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Die Uhren auf Keylaer stehen nicht still

„Ich glaube, dass das Interesse findet. Das ist ein top-aktuelles Thema“, meinte Reinhard Peters, Mitorganisator der Festwoche auf Keylaer, bereits beim Warten auf die Teilnehmer des Themenabends Energie. „Drei gute Beispiele für erneuerbare Energien“ habe man auf Keylaer vorzuweisen. Und diese sollten an diesem Abend auf dem Wege einer Radwanderung besucht werden. „Ein paar Dauergäste haben wir, glaube ich, auch“, meinte Peters beim Blick über den Platz am Hubertushaus, auf dem sich die Besucher versammelten.

Die Biogasanlage von Jakob Baers war das erste Ziel. Baers führte die Besucher über das Gelände und erklärte die Abläufe der Anlage. In einer Biogasanlage werden Biomassen aus Gülle und Feldfrüchten zu Biogas fermentiert, das in Strom und Wärme umgewandelt wird. Die großen Maschinen und der Blick hinter die Kulissen des Betriebes ließen die knapp 90 Teilnehmer des Abends staunen.

Je höher, desto besser

Weiter ging die Tour zur Windkraftanlage, wo Johannes Ermers und Gerd Baumgärtner Erläuterungen zur Anlage gaben. „Die Anlagen sind quasi fertig“, sie müssen nur noch angeschlossen werden und produzieren noch keinen Strom, erklärte Johannes Ermers. Die Fläche für die Windräder habe man unter anderem danach ausgesucht, dass „man dort niemanden stört“ und dass auf dem Platz keine Häuser stehen. Allerdings habe man auf der Fläche eine „Höhenbegrenzung wegen des Flughafens“, sagte Ermers. Eigentlich gelte jedoch: „Je höher, desto besser.“ Denn: „Jeder Meter mehr ist 1% mehr Ertrag“, erläuterte Ermers und sorgte bei vielen Zuschauern für erstaunte Gesichter.

Auf Fahrradtour zu den Windrädern.

Gerd Baumgärtner fügte später hinzu, dass man zudem auf „Naturschutzdinge“ Rücksicht nehmen musste, so zum Beispiel auf bestimmte Tierarten. „Wir möchten nicht, dass die Natur darunter leidet“, betonte Baumgärtner. Mit einer Fläche auf dem Grundstück, die aktuell mit Schotter befestigt ist, sind die Verantwortlichen nicht ganz glücklich. Vielleicht werde es dort bald weniger Schotter und stattdessen mehr Grünfläche geben, so Baumgärtner. „Es ist nicht nur unser Bestreben, dass wir die Natur nutzen, sondern dass wir auch etwas zurückgeben“, betonte er und stieß auf Zustimmung der Besucher.

„Der höchste Wind ist von September bis März“, führte Ermers weiter aus. Dass die Anlagen Mitte bis Ende September übergeben werden, könnte da gelegen kommen. Noch sind die Windräder nämlich nicht in Betrieb. Grundsätzlich müsse man sich den Mechanismus der Windräder wie einen Dynamo vorstellen, so Ermers. Neben der Höhe spielt natürlich die Windstärke eine wichtige Rolle. Dabei sind die Windräder sehr robust. „Da muss schon ein Orkan kommen, damit die sich abschalten“, sagte Ermers.

Garantierter Strompreis für 20 Jahre

Zudem, fügte Baumgärtner hinzu, haben die Windräder „Zacken“ an den „Blättern“, wodurch die Geräuschentwicklung reduziert werde. Mit Blick auf den vorangegangenen Besuch der Biogasanlage erklärte er, dass die Windräder zweimal so viel Strom produzierten wie eine Biogasanlage. Außerdem habe man einen garantierten Strompreis für 20 Jahre.

Wieder aufs Rad geschwungen, fuhren die knapp 90 Gäste zum letzten Ziel, der Photovoltaik-Anlage der Familie Baumgärtner. Der Solarpark wurde im Jahr 2010 errichtet. Die Fläche musste vorab „als Solarfläche ausgewiesen werden“, erklärte Ursula Baumgärtner. 11.260 Module sind auf dem 5,2 Hektar großen Grundstück installiert. Am besten genutzt werden die Module, so Ursula Baumgärtner, wenn die Sonne scheint und ein leichter Wind geht. Wärme drücke die Energieproduktion nämlich.

Die Anlage produziert Gleichstrom, der in Wechselstrom umgewandelt und ins öffentliche Netz eingespeist wird. Ähnlich wie bei der Windkraftanlage gibt es auch hier eine Preisfixierung. Über 20 Jahre gebe es eine bestimmte Einspeisevergütung. 30 Jahre kann eine solche Anlage in der Regel laufen.

