Hagelkreuze
Seit Jahrhunderten stehen sie am Wegesrand, auch innerstädtisch am Straßenrand, boten einst dem Wanderer und dem Pilger Schutz an gegen Blitz, Donner und Hagelschlag.
Wetterkreuze werden sie deshalb auch genannt sowie Marterln im südlichen Deutschland.
In Kevelaer finden wir sie heutzutage ebenfalls noch, und zwar z.B. an der Weezer Straße oder auch am Ende der Maasstraße. Erfreulicherweise werden die noch existierenden ebenso weiter gepflegt, wie auch neue an damals bekannten Stellen und Wegkreuzungen wieder errichtet wurden.
Und da ich mich vorige Woche in der Nähe der ehemaligen Bogenstraße aufhielt, fiel mir an dem alten Kreuz an der Ecke wieder einmal eine Begebenheit ein, die ich bereits vor Jahren erfuhr und die noch viel mehr Jahre zurückliegt. Sie handelt nach den glaubhaften Erzählungen (mal wieder aus dem Goldenen Löwen) von einem kleinen Jungen, der sich heute als ca. 70-Jähriger vielleicht noch an seinen kleinen Streich erinnern kann. Zusammen mit seinen Freunden (oder vielleicht wegen seines frevelnden Tuns als alleiniger „Täter“) kam er im Spiel an obigem Hagelkreuz an der Ecke Maasstraße vorbei.
Dort sah er den Gekreuzigten hängen und schaute ihn überlegend an. Ein kurzer Blick nach rechts, nach links – niemand in der Nähe… Und was er abends voller Stolz und ohne Gewissensbisse seiner Mutter beichtet, ist dieses: „Ich bin am Kreuz hochgeklettert und hab Jesus anne Füß gekitzelt. Er hat aber gar nix gesacht!“
Mechel kann bei der Story nur schmunzeln: „Dat sin mers harmlose Streek. Ek hoap, dat se de Jong daröm ni gewatst hebbe.“
Euer Hendrick