Trotz Erfolg auf dem Boden geblieben

Rahel Maas ist mittlerweile eine gut beschäftigte Künstlerin. „Ich bin den ganzen Tag schon unterwegs“, gesteht die 24-jährige Gocherin im gemeinsamen Gespräch. Die Umtriebigkeit der jungen Frau ist verständlich, denn sie hat seit ihren Auftritten bei der Fernsehshow „The Voice of Germany“ einfach ein wenig mehr zu tun als früher. „Das hat schon viel gebracht, ich hatte danach viele Auftritte – ob im Saarland oder Dortmund. Es ist cool, wenn man angefragt wird.“
Dass sie mal eine bekannte Sängerin werden würde, das wurde ihr nicht unbedingt in die Wiege gelegt – beide Eltern hatten keine große Affinität zur Musik oder zu Instrumenten. Die Mutter spielte wie so viele Kinder mal Blockflöte, Rahels Schwester mal Klavier, das war‘s.
Die erste Band
„Ich habe auch Blockflöte gelernt, das fand ich furchtbar“, erzählt Rahel Maas. Danach spielte sie Schlagzeug, brachte sich auch Gitarre- und Klavierspielen selbst bei. Und als ihr das nicht mehr genügte, begann sie, Coversongs zu singen. Mit „New Age“ kam dann die erste Band. Außerdem leitet sie den Chor in dem Kindergarten in Goch, in dem sie arbeitet. „Ich wollte auf jeden Fall was mit Menschen machen und nicht nur was mit Büro“, erzählt die Künstlerin und brachte damit ihre „soziale Ader“ in den Beruf.
Am Klever Berufskolleg absolvierte sie eine Erzieherausbildung – und der Job macht ihr Spaß. „Kindergarten ist sehr kreativ“, findet sie. Und wenn sie mit den Kids auf dem Weihnachtsmarkt in Goch oder im Altenheim steht, dann merkt sie, wofür sie das macht. „Die Kids sind immer sehr dankbar und finden es cool, wenn sie vorsingen dürfen.“
Eine gute Erfahrung
Die Kinder fieberten natürlich mit, als Rahel urplötzlich die große Bühne im Fernsehen bei „The Voice of Germany“ betrat und bis in das Halbfinale vordrang. „Das ist schon krass, wenn man sieht, dass sich da um die 8.000 Sänger und Sängerinnen angemeldet haben – und Du bist dann unter den letzten 12.“
Den Umgang mit den prominenten Stars auf den Jury-Sesseln beschreibt sie als „mega-offen“ und „sehr cool. Die haben sich Zeit genommen, es war sehr interessant.“ Naturgemäß hatte sie natürlich mit „ihrem“ Coach Marc Forster zu tun. Diese besondere Erfahrung nimmt die 24-Jährige für die Zukunft mit.
Kein Sprachtalent
Die Bodenständigkeit hat sie durch die Sendung nicht verloren. „Das funktioniert alles gut, meine Freunde holen mich da noch runter.“ Neben den Auftritten, die aufgrund der Sendung zahlreicher geworden sind, tüftelt sie auch selbst weiter an ihrer eigenen Musik. „Die Songs, die ich selber schreibe, schreibe ich ja auch auf Deutsch. Ich bin nicht das Sprachtalent“, sagt die Sängerin und erzählt, dass sie versuche, mit ihren Texten auszudrücken, was sie grade beschäftigt. Sie hofft, „dass die Leute da etwas mit für sich rausnehmen können.“
Rahel Maas freut sich darauf, dass sie am Wochenende mal in der Nachbarschaft, nicht weit von zu Hause, auftreten kann, wo sie bisher noch nicht gespielt hat. Und auch in Kevelaer wird das gelten, was sie als Grundlage ihrer Leidenschaft als Live-Musikerin beschreibt: „Ich liebe das, auf der Bühne zu stehen und wenn ich weiß, dass die Leute das cool finden, gebe ich immer alles.“