Verantwortung gegenüber kommenden Generationen

Ob sich die Anlage rentieren würde, war eine Frage aus dem Publikum. Darauf konnte niemand der Verantwortlichen sicher antworten. Dass es der Familie nicht allein darum geht, dass sich die Anlage am Ende „rechnet“, das wurde schnell klar. Gerd Baumgärtner spielte auf die Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen an – auf die Verantwortung gegenüber der Natur sowie dem eigenen Leben und dem Leben anderer. Seine Frau brachte diese Denkweise zum Abschluss auf den Punkt: „Wir leben alle in einer Art von Verantwortung. Ob es sich rechnet, wird sich herausstellen.“

Am Ende blieb Reinhard Peters mit einem zufriedenen Lächeln nur noch eins zu sagen: „Ich denke, man konnte an allen drei Stationen gut sehen, dass die Uhren auf Keylaer nicht  stehen geblieben sind.“

Eine Bildergalerie zum Themenabend Energie finden Sie hier.

875 Jahre Bauernschaft Keylaer

Die bevorstehende Jubiläumswoche anlässlich der 875. Wiederkehr der ersten Erwähnung der Bauernschaft Keylaer im Jahr 1144 beginnt am kommenden Samstag mit der alljährlich stattfindenden Hl. Messe mit Kräuterweihe in der Hubertuskapelle. Anschließend findet auf dem Hof bei der Kapelle noch ein gemütlicher Liederabend statt. Musikalisch begleitet von Theo Janssen können die Teilnehmer in gemütlicher Runde gemeinsam Volks- und Heimatlieder singen. Für die Verpflegung sorgt an diesem Abend der Arbeitskreis Heimatfreunde Keylaer, neben Getränken werden Reibekuchen und Bratwürstchen angeboten. Der Abend eröffnet somit die Jubiläumswoche.

Geschichts-Café

Am Sonntag, 4. August 2019, wird im Rahmen eines Geschichts-Cafés eine Bilder-Ausstellung zum Thema Keylaer eröffnet. Hier werden die Entwicklung von Keylaer im Laufe der Jahrhunderte sowie mit einigen älteren Fotos das Landleben im vergangenen Jahrhundert dargestellt.

Umfangreiche Festschrift

Die Festwoche beginnt mit einer Kräutersegnung in der Hubertuskapelle. Foto: KB Archiv (DdB)

Die zum Jubiläum erstellte Festschrift ist ein Buch mit 160 Seiten geworden. In mehreren Beiträgen wird die Geschichte von Keylaer vom Mittelalter bis heute beleuchtet. Für einen Beitrag über Keylaer im Mittelalter und Hintergründe zur Keylaerer Glocke aus dem Jahr 1477 konnte der niederländische Historiker Rien van den Brand gewonnen werden. Die Stadtarchivarin Dorothee Flemming-Lühr beleuchtet die Siedlungsgeschichte Keylaers vom Mittelalter bis zum Jahr 1900. In akribischer Arbeit hat sie, anhand von Steuerlisten und Katasterkarten, die Geschichte der Besiedelung von Keylaer dargestellt.

Außerdem finden sich in dem Buch weitere Beiträge zur Hubertuskapelle und den Aktionen im Rahmen der Festwoche, so die Hausnummernaktion und die Radwanderung zum Thema Denkmäler und Wegekreuze rund um Keylaer. Während des Geschichts-Cafés werden einige der Autoren sowie der Malermeister Gottfried Winkels kurze Vorträge zu verschiedenen Themen rund um die Inhalte der Festschrift halten. Die Teilnehmer haben Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen zu unterhalten und vielleicht auch eigene Erinnerungen auszutauschen. Der Bürgermeister hat für diesen Tag sein Kommen zugesagt.

Mehrere interessante Betriebsbesichtigungen

Am Montag, 5. August 2019, beginnt mit der Besichtigung des Gartenbaubetriebes Dirk und Theo Keysers GbR ein Reigen von Betriebsbesichtigungen. Dazu treffen sich Interessierte um 19 Uhr an dem Betrieb an der Wember Str. 292. Die nächste Besichtigung zum Thema „Energiegewinnung auf Keylaer“ wird als Radwanderung durchgeführt. Sie beginnt am Dienstag, 6. August, um 18 Uhr, bei der Biogas-Anlage an der Eckstraße 90. Der Betreiber Jakob Baers wird einige Erläuterungen zu der Anlage geben, von dort aus geht es weiter zu den neuen Windkraftanlagen im Schwarzbruch. Hier wird Johannes Ermers von der Betreibergesellschaft „Bürgerenergie Schwarzbruch-Nord“ Erläuterungen zur Gewinnung von Strom aus Windkraft geben.

Den Abschluss bildet die Besichtigung der Solaranlage beim Byfangshof auf Keylaer. Am Mittwoch wird dann ein Bauernhof besichtigt. Der Milchviehhalter Herbert Joosten wird seinen Betrieb vorstellen. Dazu trifft man sich am 7. August um 19 Uhr an dem Betrieb auf Keylaer, Hausnummer 73. Im Anschluss an diese Veranstaltungen werden noch Erfrischungen angeboten und es besteht die Möglichkeit, sich mit den Betriebsinhabern und den anderen Teilnehmern auszutauschen.

