Wischnewski: „Der Zug nach ganz oben ist wohl abgefahren“

Eigentlich wollte die Union Kervenheim in dieser Saison in der Kreisliga B ganz oben mitspielen und vielleicht am Ende sogar ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitreden. Bis vor wenigen Wochen sah das Unterfangen der Mannschaft von Spielertrainer Dany Wischnewski auch ganz gut aus, bis die Leistungen der Kervenheimer auf unerklärliche Weise einbrachen und die Punkte ausblieben. Dadurch überwintert die Union auf dem achten Tabellenplatz und hat nur 19 Zähler auf dem Konto – zu wenig für die eigenen Ansprüche.
„Nach der bescheidenen Vorbereitung, in der die Ergebnisse in den Testspielen nicht berauschend waren, sind wir trotzdem sehr gut in die Saison gestartet. Damit war ich hochzufrieden“, blickte Wischnewski zurück. „Bis zum zehnten Spieltag haben wir auch oben in der Tabelle mitgemischt. Unerklärlicher Weise hat die Mannschaft dann einen Knacks abbekommen, zuletzt stimmten die Leistungen nicht mehr. Die letzten vier Wochen waren fußballerisch desolat“, fand der Coach deutliche Worte für die derzeitige Situation seiner Mannschaft.
„Ich bin froh, dass jetzt die Winterpause begonnen hat“, ließ Wischnewski verlauten. Neu sortieren, durchatmen, fokussieren – die Union braucht nun Zeit, um sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. „Wir wollen uns gut vorbereiten und dann im neuen Jahr an die Leistungen der ersten Wochen der Saison anknüpfen. Wir wissen, dass der Zug nach ganz oben wohl abgefahren ist, aber wir wollen in der Tabelle definitiv noch klettern“, meinte der Trainer. Elf Punkte Rückstand sind es derzeit bereits auf den Spitzenreiter Uedemer SV.
Einen Erklärungsansatz für die zuletzt schwächeren Leistungen versuchte Wischnewski in der Einstellung zu finden: „Die stimme zuletzt überhaupt nicht. Alle Spieler müssen zu 100 Prozent bei der Sache sein, sonst funktioniert das gesamte System nicht“, so der Trainer. „Insbesondere die Defensive hat sich nicht stabil genug präsentiert. Wenn es da hakt, dann kann sich das durch alle Mannschaftsteile ziehen. Deshalb wollen wir in der Vorbereitung verstärkt an unserer Abwehrarbeit arbeiten und auf die Probleme gezielt eingehen.“ Offensiv hingegen sah Wischnewski weniger Probleme – mit 36 Treffern in zwölf Spielen stellt man auch eine vergleichsweise gute Abteilung Attacke. „Wir haben mit Mariach Machat einen Offensivmann, der weiß wo das Tor steht“, lobte der Trainer. „Außerdem hat Alexander Horsten das Tore schießen nach langer Zeit wieder für sich entdeckt.“
Nun geht der Blick in Kervenheim nach vorne. Nach der fußballfreien Zeit soll das neue Jahr mit viel Schwung angegangen werden. „Wir wollen die positiven Dinge aus der Hinrunde mitnehmen und damit konzentriert weiterarbeiten“, meinte Wischnewski. Bereits am 5. Januar bestreitet seine Mannschaft ein Hallenturnier, Ende Januar oder Anfang Februar geht es dann mit der eigentlichen Vorbereitung los. „Wir werden rund fünf Wochen Zeit haben, um uns auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten. Da wir in Kervenheim keine Ausweichmöglichkeiten wie Kunstrasen oder Ascheplatz haben, wollen wir so viele Einheiten wie möglich auf dem Platz durchdrücken. Wir sind dann auch terminlich recht flexibel: Wenn das Wetter mitspielt, trainieren wir auch mal außerhalb des Plans.“ Dieser sieht vor, dass man am 4. März mit dem Heimspiel gegen die DJK Kellen II in die Rückrunde der B-Liga startet. Bis dahin liegt noch viel Arbeit vor Wischnewski und seinem Team. JAN ABEN