Enge Zusammenarbeit mit Pfarrgemeinden St. Antonius und St. Marien ist geplant

Petrus-Canisius-Haus wird zum Caritas-Centrum

Das Petrus-Canisius-Haus wird zum Caritas-Centrum umfunktioniert. Foto: KB-Archiv

In Kevelaer gibt‘s neue Ansätze zur Beratungs- und Quartiersarbei: Das Petrus-Canisius-Haus (PCH) wird durch einen Nutzungsvertrag dem Caritasverband Geldern-Kevelaer zum Sommer 2023 überlassen. Zuvor möchte die Caritas umfassende Modernisierungsmaßnahmen vornehmen, um ein ansprechendes Beratungs- und Quartierszentrum im Herzen der Wallfahrtsstadt entstehen zu lassen.

Caritas-Vorstand Stephan von Salm-Hoogstraeten erklärt zu den Plänen: „Mit dieser Zusammenführung der katholischen Kräfte im Zentrum der Wallfahrt werden wir gemeinsam dazu beitragen, dass die Wesensmerkmale von Kirche – Zeugnis, Liturgie und Diakonie – erlebbar werden.“

Einsparungen in den Pfarreien nötig

Erfreut über die erfolgreichen Verhandlungen mit dem Caritasverband zeigt sich Wallfahrtsrektor Gregor Kauling, Pfarrer von St. Marien: „Ich bin glücklich, dass das Petrus-Canisius-Haus als pastorales Zentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kapellenplatz erhalten bleibt und dort auch weiterhin kirchliches Leben möglich sein wird.“ In einem Brief hat er die Pfarreimitglieder über den neuen Mieter des Hauses informiert. Dabei verweist er darauf, dass aufgrund der schwindenden Mitgliedszahlen in der Kirche versucht werden müsse, „Einsparungen in unseren Pfarreien auch durch die Reduzierung von Gebäuden und Gemeindebedarfsflächen zu erzielen“.

Schon seit dem vergangenen Jahr setze man daher verstärkt auf Synergieeffekte mit der benachbarten St.-Antonius-Pfarrei, die Zusammenarbeit soll nun noch weiter intensiviert werden. „Sowohl Pfarrer Andreas Poorten als auch mir ist es wichtig, weiterhin aktives kirchliches Leben hier in Kevelaer zu ermöglichen“, betont Kauling. Das könne bedeuten, dass einige Gruppen sich künftig im Pfarrheim von St. Antonius oder im Priesterhaus statt im Petrus-Canisius-Haus treffen können. „Wir setzen uns mit allen Beteiligten zusammen und werden sicherlich gute Lösungen finden“, ist sich Kauling sicher.

Die neue Situation biete auch die Chance einer inhaltlichen Profilierung, betonte Kauling. „Es wird drei pastorale Zentren in Kevelaer geben“, kündigt er an. Im Pfarrheim St. Antonius gibt es Versammlungsmöglickeiten für Gruppen und Verbände der beiden Pfarreien in Kevelaer. Das Priesterhaus bleibt zentraler Ort der Verkündigung mit Blick auf die Wallfahrt mit Unterbringungsmöglichkeiten für Pilger*innen sowie als geistliches Zentrum, etwa für Spiritualität, Musik und Kultur. „An beiden Orten werden wir Angebote für die Jugend der beiden Pfarreien erhalten“, betont Kauling. Das PCH werde mit der künftigen Nutzung zum diakonalen Zentrum. „Ich finde das sehr passend“, sagt er, „wir haben die Gnadenkapelle für den geistlichen Trost und in unmittelbarer Nachbarschaft die aktive Trostspendung durch die Dienste der Caritas.“

„In praktisch jeder Lebenslage – egal ob bei sozialen, familiären oder persönlichen Fragen – ist die Caritas für die Menschen da. Vertraulich und kostenlos“, so von Salm-Hoogstraeten. Ob Familienberatung oder Schuldner- und Insolvenzberatung, ob Sozialberatung oder Angebote zu Integration und Migration: Künftig soll das PCH erste Anlaufstelle für die Kevelaerer*innen sein. 

Café soll kommen und Bücherei bleibt

Die im Vergleich zum derzeitigen Caritas-Centrum erweiterten Räumlichkeiten ermöglichen neue Angebote der Caritas mit ihren zwölf Mitarbeitenden und stärken damit die Quartiersarbeit. „Das PCH bleibt daher Ort der Begegnung für die Menschen in Kevelaer. Nicht zuletzt, weil wir ein offenes Café planen, sondern auch die katholisch-öffentliche Bücherei im Gebäudekomplex verbleibt“, blickt von Salm- Hoogstraeten optimistisch in die Zukunft.

Die Grundsteinlegung des Petrus-Canisius-Hauses erfolgte vor mehr als 40 Jahen im Jahr 1979. Die Umbauarbeiten im PCH beginnen im Sommer 2022. Da sowohl in Kevelaer Stadt als auch in den benachbarten Dörfern viele Möglichkeiten der Versammlung in pfarrlichen und kircheneigenen Gebäuden zur Verfügung stehen, können nahezu problemlos Übergangslösungen für jede Gruppe gefunden werden.