für die Kinder da.
Umso mehr überraschte es, dass sie am 25. März 1952 in den Klarissenkonvent zu Kevelaer eintrat. In der Stille und Zurückgezogenheit des kontemplativen Lebens wollte sie vor Gott da sein, um so durch ihn für die Menschen da zu sein. Im Jubiläumsjahr der heiligen Klara von Assisi (1953) begann sie ihr Noviziat. Ihre neue Namenspatronin, Klara von Assisi, war für sie das Vorbild.
Am 9. April 1954 legte Schwester M. Clara ihre zeitlichen und am 12. April 1957 ihre Ewigen Gelübde ab.
Schwester M. Clara wurde sehr schnell mit der Pflege und Betreuung der alten Schwestern beauftragt. Nebenher versorgte sie den Speisesaal und übernahm andere kleinere Aufgaben. Durch ihre Offenheit und ihren Humor trug sie zum Aufbau der Gemeinschaft bei. Auch bei der Errichtung des ausgebombten Klosters half sie tatkräftig mit. Gern erfreute Schw. M Clara die Mitschwestern mit ihrem Akkordeonspiel. Ihre ganze Kraft setzte sie bei der 27 Jahre dauernden Pflege der halbseitig gelähmten Schwester M. Cäcilia ein.
Ihre Treue zum Gebet und das selbstverständliche Leben in der Gemeinschaft schenkten ihr die Kraft dazu. Gerne versah Schwester M. Clara in den letzten Jahren den Pfortendienst und häkelte mit Eifer Babysöckchen für neugeborene Kinder; auch die Babys in Benin und im Niger tragen diese Söckchen.
Die zunehmenden Gebrechen des Alters machten Schwester M. Clara in den letzten Monaten das Leben immer beschwerlicher. Bis ein paar Tage vor ihrem Tod nahm sie an der täglichen Eucharistiefeier und am Chorgebet der Gemeinschaft teil. Ihr stilles Leben strahlte aus. In dieser Zurückgezogenheit gab Schwester M. Clara plötzlich und still ihr Leben Gott zurück.