Prozession von Kevelaer nach Kevelaer
Es war ein farbenprächtiges Bild, das sich auf den Straßen der Kevelaerer Innenstadt und dann in der Basilika dem Betrachter bot. Die Abordnungen zahlreicher Vereine und viele Gläubige absolvierten von der St. Antonius-Kirche aus den Pilgerweg von Kevelaer nach Kevelaer, um zur Consolatrix Afflictorum, der Trösterin der Betrübten zu gelangen und sie zu würdigen.
Vor dem Gang hatte es eine kurze feierliche Messe in St. Antonius gegeben. Kaplan Christoph Schwerhoff unterstrich dabei die Bedeutung dieses besonderen Pilgerweges, der der Wallfahrtschronik nach seit 1784 begangen wird: „Es macht Sinn, das zu tun, dahin zurückzugehen, wo unsere Quellen sind. Das tut uns allen gut. Und wo sind wir in Kevelaer gestartet? Bei Maria, der Trösterin der Betrübten.“ Der Kaplan begab sich danach mit den Messdienern und Geistlichen an der Spitze, begleitet von den Mitgliedern der Consolatrix Afflictorum, auf den Fußweg durch Kevelaer.
Halt am Gnadenbild
Am Gnadenbild kam der Tross dann zum Halt. Hier wurden diverse Fürbitten gesprochen, Mariengebete und das Lied „Maria breit‘ den Mantel aus“ gesungen. „Du bist unsere Schutzpatronin und Fürsprecherin bei Gott, denn du hast Kevelaer erwählt, um uns Menschen nahe zu sein“, kleidete Bürgermeister Dominik Pichler den inneren Dank aller in die angemessenen Worte.
Im Anschluss führte der Weg der Prozession in die Basilika, wo die dazugehörige Kerze von Kaplan Schwerhoff gesegnet wurde. In seiner Predigt erinnerte er an die Bedeutung des Pfingstfestes, an dem das Kommen des Heiligen Geistes „als Kraftquelle“ gefeiert werde. „Wir feiern auch den Geist, der in unserer Stadt herrscht“, wünschte Schwerhoff sich. Er sprach von einem „Geist der Freude, des Respekts und des Wohlwollens“ in den Vereinen und der Gemeinde. „Ich würde mir wünschen, dass das noch stärker wird.“ Es sei die Aufgabe aller Kevelaerer, „Menschen zu begrüßen, die hier an Leib und Seele Heilung erfahren.“
So wie man in einzelnen Städten über die Ausrufung eines Klima-Notstandes nachdenke, so gelte es, die Stadt in diese „heilende“ Richtung hin zu gestalten. Und „ohne das Gnadenbild hätten wir keine Daseinsberechtigung“, machte der Kaplan deutlich. „Seien wir froh, dass wir bei der Trösterin der Betrübten, bei Maria sein dürfen.“