Eine bunte Reise durch die Musikwelt

Es war wohl einer der ungewöhnlichtsten Konzerteröffnungem im Martinstift. Statt der Begrüßung durch Gastgeberin Irmgard Hardt betraten Trompeter Bernd Gründjens und seine Kollegen von „qbrass“ mit einem eigenen Stummfilm-Sketch die kleine Bühne im Foyer der Einrichtung.

Nach und nach traten Gründjens, Matthias Kaenders (Schlagzeug), Marcel Valks (Posaune), Christian Hüpen (ebenfalls Trompete) und Bernd Winkels an der Tuba ein. Sie staubten das Klavier ab, schüttelten Rostwasser aus der Trompete und amüsierten das Publikum mit mehreren Gags. „Es ist alles eingerostet nach der Sommerpause und es gibt wieder die Sehnsucht nach Klängen“, sagte Hardt.

In dem etwas mehr als einstündigem Konzert unternahm die fünfköpfige Combo in ihrem typischen Bläser-Sound eine unterhaltsame Reise quer durch die Musikstile. Passend zum Start stieg das Quintett musikalisch mit „The Entertainer“ von Scott Joplin als Untermalung ein, ehe es mit Auszügen aus den Opern „Carmen“ und „Die lustige Witwe“ weiterging.
„Ein Männlein steht im Walde“ wurde mit der Tuba als Leitinstrument und Triangel in humorvollem Arrangement dargeboten, „Blue Moon“ war als elegant-sentimentale „121. Variante nach Frank Sintra, Bob Dylan und Catharina Valente“ zu hören, wie Bernd Gründjens als „Conferencier“ des Nachmittags erwähnte.

Mit „Sag mir quando, sag mir wann“ holte die Formation die älteren Anwesenden in vergangene Zeiten zurück. Die Band setzte mit bayrisch-zünftiger Blasmusik wie „In München steht ein Hofbräuhaus“ oder dem „Zillertaleer Hochzeitsmarsch“ einen bewussten Stilbruch, der zum Mitklatschen animierte.

Marianne Rosenbergs „Er gehört zu mir“ überzeugte mit Gründjens als Solist und einem schönen Arrangement. Und auch auf dem Feld des Dixieland waren die Fünf mit „Mr. Sandman“, „Bei mir bist du schön“ oder „You‘re my sunshine“ akustisch voll präsent. Ein Potpourri bekannter Marschmusiken und deutscher Volkslieder wie „Das Wandern ist des Müllers Lust“ oder „Hoch auf dem gelben Wagen“ sorgte für den angemessenen Abschluss eines Konzerts, was die Besucher mit dem entsprechenden Beifall quittierten.

Und auch die Gastgeberin war voll des Lobes: „Das hat sowas von genau gepasst“, äußerte sie nach dem Konzert ihre Bewunderung dafür, „dass sie selbst nicht aus der Puste sind“. Und sie freute sich über die Beiträge der Band, „weil ich in diesem Jahr 66 Jahre alt geworden bin.“
Damit spielte sie auf das Schlagermedley mit den Liedern von Udo Jügens an, bei dem die Musiker neben „17 Jahr, blondes Haar“, „Ich war noch niemals in New York“ oder „Griechischer Wein“ auch den Klassiker „mit 66 Jahren“ erklingen ließen.

Das nächste Konzert im Marienstift findet am Mittwoch, 10. Oktober, statt. Dann werden Markus Brinkhoff und Dr. Rainer Killich im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums, das mit einer Messe um 10 Uhr beginnt, dort zu hören sein.