Positiver Trend in einigen Bereichen erkennbar

Hielt sich die Steigerung von 277 auf 282 verkaufte Abonnements noch in Grenzen, so startete der Einzelkartenverkauf für die Veranstaltungen der Spielzeit 2017/2018 richtig durch: 1259 Besucher kauften eine Karte – in der Spielzeit zuvor waren es nur 809 Theaterfans gewesen. Die Zahlen stellte Bernd Pool, Leiter des Service-Centers Stadtmarketing und Kultur, Ende des vergangenen Jahres den Mitgliedern des Kulturausschusses der Wallfahrtsstadt vor.
In Summe stellte er eine Gesamtbesucherzahl von 3.243 fest. Im Schnitt seien das 405 Besucher pro Aufführung. Im Hinblick auf eine maximale Auslastung von 481 Zuschauern im Konzert- und Bühnenhaus bezeichnete er die reale Auslastung als „zufriedenstellend“. Die andere Seite der Medaille ist die nicht allein von der Besucherzahl, sondern auch erheblich von den Kosten für die Gastspiele abhängige Deckung. Pools detaillierte Ausführungen machten deutlich, dass auch eine ausverkaufte Vorstellung niemals ein Garant für eine hundertprozentige Kostendeckung sein kann, da die Preise für den Einkauf einer Produktion stark variieren. Der durchschnittliche Kostendeckungsgrad der vergangenen Spielzeit habe bei 61,06 Prozent gelegen, womit man höher liege als in der Spielzeit zuvor. Der Zuschussbedarf pro Besucher habe 7,39 Euro betragen und sei damit minimal kleiner geworden, führte Pool aus.
Zweimal ausverkauft

Zwei Stücke wurden in der Spielzeit 2017/2018 vor ausverkauftem Haus gespielt (jeweis 481 Besucher): „Tratsch im Treppenhaus“ und die Komödie „Sei lieb zu meiner Frau“. Hier seien die bekannten Titel und Schauspieler ausschlaggebend für den sehr guten Verkauf gewesen. Aufgrund der eingangs erwähnten Einkaufspreise variierten die Kostendeckungsgrade stark: 63 Prozent bei „Tratsch im Treppenhaus“, 80 Prozent bei „Sei lieb zu meiner Frau“.
Das nach Angaben von Bernd Pool zumeist etwas schlechter besuchte Auftaktstrück der Spielzeit („Was ihr wollt“) erreichte bei 307 Zuschauern einen Kostendeckungsgrad von nahezu 60 Prozent. daa bekannte Fitzek-Stück „Passagier 23“ wollten 419 Gäste sehen (73 Prozent Kostendeckung). Das außerhalb der Abo-Reihe angebotene Stück „Die Physiker“ wurde von vielen Schülern des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums besucht. Doch auch viele Abonnenten besuchten die Vorstellung zusätzlich (343 Besucher, 50 Prozent Kostendeckung).
Obschon 415 Besucher die Komödie „Kunst“ besuchten, habe man sich angesichts der drei namhaften Schauspieler des Ensembles mehr Zulauf versprochen, erklärte Pool (Kostendeckungsgrad ungefähr 50 Prozent). Bei 337 Besuchern erzielte das Stück „Geächtet“ aufgrund seine hohen Einkaufspreises den niedrigsten Kostendeckungsgrad (40,36 Prozent). Den Abschluss der vergangenen Saison bildete die „Komödie im Dunkeln“ (343 Besucher, 60,45 Prozent Kostendeckung). Die Reaktionen auf das Programm seien gut gewesen, berichtete Bernd Pool.
Die Abonnenten-Zahl der Reihe „Puppenspiel 18+“ sei in der Spielzeit 2017/2018 auf 48 angestiegen, zusätzlich seien 142 Einzelkarten verkauft worden, so Pool in seinem Rückblick weiter. Durchschnittlich sahen 84 Besucher eine der vier Aufführungen, der Kostendeckungsgrad liege bei 52 Prozent. Die Reihe solle auch weiterhin im Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte stattfinden, weil die Aufführungen von der dortigen Atmosphäre lebten.
Keine Musical-Night mehr

Die Reihe „Kultur für Kinder“ war in der vergangenen Saison weiter das „Sorgenkind“, die Gesamtbesucherzahl habe sich jedoch von 502 auf 556 verbessert. Der Kostendeckungsgrad liege aufgrund der niedrigen Eintrittspreise bei nur 30 Prozent.
Bei den Sonderveranstaltungen ergibt sich ein gemischtes Bild: Trotz einer Verlegung in den Dezember und spezieller Angebote wie der Möglichkeit für Betriebe, ihre Weihnachtsfeier zu buchen, sei die „Kevelaerer Musical-Night“ enttäuschen gewesen. Zwar konnte bei nur 317 Besuchern Dank des Sponsorings durch die Sparkasse ein Kostendeckungsgrad von 90 Prozent erzielt werden, dennoch sei die Veranstaltung 2017 die vorerst letzte „Musical-Night“ gewesen. Der Eiszirkus „Moscow Circus on ice“ sei hingegen ein voller Erfolg gewesen (460 Besucher, Kostendeckung durch die Unterstützung der Volksbank im Rahmen der Reihe „Kultur+ – Ein Plus für Alle“ bei 160 Prozent). Das im März aufgeführte Musical „Footloose“ wollten nur 306 Zuschauer sehen. Die Kostendeckung lag durch die Sparkassen-Unterstützung bei 88 Prozent. Bernd Pool berichtete, dass das Musical die letzte von der Sparkasse gesponsere Musical-Veranstaltung gewesen sei.
Die Kino-Reihe „KoBü-Flimmern“ sei mit 18 Veranstaltungen und 960 Besuchern „erfolgreich“ gewesen, führte Pool aus. Die Kostendeckung von 56 Prozent sei in erster Linie auf die teuren Filmlizenzen zurückzuführen. Das „Ferienkino am Morgen“ sei mittlerweile ein fester Bestandteil der Reihe und werde nun in allen Ferien angeboten.