Das Ende der Zeit der „Plage und Dürre“

Stolz und Erleichterung waren Schulleiter Karl Hagedorn an diesem Morgen im Rahmen der kleinen Feierstunde anzusehen, die von dem Musikkurs der EF (Einführungsphase) des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums eingeleitet wurde.
Mit der Übergabe der neuen Räume für die Naturwissenschaften gehe eine lange Zeit der „Plage und Dürre“ zu Ende, unterstrich der Schulleiter bei der offiziellen Übergabe, bei der Vertreter der Stadt, die Schulleitungen von Real- und Gesamtschule, die Schulpflegschaftsvorsitzenden des KvGG, Lehrkräfte und Schüler anwesend waren. Denn vor und während der Baumaßnahmen sei man oftmals gezwungen gewesen, Geräte kreuz und quer durch die Schule zu tragen, um den Unterricht in Biologie oder Physik zu gewährleisten.
„So macht Schule Spaß“, beschrieb Hagedorn kurz und knapp den Ist-Zustand.
Hagedorn bedankte sich bei der Verwaltung, „die uns intensiv mit einbezogen hat“, für die Unterstützung bei der Planung des dritten Bauabschnitts. Man habe „schon längere Diskussionen gehabt, bis das so weit war“, sprach er die Debatte über den finanziellen Rahmen und die Wünsche seitens der Schule an.
Wichtig sei, meinte er später bei der Besichtigung der Räume, dass „die Schüler selbstständig ihre Arbeit machen können“ – und das auch mit modernen Medien.
Sechsstellige Investition
In dem Trakt, der früher noch zur auslaufenden Realschule gehörte, befinden sich jetzt an einem Flur auf jeder Seite jeweils zwei Biologie- und zwei Chemieräume mit je einem Materialraum, der dazwischen angeordnet ist. Dazu kommen noch zwei Physikräume und eine großzügige Physiksammlung.
„Da hätte ich fast wieder Bock, mich in den Chemie-Leistungskurs reinzusetzen“, scherzte der Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler, der 1995 sein Abitur am Kardinal-von-Galen-Gymnasium gemacht hatte. Er erinnerte sich daran, wie man damals in einem fensterlosen Raum Experimente gemacht hatte. „Wenn es gestunken hat, hatte jeder was davon“.
Die Gesamtmaßnahme für den dritten Bauabschnitt kostete rund eine Million Euro. Dabei wurden die früheren Hörsäle um drei Meter vergrößert, umfangreiche Elektroarbeiten vorgenommen. Dazu kamen die neu erstellten Räume für 180.000 Euro.
Auch die Sammlungsräume zwischen den Klassenräumen wurden vergrößert. Ein Klassenraum bleib unangetastet. „Wir investieren hier wesentlich mehr als für das Gradierwerk“, machte Pichler beim Rundgang deutlich, dass angesichts weiterer Umgestaltungen wie des Verwaltungstraktes der Gesamtschule und des Wandels von G 8 auf G 9 weitere Investitionen nötig sein werden.
„Wir haben bessere Möglichkeiten für Gruppenarbeit und können via Beamer und TV mit dem Tablet arbeiten“, stimmte Biologielehrerin Milena Wiechmann in den Chor der Zufriedenen ein. „Jetzt können 32 Leute parallel experimentieren“, ergänzte Chemielehrerin Ricarda Corbach. Und die 17-jährige Physik-Schülerin Tabea fand die Räume einfach nur „heller und freundlicher“.