Kempener verwandeln Landcafé Binnenheide in einen Kunstgarten

Auf stabilen Holzpfählen, gesetzt zwischen Sträuchern oder nahe der Stühle, bildeten die Kunstwerke von Elke Weiers und Wijo Heinen schon vor der offiziellen Eröffnung der Ausstellung eine interessante Bereicherung der Umgebung des Binnenheide-Cafés.
„Malen ist wie jeder Beruf Begabung – und es muss Spaß machen und nicht nur ab und zu“, meint der mittlerweile 80-jährige Wilhelm-Josef „Wijo“ Heinen, der als Mitbegründer des Kempener Kunstkreises schon jahrzehntelang der Malkunst nachgeht.
In einer Bücherei entdeckte der damals 15-Jährige eine Kunstkarte mit van Goghs Bild „Rosen und Anemomen“, was er sofort nachmalte, „weil es mir so gut gefiel.“
So kam der Künstler, der über vierzig Jahre lang auch als Gärtner und Florist arbeitete, zur Malerei. Er brachte sich übers Eigenstudium und zahlreiche Museumsbesuche selbst das Handwerk bei. „Meine Liebe ist Claude Monet und der Impressionismus“, sagt er selbst.
„Meine Liebe zu Claude Monet“ heißt entsprechend eine der drei Kategorien, in die er die gut dreißig Bilder der Ausstellung aufgegliedert hat – weswegen sich in dem Kunstgarten auch Seerosenbilder finden.
„Kerkenhof“, wo er jedes Mal hinfährt, um sich inspirieren zu lassen, und „Abstraktionen“, was Bilder umfasst, die entsprechend ausgearbeitet sind, sind die beiden anderen Bild-Kategorien, mit denen Heinen den Kunstgarten bis „bestimmt September“ bestücken wird.
Seit zwei Jahren ist auch Elke Weiers bei ihm mit im Atelier. „Das Kunstzentrum hatte mal 15 Künstler. Da kam die junge Dame mal mit ihrem Mann zu mir und war da Feuer und Flamme“, erzählt Heinen.
Die 55-jährige gebürtige Kölnerin, die in Kaarst-Büttgen lebt , stellt in der Binnenheide acht Birkenbilder aus, ausgearbeitet mit einer Mischtechnik aus Acrylfarbe, Strukturpaste, verschiedenen Materialien und Färbemitteln.
„Ich liebe das Experiment mit selbsterstellten Strukturpasten. Und ich mag die Rinde an den Birken – der Baum an sich gefällt mir gut“, erklärt die 55-jährige gelernte pharmazeutisch-technische Assistentin, was ihr an der Beschäftigung mit diesen Materialien so Spaß macht.
Seit 15 Jahren kommt Heinen ins Bauerncafé Binnenheide – dabei kam er jetzt auch mit dem neuen Besitzer Dennis van den Berg ins Gespräch.
„Ein sympathischer junger Mann, der Ahnung hat“, sagt Heinen. Der fragte ihn frei heraus, ob er was für eine solche Ausstellung in petto hätte. Er hatte. „Ich wollte das „Open-Air-Malerei im Bauerncafé Binneheide“ nennen, aber mit dem Kunstgarten kam mir das auch gerade recht.“ Wenn das Wetter gut ist, wird er zur Eröffnung auch selbst malerisch aktiv, versichert er.
Und van den Berg hofft, dass die Werke den Menschen gefallen, die Gäste verweilen lassen und den Charakter seines Cafés als „Wohlfühl-Oase“ noch weiter zur Geltung kommen lassen.