Kevelaers Untergrund

Keine Bange! Ich weiß von keinen dunklen oder lichtscheuen Gesellen zu berichten. Obwohl – es gibt sie ja tatsächlich, die Kevelaerer Unterwelt. Korrekterweise muss ich aber sagen – die gewählte Überschrift gefällt mir besser.
Einen ersten und kleinen Einblick habe ich ja schon vor Jahresfrist bekommen und auch davon erzählt. Damals ging es um die überraschenden Erkenntnisse nach dem Öffnen des Hauptstraßenbelages. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass es jetzt, von Piva an in Richtung Süden, auch wieder so Dinge gibt wie „vergessene“ Rohre oder ebensolche Leitungen – kommt da vielleicht noch was?
Aber lassen wir die Hauptstraße mal einen Moment in Ruhe; bei anderen Stellen Kevelaers lässt sich auch prima von Unterwelt und Untergrund reden. Da ist zum einen das unverwüstliche Gerücht von dem unterirdischen Gang, der von der Kerzenkapelle zum Priesterhaus führen soll oder geführt haben soll. Gerüchteküche Kevelaer?
Von zwei anderen Dingen weiß ich aber genauer Bescheid und beide kann ich mit Fotos belegen. Unsere unvergessene Gaststätte „Haus Klinkenberg“ ist immer noch da! Nur in etwas verändertem, sprich zerkleinertem Zustand. Der beim Abriss entstandene Schutt liegt heute „unter ALDI“. Die damalige Wirtin berichtete mir, sie fühle sich immer noch wie zu Hause, wenn sie beim Einkaufen sozusagen heimatlichen Boden betritt.
Und wie viele Kevelaerer haben in dem anderen Gebäude unter Bergmann, Fedke, Jaschke, Rodewald „gelitten“ oder aber sprechen heute noch mit Respekt von diesen Lehrern.
Die Marktschule, abgerissen 1962, gibt es auch noch! Sie hat es dem Haus Klinkenberg vorgemacht und dient heute ebenfalls als Untergrund – beim Parkplatz Scholten.
Mit einem Augenzwinkern meint meine Mechel: „Segg, dor moj’e oppasse, wor gej löpt. Dat gej nimmes op de Kopp träjt, dij dor onder vellechs wone.“
Euer Hendrick

Marktschule 1962 Abbruch.
Foto: KB Archiv WiScho