Von Löwen und ihren Köpfen

In der Höhe des ersten oder auch zweiten Stockwerks unserer Häuserfassaden sind ganz interessante Dinge zu finden, zu denen ich als „Hans guck in die Luft“ hin und wieder aufschaue, eine „gehobene“ Kopfhaltung, die sich manchmal wirklich lohnt.
Jazzfreunde und Tausende von Pilgern und Hotelgästen kennen den „Löwen“ auf der Amsterdamer Straße. Bis vor einigen Jahren lag er auf seinem Podest und schaute gemütlich in Richtung Kapellenplatz. Dann wurde er wohl von einem energischeren Kollegen auf der Hatz nach Beute ersetzt – nun jagt der gottlob stadtauswärts.
Pilgerwirtschaft und Hotel „Zum goldenen Löwen“ wurde von Frau Margarethe Aengenheyster als Chefin mit zweien ihrer Töchter geleitet, bis sie kurz vor ihrem 100. Geburtstag verstarb. Und sie bildet die gedankliche Brücke zu einem weiteren Löwen. Den finde ich auf der Busmannstraße rechts neben dem Eingang zur LuGa.
Die älteren Kevelaerer erinnern sich noch an die Drogerie Ambaum in diesem Gebäude. Über seinem Eingang wacht ebenfalls eine Löwenfigur und dazu, ein paar Meter höher, ein entsprechender Kopf. Diese Drogerie gehörte um 1900 herum einem anderen Inhaber namens Johann Leukers. Hier haben wir endlich die erwähnte Brücke:
Er war der Vater der obigen Chefin Margarethe, die später einen gewissen Gerhard Aengenheyster heiratete. Johann Leukers soll angeblich und unbewiesen die hölzerne(?)Löwenfigur über seinem Drogerieeingang von Hand gefertigt haben.
Es wäre wegen Vater und Tochter plausibel, dass die beiden Löwenkörper von Amsterdamer- und Busmannstraße etwas miteinander zu tun hatten, leider ist dies ebenso unbewiesen.
Mechel streckt mir abwehrend die Hände entgegen: „Sech, nauw mott et äwel gut sin met owe Dierkes. Ek kann söns vannacht ni schloape.“
Euer Hendrick