Am Donnerstag besteht dann die Möglichkeit, im Rahmen eines Tages der offenen Tür, an Führungen durch das Wasserwerk der Stadt Kevelaer teilzunehmen. Der Tag der offenen Tür beginnt am 8. August um 14 Uhr am Wasserwerk der Stadt Kevelaer auf Keylaer. In Kleingruppen werden die interessierten Besucher durch das Wasserwerk geführt. Bei allen Veranstaltungen werden auch die Festschrift und Keylaer-Souvenirs angeboten. Der Erlös aus dem Verkauf der Souvenirs ist für die Erhaltung der Hubertuskapelle bestimmt.

Radwanderung: Alte Wege und Heiligenhäuschen

Am Freitag treffen sich interessierte Teilnehmer dann erneut zu einer Radwanderung unter dem Motto „Alte Wege und Heiligenhäuschen“ rund um Keylaer. An neun Stationen werden Heiligenhäuschen, Denkmäler und Wegekreuze auf und rund um Keylaer vorgestellt. An den einzelnen Stationen erhalten die Teilnehmer kurze Erläuterungen zu den entsprechenden Stationen. Auf der Fahrt über Keylaer werden die Teilnehmer auf alte Wege hingewiesen. Dazu treffen sich die Teilnehmer am 9. August um 18 Uhr an der Hubertuskapelle zu Keylaer. Die Veranstaltung findet ihren Ausklang im Hubertushaus.

Mundartabend

Am Samstag, 10. August, findet um 20 Uhr ein Mundartabend im Hubertushaus statt. Die Veranstaltung wird ausschließlich mit heimischen Akteuren bestritten. Ihre Teilnahme haben zugesagt: Elli Kisters, Maria Verhülsdonk, Heinrich Baumanns und Wilfried Renard sowie die Tanzgruppe der Landfrauen. Musikalisch begleitet wird der Abend von Hans Grüntjens.

Um besser planen zu können, ist für den Mundartabend vorab der Kauf einer Eintrittskarte erforderlich. Es wird keine Abendkasse geben. Karten zum Preis von 5 Euro sind erhältlich bei Zweirad Peters auf der Annastraße und bei der Bäckerei Janssen-Heursen auf der Busmannstraße.

Bauern- und Handwerkermarkt

Den Abschluss bildet eine Festmesse an der Hubertuskapelle mit einem Bauern- und Handwerkermarkt. Der Tag beginnt um 10.30 Uhr mit einer Hl. Messe auf der Wiese hinter der Hubertuskapelle (bei schlechtem Wetter in der Scheune des Schanzhofes). Nach Begrüßungsworten findet ein historisches Fahnenschwenken statt, ausgeführt durch die St. Hubertus-Gilde. Danach setzt sich die Veranstaltung auf dem Hubertus­platz fort.

Traktoren-Segnung

Foto: privat

Zu Beginn wird gegen 13 Uhr dort eine Traktoren-Segnung stattfinden. Hierzu sind ausdrücklich auch Traktoren eingeladen, die nicht an der Ausstellung teilnehmen. Die Traktoren sammeln sich auf einem Acker in der Nähe des Festplatzes und werden dann in einer Vorbei-Fahrt gesegnet. Hierzu sind sowohl alte als auch neue Maschinen willkommen. Alte und neue Landmaschinen werden zur Schau gestellt.

In Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum „De Locht“ in Melderslo ist es gelungen, Repräsentanten einer Reihe von alten Handwerken zu finden, Spinner, Drucker, Tauschläger, Klumpenmacher, Holzschnitzer und Korbmacher werden auf dem Platz ihre Arbeit und Arbeiten vorführen, sowie eine Gruppe „Flegler“, die Getreide mit der Hand dreschen. Daneben werden ein in Kevelaer ansässiger Bierbrauer und ein Saftmacher aus Kapellen ihre Arbeit und Produkte zeigen. Auch ein Bauer wird seine Produkte zeigen und anbieten. Die Kaltblutfreunde aus Uedem werden Vorführungen zu alten Arbeitstechniken mit Pferden machen. Für den musikalischen Rahmen sorgen die „Die Stallfreunde“, die böhmische Blasmusik spielen werden.

Viel Spaß für Kinder

Auch für die Kinder ist gesorgt, der Hubertus-Kindergarten wird einiges für Kinder zum Mitmachen anbieten. Daneben gibt es eine Hüpfburg und ein Kinderkarussell. Auch wird es ein Unterhaltungsprogramm speziell für Kinder geben, hierfür sorgen Dominik und Hubert Lemken. Planwagen- und Kutschfahrten runden das Programm ab. Die Bewirtung übernimmt die Hubertus-Gilde und für Kaffee und Kuchen sorgen die Landfrauen Kevelaer.

Zu allen Veranstaltungen mit Ausnahme des Mundartabends ist der Eintritt frei. Bei allen Veranstaltungen können die Besucher die Festschrift und auch Keylaer-Souvenirs erwerben. Dies sollen dazu beitragen, die Identität und das Bewusstsein für Keylaer aufrecht zu erhalten. Der Erlös aus dem Verkauf ist für den Erhalt und die weitere Verschönerung der Hubertuskapelle bestimmt. Die Bilderausstellung wird ab Montag, 5. August, in der Hubertuskapelle für eine Woche frei zugänglich sein.

