Eine Heimat gefunden

Es war ein kleiner, intimer Kreis, der sich zur Segung der neuen Krippe in der Christuskirche versammelte. Einige Gemeindemitglieder, Gläubige, Karl Döring vom Vorstand der Caritas Geldern-Kevelaer, die beiden Schwestern Marlies und Hildegard und das Quartett q-brass bildeten den Rahmen für die feierliche Segnung, die am Ende einer kleinen Andacht Pastor Hubert Janssen vornehmen durfte.
Die spontane Idee, der Gemeinde eine neue Krippe zur Verfügung zu stellen, sei bei Proben vor einem Jahr entstanden, erläuterte der Kopf von „qbrass“, Bernd Grüntjens, ins einem kurzen Grußwort.
Man habe durch Zufall erfahren, dass der Stall seit dem Weggang der Clemensschwestern nicht mehr da war. „Da haben wir uns gesagt: im nächsten Jahr steht hier eine Krippe.“
Er dankte „allen Spendern und Gönnern unserer Musik“ und vor allem Jacky Langenhuizen, die dieses „zusammensteckbare Holzkunstwerk“ geschaffen hat. Dazu komme noch die nostalgische Beleuchtung, die Auskleidung des Stalls mit gotischem Fenster, Stroh und Tannenzapfen, was seine Frau Eva zu verantworten hätte. „Da steckt soviel ehrenamtliche Arbeit drin, die nicht zu beziffern ist“, wollte er sich zu Summen nicht äußern.
In einer kurzen Feierstunde erinnerte sich Schwester Angelika an ihre Anfangszeit in Kevelaer, wo nach und nach „die Krippe und die heilige Familie“ mit Engel, Krippe und dem „Wonneproppen“ Jesus gewachsen war.
„Seit 1983 war die Krippe hier“, spannte sie den Bogen zum Jahr 2005, als die Christusschwestern ihr Haus an die Caritas Geldern-Kevealer übergaben und mit Krippe und Stall nach Dülmen zogen. „Die Figuren blieben hier, weil sie zu Kevelaer gehörten.“
Schwester Marlies las aus dem Lukas-Evangelium und stellte den Bezug der heiligen Familie als „Flüchtlingsfamilie“ zur Flüchtlingssituation in Deutschland seit 2015 da: „Ganz nah vor unserer Haustür löst dies Ängste und Sorgen und auch böses Blut aus, aber auch viel Mut, Herzlichkeit und Offenheit, den Flüchtlingen gegenüber.“
Vor seiner Segnung machte Hubert Janssen deutlich, „dass Bethlehem überall da ist, wo Menschen auf Christus warten. Er wollte bewusst in der Armut der Hirten geboren sein“, erinerte er sich an ein Elendsdorf im Amazonasgebiet und an die Menschen, „die im Elend leben , die heute zu uns kommen, und die versuchen, Terror und Krieg zu entkommen.“
Janssen zitierte Mutter Theresa: „In jedem bedrängten Menschen steckt Jesus“ und rief dazu auf, „die Kernbotschaft mit dem Herzen zu entdecken: die Liebe zu den Menschen über alle Grenzen hinweg.“