Viel Herzblut und jede Menge Engagement

Wenn eine Kinderkleiderbörse stattfindet, wissen wenige, welche Arbeit hinter der Organisation und Durchführung steckt. Das KB durfte einen Blick hinter die Kulissen werfen und wurde von einer der Organisatorinnen und Mitglied des Elternrates des Kindergartens St. Urbanus, Sabrina Koenen, in die Geschehnisse rund um das „Auf-die-Beine-stellen“ der Kinderkleiderbörse in Winnekendonk eingeweiht.
Seit 2008 wird diese Veranstaltung regelmäßig zweimal jährlich (Frühling und Herbst) durchgeführt, damit alle „Garderobenwünsche“ erfüllt werden können. Wurden diese Kleiderbörsen zunächst noch im Kindergarten selbst durchgeführt, so ging man ab dem Jahr 2010 aufgrund des Platzmangels dazu über, das Pfarrheim für dieses Projekt zu nutzen.
Jeder, der hier Kleidung, Spielzeug oder alles rund ums Kind verkaufen möchte, durchläuft ein vorgegebenes Prozedere. Da mit einem Scan-System gearbeitet wird, werden Etiketten ausgegeben und Listen erstellt. Jedes Etikett enthält Angaben über den Artikel, den Preis und eine Nummer, unter der die Person, die dieses Teil verkaufen möchte, zu identifizieren ist.
Jeder Teilnehmer enthält eine bestimmte Nummer, die auch auf dem Behältnis, in dem er die Sachen zum Verkauf bringt, zu vermerken ist, damit die Zuordnung reibungslos läuft.
Schon zwei Tage vor dem eigentlichen Termin bringen die Teilnehmer am Abend ihre Sachen in das Pfarrheim. Viele freiwillige Helfer kümmern sich viele Stunden lang um das Vergleichen mit den Listen, das Ausräumen und das Aufhängen und Auslegen der Waren. „Hier darf man keinesfalls einen Stundenlohn sehen, der für eine solche Arbeit normalerweise angemessen wäre“, sagt Sabrina Koenen mit einem Augenzwinkern. „Das alles geschieht freiwillig und mit viel Herzblut und Engagement“. Hilfen sind immer willkommen. So können auch „neue“ Eltern, deren Kinder erst im Sommer in den Kindergarten kommen, sich schon einbringen und mithelfen. Die Familien lernen sich so frühzeitig kennen und haben daher schon vorher die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen.
Es wird viel Wert auf Ordnung, Sauberkeit und Übersichtlichkeit gelegt. Geradezu vorbildlich gibt es verschiedene „Themenräume“ für Spielzeug, Kleidung oder speziell für Schwangere, wo alles für den neuen Erdenbürger erworben werden kann. Es wird sortiert nach Größen, nach Kleidungsart oder Schuhen. Mit viel Liebe zum Detail kann das Ergebnis sich sehen lassen. Auf einen Blick wird alles gefunden, was man sucht.
Aber auch der Spaß darf bei einer solch intensiven Aufbau- und Sortierarbeit nicht fehlen. Zwischendurch wird zusammen gegessen, geklönt und gelacht. Wenn dann alles fertig ist, kann der große Tag kommen.
Die Kleiderbörse öffnet zwei Stunden lang ihre Pforten. Die Eingangstüre befindet sich im Kellerbereich, der Ausgang im Erdgeschoss, damit sich die vielen Menschen nicht in die Quere kommen. „Oft gibt es lange Schlangen“, sagt Sabrina Koenen. „Aufgrund der unterschiedlichen Ein- und Ausgänge gibt es weder Panik noch Gedränge“.
Privilegien gibt es für Schwangere, die eine Begleitperson mitbringen können. Diese dürfen schon eine Stunde früher zum Stöbern kommen, damit sie mehr Platz haben und nicht „erdrückt“ werden. In Ausnahmefällen wird schon mal nach dem Mutterpass gefragt. Bei „dicken Kugeln“ ist das allerdings nicht nötig, schmunzelt Sabrina Koenen.
Ebenfalls immer gern frequentiert wird die Cafeteria mit selbstgebackenem Kuchen. Auch dies sind Spenden der vielen freiwilligen Helfer und Helferinnen. Und auch die Erzieherinnen des Kindergartens bleiben nicht untätig. Während des Aufbaus und der Durchführung der Kleiderbörse werden alle Kinder der freiwilligen Mitarbeiter durchgängig betreut und zwar so lange, bis wirklich alles erledigt ist.
Vom Erlös werden nützliche Dinge gekauft
Nach Beendigung der Veranstaltung startet der Endspurt: Es wird abgerechnet und die Teilnehmer können ihren Erlös und die restlichen Sachen abholen. 10 Prozent wurden bereits beim Verkauf auf die einzelnen Artikel aufgeschlagen. Diesen Betrag erhält der Kindergarten St. Urbanus, der so im Laufe der Jahre schon viele nützliche Dinge erwerben konnte. Sollte jemand seine Sachen nicht mehr mitnehmen wollen, dann kann er diese zugunsten des SKF (Sozialdienst Katholischer Frauen) spenden.