Es laden ein die St. Hubertus-Gilde Keylaer in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Heimatfreunde Keylaer.

Viel Sport und eine besondere Ehrung

Drei Tage lang dominierten Spiel, Sport, Action und Feiern das Geschehen rund um den Sportplatz des SV Union Kervenheim an der Platzanlage Et Everdonk. Am Freitagabend, 5. Juli 2019, hatten die Feierlichkeiten mit gut 200 Zuschauern und einem spannenden Seniorenturnier begonnen, bei dem natürlich auch der Gastgeber eine Mannschaft ins Rennen schickte.

„Es ist immer was Besonderes, wenn ein Verein ein so bedeutendes Jubiläum feiert“, sagte Bürgermeister Dominik Pichler. Er hob positiv hervor, dass zu so einem Turnier „vier Mannschaften aus Kevelaer und den Orten kommen“. Darin sah das Stadtoberhaupt die „Wertschätzung für die Arbeit des Vereins“, dem er selbst „noch viele gute Jahre“ wünschte.

Am Ende durfte er dem Kapitän der Alten Herren von Union Kervenheim, Miguel Schmitz, tatsächlich das Siegerfässchen überreichen. Was folgte, waren kollektive Gemütlichkeit und der Austausch von Sportlern und Gästen.

Die „Flöhe“ gegeneinander

Am Samstagnachmittag waren dann erstmal die ganz kleinen „Flöhe“ an der Reihe. Acht F-Jugendmannschaften nutzten auf dem Kleinfeld die Chance, sich miteinander zu messen und einen Sieger zu ermitteln.

Auch dIe Kevelaer Kings gewährten den Besuchern Einblicke in ihr Spiel. Foto: akoe

Am Ende der Spiele gratulierte der Kervenheimer Ortsvorsteher Martin Brandts dem Team aus Walbeck und übergab der Mannschaft als Erster den Siegerpokal. „Der Name ist Programm – der Verein vereint viele Sportarten und hat eine große Bedeutung für die Ortschaft“, war sein Statement zum Jubiläum des SV Union.

Im Anschluss durfte die erste Mannschaft des SV Union im Vergleich der ersten Mannschaften gegen Rheinkraft Ginderich, Union Wetten II, Uedem II und Kevelaer III ran. Drei Spiele lang gab es weder Tor noch Sieger, ehe Thomas Plönes von Wetten II mit einem gezielten Kopfball gegen Uedem den Bann brach. Am Ende gewann das Team des Kevelaerer SV.

Anschließend an den sportlichen Teil des Tages folgte die „Blau-weiße Nacht“, die wie viele Veranstaltungen des Samstags unter dem einsetzenden Regen litt, aber mit den Anwesenden dennoch bis in die Morgenstunden andauerte. Dem Regen zum Trotz wurde ausgiebig gefeiert.

Erinnerungen an frühere Zeiten

Am Sonntagvormittag kamen zunächst die Vertreter der verschiedenen Kervenheimer Vereine bei einer Art „Frühschoppen“ zum gemeinsamen Plausch bei einem Gläschen zusammen. „Ich hab ein paar Spiele für die D-Mannschaft von Kervenheim gemacht und später in der zweiten Mannschaft“, erinnerte sich Theo Bruckmann als Mitglied des „Theaterverein Gemütlichkeit.“ „Da gab es nur Schnaps in der Halbzeit, das hab ich nicht vertragen“, erklärte der 68-Jährige seinen persönlichen „Sprung“ vom Fußballfeld zum Bühnenbrett. „Das Blau-Weiße, das gehört zu Kervenheim.“

Noch besser an früher konnte sich Hans „Pollmann“ Tervooren erinnern. „Ich war 1947 in der zweiten Mannschaft“, erzählte der bald 90-Jährige, der den Verein damals wieder mitbegründete. „Da spielten wir am Vogelsangshof in de Weyen, da war ein Rasenplatz. Der Bauer hatte uns die Wiese zur Verfügung gestellt.“ Zwischendurch ging‘s dann zur Murmannstraße, ehe in den 80ern der aktuelle Platz entstand.

Die Goldene Ehrennadel verliehen

Der ausgezeichnete Hans Tervooren (l.) und der Präsident des SV Union, Rainer Kürvers. Foto: akoe

Dass er noch immer im Verein aktiv sei und „zuletzt sogar noch die Umkleidebänke saniert und restauriert hat“, nötigte dem Präsidenten des Klubs, Rainer Kürvers, Respekt ab. Und ihm zu Ehren verlieh ihm der Kreisvorsitzende Kleve-Geldern des Fußballverbandes Niederrhein, Edgar Borgmann, die goldene Ehrennadel des Verbandes.

Sportlich gesehen stand der Tag im Zeichen des American Football. Die „Kevelaer Kings“ waren mit ihrer Mannschaft auf den Rasen gekommen, um einige der Übungen vorzuführen, die sie in der Vorbereitung auf ihre Partien durchführen.

