Deutsch-französische Freundschaft

Der Duft von frischen Crêpes, der Anblick leckerer Galettes und die Eleganz des Weines hießen die Gäste in der Mensa des Schulzentrums willkommen. „Je suis très heureuse“, konnte Rita Aretz-Richter bei ihrer Begrüßung angesichts der guten Resonanz da ihrer Freude Ausdruck verleihen.

„Vor zwei Wochen hatte ich noch Angst, ob genug Leute kommen, jetzt habe ich eher Angst, dass wir nicht genug zu essen haben“, sagte die Französischlehrerin und erinnerte an den Anlass der Feier, die sie gemeinsam mit der Französischfachschaft organisiert hatte: die Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages am 22. Januar 1963 im Elysée-Palast von Paris.

So viele Vokabeln

„Das ist so aktuell wie damals“, verwies sie auf die Initiative des französischen Präsidenten Emanuel Macron, den Vertrag erneuern zu wollen. „Menschen zusammenbringen durch Begegnung über das deutsch-französische Jugendwerk und dass die Sprachen gegenseitig gelehrt und gelernt werden“, das sei die wertvolle Grundlage der Verständigung bis heute. „Auch wenn Schüler und Lehrer oft verzweifeln, dass es soviele Vokabeln gibt“, musste sie dabei selbst kurz schmunzeln.

Erstmals fand die Veranstaltung nicht in der Öffentlichen Begegnungsstätte statt. „Die ist einfach dafür zu klein geworden“, fand Aretz-Richter. Erstmals hatte man sich auch dazu entschlossen, eine Region in den Mittelpunkt zu stellen. „Während der Nachtfahrt in die Bretagne kam uns die Idee“, erläuterte die Lehrerin. Da lag es nahe, sich direkt für die Bretagne zu entscheiden.

So gestalteten die Kinder und Jugendlichen ein abwechslungsreiches Programm, durch das Hannah Müller und Iliriam Haliti führten.

Zum Einstieg gab es in einem Quiz Wissenswertes über die Region zu erfahren. „Für mich ist Französisch die schönste Sprache der Welt – dieser Klang und diese Aussprache“, machte die 15-jährige Sina klar, ehe sie eine Auszug aus einem der Dupin-Krimis von Jean-Luc Bannalec vortragen durfte, welche die Region ebenfalls berühmt gemacht haben.

Danach durften die Schüler der diversen Klassen in Rollenspielen – Besuch in Paris, Schüleraustausch mit Verwechslung, die Erlebnisse auf einer Bretagne-Fahrt, Asterix und Obelix im Kampf mit den Römern – zeigen, was sie in ihrem Unterricht bisher an Sprachkenntnissen erworben hatten.

Zum krönenden Abschluss gab es dann noch von Bernd Rolf und Michael Cuypers bretonische Musik, zu der die Schüler einer achten Klasse tanzten und einige Erwachsene dazu bewegen konnten, sich mit einzureihen.

Am Ende gab es nur zwei Wermutstropfen: den etwas zu großen Lärmpegel während der Aufführungen bei den Ausgaben der Speisen und Getränke, was zu der Überlegung führte, die Getränkeausgabe zukünftig eventuell ins Foyer zu verlegen. Und einen kleinen, aber feinen Detailfehler, den der Neuntklässler Nicklas ausmachte: „Die bretonische Fahne hängt seitenverkehrt.“