„Bleiben wir im Gebet miteinander verbunden“

Weihbischof Rolf Lohmann hat in Kevelaer sein erstes Pontifikalamt gefeiert. Musikalisch umrahmt wurde dieses durch den Basilikachor und das Basilikaorchester unter Leitung von Elmar Lehnen, die eine Messe des spätbarocken Komponisten Antonio Caldara zu Gehör brachten.
Zu Beginn der Hl. Messe wurde dem frisch geweihten Weihbischof durch Dr. Edmund Bercker im Namen der ganzen Pfarrei St. Marien das Brustkreuz, das Pektorale, überreicht. Dr. Bercker äußerte dabei den Wunsch: „Bleiben Sie Pastor für die Menschen in Ihrer Region! Wir wünschen Ihnen Gottes Segen und den Schutzmantel der Consolatrix Afflictorum.“
Dankend nahm Bischof Lohmann das Pektorale entgegen und erklärte, dass er den Bischofsstab bewusst als Hirtenstab gewählt habe und den Dienst als Pastor immer als bereichernd empfunden habe.
In seiner Predigt ging er auf das Gleichnis vom Sämann ein, der Samen auf den Acker streute, von denen ein Teil aufging, ein anderer nicht. „Achten wir mehr auf das, was aufgeht, oder auf das, was nicht aufgeht?“, fragte er. Er erzählte, dass er die acht Tage zurückliegende Bischofsweihe als sehr aufrichtend empfunden habe: „Viele stärkten mir den Rücken. Das spornt mich an, Licht der Welt zu sein und mich nicht beim Dunkel aufzuhalten.“ Viele in der Kirche würden aufgrund des Rückgangs von Taufen und Eheschließungen, der zurückgehenden Kirchenbesucherzahlen und der steigenden Kirchenaustritte resignieren.
Seelsorge, nicht Zahlensorge
Es gelte Seelsorge, nicht Zahlensorge zu betreiben. „Die Freude am Evangelium geht durch die Kritik teils ganz unter. Sauertöpfe können keinen Menschen gewinnen. Das ist der absolut falsche Weg“, gab er zu bedenken. Es gelte, die „Brille Gottes“ aufzusetzen, der den Erfolg sieht, auch wenn er zunächst klein und unscheinbar ist. Es lohnten sich, so sein Appell, alle Mühen der Vorbereitung der Kinder auf die Erstkommunion oder die Firmung, es lohne sich das Gebet um Priesterberufungen, denn „aus Kleinem kann Gott so viel machen. Trauen wir ihm eine reiche Ernte zu!“, so Weihbischof Lohmann.
Nach der Heiligen Messe folgte das Angelus-Gebet vor dem Gnadenbild. Am Ende richtete sich der neue Weihbischof in einigen persönlichen Worten an die Menge und gestand: „Am Tag der Weihe war ich äußerst nervös, doch ich merkte, dass ich vom Gebet Vieler getragen und gehalten war. Das war wohltuend und bestärkend. Bleiben wir im Gebet miteinander verbunden.“
Auf dem Weg zurück in die Sakristei segnete er einige Kinder und zeigte einem Mädchen aus Köln, das Ida heißt, das Bild der hl. Ida auf seinem Bischofsstab und erklärte ihr, dass er 14 Jahre lang als Pastor in St. Ida Lippetal-Herzfeld wirkte. Eine Afrikanerin aus Kamerun, die in Xanten lebt, war extra angereist und ließ am Ende ein besonderes afrikanisches Instrument hören, das Njas heißt und über den ganzen Kapellenplatz zu hören war. „Dieses Instrument wünscht Glück. Bischof Lohmann hilft vielen Afrikanern und ich wollte ihm danken!“