„Das ist für uns ein sehr gutes Training heute“, unterstrich der Coach der Mannschaft, René Artz, dass es für die Truppe „selbstverständlich“ war, im Rahmen dieses besonderen Jubiläums seinen Beitrag zum Gelingen zu leisten. Ernüchternd war für die Klub-Organisatoren um Kürvers nur die „bescheidene Resonanz“ am Sonntag, an dem sich nur ganz wenige Zuschauer einfanden.

50 Jahre Haustechnik Lohmann

Am 1. Juli 2019 ist es genau 50 Jahre her, dass Elisabeth und Paul-Josef Lohmann ihre Firma für Elek­tro, Sanitär und Heizung auf der Niersstraße in Winnekendonk angemeldet haben. Seit 2001 ist auch die zweite Generation mit Tochter Martina und Ehemann Thomas Lohmann ganz in die Firma eingestiegen. Am 12. Juli 2019 möchten sie mit allen aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern, Nachbarn und Freunden der Firma auf das vollendete halbe Firmenjahrhundert anstoßen. Eingeladen ist jeder, der mit der Firma verbunden ist und das Jubiläum gerne gemeinsam feiern möchte.

Schon der Stiefvater und später auch der Stiefbruder von Paul-Josef Lohmann arbeiteten in einem Installationsbetrieb. 1962 machte auch Paul-Josef in Oldenburg die Meisterprüfung, 1966 heiratete er seine Frau Elisabeth und beide erwarben 1969 das heutige Grundstück, das die Firma und die privaten Wohnhäuser beherbergt. Bis heute gibt es in der Firma noch eine Sechstagewoche, aber anders als früher werden nun am Samstag nicht mehr zwölf Stunden, sondern nur noch acht gearbeitet. Und am einzig freien Tag, dem Sonntag, mussten oft noch die Rechnungen einzeln mit der Schreibmaschine geschrieben werden. „Oft hatte ich mich vertippt und wenn ich dann mit dem Korrekturroller über die Fehlerstelle ging, hatte der Durchschlag einen schwarzen Balken und die Arbeit auf der Durchschlagseite begann von vorn“, lacht Elisabeth Lohmann heute über vergangene Mühen.

Im vollen Einsatz für die Feuerwehr

Aber trotz Dauereinsatzes für das eigene Unternehmen war dem Gründerehepaar eines immer wichtig: Mit den drei Kindern Bernhard, Barbara und Martina ging es jedes Jahr in den verdienten Familienurlaub, der sie oft nach Österreich führte. Die Kamera packte Hobby-Fotograf Paul-Josef immer ein und hielt alle Urlaubshöhepunkte fest. Neben dem Meister als Elektroinstallateur und Gas- und Wasserinstallateur hat Paul-Josef Lohmann sogar noch einen dritten Meister: 60 Jahre schon ist er Feuerwehrmann und wurde dabei auch zum Brandmeister ausgebildet. Neben der Firma stand die Rettung bei Feuer an oberster Priorität: „Wenn die Sirene ging, blieb alles liegen und stehen. Wir Kinder gingen schon immer von selbst zur Seite, sonst wurden wir umgerannt“, erinnert sich Martina Lohmann im Rückblick.

Die Familienfirma war auch sonst recht fortschrittlich. 1972 gab es in allen Autos bereits Betriebsfunk. Das erste tragbare Telefon, das sich der Firmenchef besorgte, war allerdings noch ein großer Rucksack, der sogar zur Kirmes mitgenommen wurde, für den Fall eines Notrufs. Auf Schloss Raesfeld machten beide eine dreitägige Fortbildung nur über das Thema: „Wie kaufe ich einen Computer?“ 1989 wurde schließlich der lang ersehnte Computer gekauft. Mindestens eine 80 Mb Festplatte sollte er haben, dessen war sich Paul-Josef Lohmann sicher, doch im Fachgeschäft wurde er damals als „größenwahnsinnig“ nur ausgelacht, heute lacht man dagegen über die heute geringe Größe. Lange taten eine mechanische Rechen- und Schreibmaschine ihren Dienst, bis sie dann gegen eine elektrische und später gegen den Computer eingetauscht wurden.

Wo die Liebe hinfällt

Dass Sohn Bernhard als Ältester, selbst Elektroinstallateurmeister, einmal mit in die Firma einsteigen würde, das stand lange als sicher fest. Doch die Liebe machte diesem Plan einen Strich durch die Rechnung. Er verliebte sich nach Bayern und zog nach Wolfratshausen. Doch die Firma blieb und bleibt auch weiterhin in Familienhand, denn 2001 stiegen Martina und Thomas mit in die Firma ein und heirateten im Jahr 2003. Thomas nahm den Namen seiner Frau an und machte später auch seinen Meister als Installateur und Heizungsbaumeister. Martina managt mit ihrer Mutter gemeinsam das Büro und die Organisation.

All die Jahre hindurch übernahm die Firma auch immer den Notdienst. Es gab nur eine einzige Ausnahme: Bei der Hochzeit von Martina und Thomas machte eine andere Firma Notdienst. Aber sonst waren sie immer zur Stelle. Einmal kam es, dass Thomas Lohmann – von der Karnevalsfeier kommend – sogar im Bienenkostüm den Notdienst machte. Auch am Tag der Feier übernimmt die Firma wie ganz selbstverständlich all die 50 Jahre hindurch den Notdienst. „Wer am wenigsten getrunken hat, der muss dann wohl zum Notdienst raus“, so lautet der Beschluss.

16 Mitarbeiter zählt das Familienunternehmen heute. Am 1. August 2019 wird der mittlerweile 50. Auszubildende eingestellt. „Wir haben ein tolles Team, Spaß an der Arbeit. Jetzt wird unser runder Geburtstag gefeiert“, freut sich der Firmengründer und dreifache Meister mit der ganzen Familie.

Festwochenende zum großen Jubiläum

Seit mehr als einem Jahr bereitet sich die Union Kervenheim auf ihren 100. Geburtstag vor. Ein vom Vorsitzenden Rainer Kürvers ins Leben gerufener Arbeitskreis ist seitdem intensiv mit den Planungen beschäftigt. In mehreren Sitzungen wurde ein interessantes Programm unter Einbeziehung der Abteilungen erstellt.

Spurensuche in der Vereinsgeschichte

Gleichzeitig startete der Ehrenvorsitzende Kalle Brouwers mit dem ehemaligen zweiten Vorsitzenden Friedhelm van Gemmeren die Spurensuche, um in einer Festschrift die Vereinsgeschichte darzustellen. Mit der kompetenten Hilfe von Hans-Peter „Pille“ Schaap, der als Heimatforscher und mit seinen PC-Fertigkeiten wertvolle Unterstützung lieferte, und dem reichen Erinnerungsarchiv vom Ehrenmitglied Hannes „Pollmann“ Tervooren, dem ältesten Mitglied, das Auskunft geben kann, entstand ein sehr interessanter Band zum Geburtstag.

Alle Mitglieder des Vereins werden ein Exemplar der Festschrift kostenlos erhalten. Für weitere Interessierte besteht die Möglichkeit, diese Festschrift für fünf Euro am Festwochenende auf dem Sportplatz oder in der Bäckerei Kürvers zu erwerben. Ein eigens entworfener Jubiläumsschal ist dann ebenfalls käuflich zu erwerben.

Das Jubiläumswochenende wird am Freitag, 5. Juli 2019, gegen 17.30 Uhr vom Bürgermeister der Stadt Kevelaer, Dr. Dominik Pichler, eröffnet. An diesem Abend findet ein Altherren-Turnier mit der wiederbelebten Altherren-Mannschaft der Union statt. Bei Speis und Trank sowie Musik feiert die Festgemeinde im Anschluss.

Der Samstag, 6. Juli 2019, steht zunächst im Zeichen des Nachwuchses. Um 11 Uhr startet der Bambini-Treff, im Anschluss sind die F-Junioren ab 14 Uhr aktiv. Ab circa 16 Uhr lädt die erste Herren-Mannschaft zum Turnier ein. Zum Abschluss des Samstages gibt es die Blau-Weiße Nacht mit Begleitung durch die Event-Disco MenTario. Hier sind alle Unionisten und Feierlustigen herzlich willkommen. 

Sportfrühschoppen

Hoffentlich gut erholt trifft sich die Festgemeinde am Sonntag um 11 Uhr zum Sportfrühschoppen. Hier werden zahlreiche Vertreter der Verbände, der Geselligen Vereine Kervenheim, befreundeter Vereine und aus der Politik erwartet. Aktive und Ehemalige sind aufgerufen, Erinnerungen auszutauschen, die „guten alten Zeiten“ aufleben zu lassen und in die Zukunft zu blicken. Interessante Grußworte werden weiteren Gesprächsstoff bieten. Natürlich gibt es auch am Sonntag alles gegen Hunger und Durst. Der Sport darf am an diesem Tag ebenfalls nicht zu kurz kommen. Die Football-Abteilung der Union, die „Kings“, gestalten ein interessantes Rahmenprogramm mit ihrer Senior-, Junior- und Damenmannschaft.

Jahreshauptversammlung 2019

Die Jahreshauptversammlung des SV Union Kervenheim findet im Jubiläumsjahr am Mittwoch, 17. Juli 2019, im Vereinslokal Brouwers an der Winnekendonker Straße statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Neben dem Vortrag des vom Geschäftsführer Dirk Lüdemann erstellten Protokolls der JHV 2018 und dem Kassenbericht des Kassierers Klaus Weirauch finden Neuwahlen und Beratungen zur Beitragsstruktur statt.

Ein erster Rückblick auf das Festwochenende ist ebenfalls zu erwarten. Anträge können noch bis acht Tage vor der Versammlung schriftlich beim Vorsitzenden Rainer Kürvers eingereicht werden. Die genaue Einladung mit Tagesordnung wird satzungsgemäß rechtzeitig in den Aushängen am Vereinslokal und am Sportplatz bekannt gegeben. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, ebenso wird darauf hingewiesen, dass die Versammlung öffentlich für alle Interessierten abgehalten wird.

25 Jahre Kindergarten Spatzennest

Sie nennen sich „Kipkes“, „Piepmätze“, „Wibbelstertches“, „Zilpzalps“ und „Tschierpies“. Seit vielen Jahren bietet die Kindertageseinrichtung „Spatzennest“ in Kevelaer Kindern Raum zum Spielen, Lernen und einfach Kind sein. In diesem Jahr kann das Spatzennest auf 25 Jahre zurückblicken. Ein Grund zum Feiern. „Auf jeden Fall“, betont Birgitt Reudenbach, die seit 25 Jahren die Geschicke der städtischen Kindertageseinrichtung am Keysershof leitet und damit die Flügel über ihre kleinen Spatzenkinder breitet.

Alles im Blick

Trotz des alltäglichen Trubels wirkt Birgitt Reudenbach gelassen. Denn leise Klopfzeichen lassen die Leiterin immer wieder ein fröhliches „Herein“ oder „Ja, bitte“ rufen. Mal ist es dann ein Stückchen Geburtstagstorte, das ihr überreicht wird, mal aber wird sie um eine dringend benötigte Tesafilmrolle gebeten. Und so ganz zwischendurch klingelt nicht nur einmal das Telefon. Als Leiterin aber hat sie immer ein offenes Ohr. Mehr noch: Gemeinsam mit einem tollen 22-köpfigen Team hat sie ihre Nestkinder im Blick.

Ebenfalls seit 25 Jahren mit im Nest sind auch Heike Rankers, Maria Weber, Angelika Jovic und Senada Dugalic. „Auch sie gehören heute noch dem Spatzennest an“, freut sich die Leiterin über die treue und unverzichtbare Mitarbeit.

An die Anfangszeit und Entwicklung des Kindergartens kann sich Birgitt Reudenbach noch sehr gut erinnern. „Wir sind mit zwei Vorläufergruppen im Sommer 1994 in der Öffentlichen Begegnungsstätte angefangen“, berichtet die Erzieherin, „zwei Räume für 50 Kinder standen uns zur Verfügung“, fügt sie mit leichtem Kopfschütteln und einem Lächeln an. Irgendwie habe es an vielem gefehlt und so habe das Erzieherteam einiges improvisieren müssen. „Was für die Kinder gar nicht mal so schlecht war“, weiß die Leiterin der ersten Stunde noch heute zu berichten.

Viel Andrang

Der Bedarf an Kindergartenplätzen war auch schon vor 25 Jahren in Kevelaer groß. Und so zogen die Spatzenkinder nur ein Jahr nach ihrer Geburtsstunde zum ehemaligen Bauernhof an der Twistedener Straße. Hier erweiterten sie ihr Nest um eine weitere Gruppe. Auch eine separate Spielgruppe gehörte für kurze Zeit dazu. Schon bald aber drohte auch dieses Nest aus allen Nähten zu platzen.

Bis 1997 kamen noch zwei weitere Gruppen hinzu. 105 (Vogel-)Kinder besetzten Ende der 1990er- Jahre die integrative Kindertageseinrichtung „Spatzennest“. „Ja, das war schon nicht so schlecht“, erinnert sich die leidenschaftliche Erzieherin, die maßgeblich an der Weiterentwicklung der Einrichtung beteiligt war und auch immer noch ist.

Bewegungskindergarten

2013 erwirbt sich die Einrichtung, die übrigens seit dieser Zeit Kinder unter drei Jahren aufnimmt, die Qualifikation „Bewegungskindergarten“. Unterstützt vom KSB (Kreissportbund), unterziehen sich alle Erzieherinnen einer Fortbildung, um mit den Kindergartenkindern sportliche Übungen durchzuführen. Denn schließlich soll kein Spatzenkind aus dem Nest fallen. Immer und überall werden Bewegungsmöglichkeiten in den Kindergartenalltag eingebaut.

„In Zusammenarbeit mit dem KSV (Kevelaerer Sportverein) können wir den Kindern schon seit Jahren eine frühzeitige und wichtige Wassergewöhnung anbieten“, berichtet Reudenbach, die in ihrem Vierteljahrhundert eine deutliche Veränderung im Kindergartenalltag erfahren hat. „Die Familienverhältnisse und Erwartungshaltung haben sich verändert“, erläutert die Erzieherin. Leider reiche das „einfache Spielen“ nicht mehr. Hinzu komme schon Leistungsdruck für die Kleinsten und eine verunsicherte Elternrolle. Hier sei die Hilfestellung der Kindergärten sehr wichtig.

In jedem Fall aber hinterlässt die Kindergartenzeit einen bleibenden Eindruck. Das wissen wohl auch ehemalige Spatzennestkinder, die heute als Mütter und Väter wiederum ihre Kinder in das wohlbehütete Nest der Kindertageseinrichtung bringen. „Ja, auf einmal blicke ich in ehemalige Kindergartengesichter“, freut sich Reudenbach, die in all den Jahren die tolle Zusammenarbeit des Elternrates lobt. Dieser war auch sehr hilfreich bei der Vorbereitung des Jubiläums, das am Samstag, 11. Mai 2019, in der Zeit von 11 bis 17 Uhr mit einem tollen und kurzweiligen Budenzauber mit jeder Menge Spiel, Sport und Spaß gefeiert wird.

Der Wunsch des Kevelaerer Jugendamtes, auch in der Marienstadt eine Trägervielfalt anzubieten, ging vor 25 Jahren mit der Einrichtung des „Spatzennestes“ mehr als in Erfüllung. Denn hier erhalten heute 94 Kipkes, Piepmätze, Wibbelstertches, Zilpzalps und Tschierpies die nötige Flughilfe für den Weiterflug in die weite Welt.

Heißluft-Ballon-Festival feiert Jubiläum

Am Freitag, 12. Juli 2019, und Samstag, 13. Juli 2019, lädt das Stadtmarketing gemeinsam mit Michael Krämer, Xanten Ballooning, zum 25. Mal zum „Kevelaerer Heißluft-Ballon-Festival“ ein. Im Jubiläumsjahr erwarten die Besucher besondere Ballons.

25 Jahre sind inzwischen vergangen, seit die ersten Ballone auf der Hülswiese in Kevelaer gestartet sind. Eine lange Zeit, in der sich das Kevelaerer Heißluft-Ballon-Festival zu einem der größten Ballönertreffen in der Region entwickelt hat.

Das für die Besucher gewohnte bunte Bild zeigt sich auch in diesem Jahr auf zwei Ballonwiesen. Zwischen Gradierwerk und Rilano Hotel wird – vor allem aufgrund der zum Jubiläum erwarteten Sonderformen – der Platz knapp und eine Ausweitung der Startwiese auf das gegenüberliegende Gelände ist notwendig.

Gegrilltes und Gekühltes

Die zusätzliche Fläche wird für die Starts an den zwei Festivaltagen genutzt. Für die Versorgung mit leckerem Gegrillten und kühlen Getränken wird, wie in jedem Jahr, durch den „Wiesenwirt“ Kanders am gewohnten Ort gesorgt. 

Die Festivalgäste können sich schon jetzt auf einige Überraschungen und besondere Attraktionen freuen: „25 Heißluft-Ballon-Riesen für 25 Jahre Festival“, mehrere Sonderformen, die echte „Hingucker“ sind, und zahlreiche Modellballons garantieren ein farbenfrohes familiäres Fest, traditionell unterstützt von der Volksbank an der Niers.

Nachtglühen

Am Freitagabend, 12. Juli, steht um 19 Uhr ein Ballonstart und um 22 Uhr das Nachtglühen auf dem Programm. Nach Einbruch der Dunkelheit werden sich die Ballons im Rhythmus der Musik, von eigener Flamme beleuchtet, den Besuchern präsentieren. Ebenso besteht an diesem Abend wieder die Möglichkeit, das Festivalgelände in Kevelaer aus einem Ballonkorb am Kran zu überblicken.

Weitere Ballonstarts sind für Samstag, 13. Juli, um 6 Uhr und um 19 Uhr geplant. Hierfür ist gutes Wetter die Voraussetzung. Am Samstagabend, nach dem Start der großen Ballone, findet das beliebte Abendglühen der Modellballons auf der Ballonwiese statt.

„Glühwürmchen“ gesucht

Für das Nachtglühen am Freitag, 12. Juli, sucht das Stadtmarketing wieder „Glühwürmchen“. Kinder im Alter zwischen acht und 14 Jahren haben die Möglichkeit, das Aufleuchten der Ballone als „Glühwürmchen“ im Korb ganz nah mitzuerleben. Zusammen mit einem Elternteil können sie das Nachtglühen direkt auf der Ballonwiese bestaunen, denn jeder Ballon-Pilot übernimmt die Patenschaft für ein „Glühwürmchen“.

Interessierte Kinder können sich bis Freitag, 28. Juni 2019, beim Service-Center – Stadtmarketing und Kultur unter Tel. 02832-122-988, oder E-Mail: stadtmarketing@kevelaer.de melden.

Für alle Festivaltage stehen Ballon-Korbplätze zur Verfügung. Informationen hierzu sind beim Stadtmarketing, Rathaus der Stadt Kevelaer, Peter-Plümpe-Platz 12, Tel. 02832-122-991, erhältlich.

Die St.-Antonius-Grundschule wird 50 Jahre alt

Seit 2014 leitet Andreas Berndt die Sankt-Antonius-Grundschule in Kevelaer. Im Schuljahr 1968/69 ging diese aus der Zusammenlegung einer reinen Mädchen- und Knabenschule hervor. Das 50-jährige Schulbestehen wurde am Dienstag, 30. April 2019, unter anderem mit einer eigenen Hymne und einem Schülerfest gefeiert. Das KB nahm das Jubiläum zum Anlass, den Schulleiter am Montag, 29. April 2019, über die Entwicklung der größten Grundschule im Kreis Kleve, Schwerpunkte im Unterricht und Chancen des Digitalpakts zu befragen. Das Interview führte Doris de Boer.

Schulleiter Andreas Berndt. Foto: DdB

KB: Herr Berndt, wie viele Schüler hat aktuell Ihre Schule und ist die Antonius-Grundschule die größte im ganzen Kreis Kleve?

Andreas Berndt: Aktuell besuchen 463 Schüler unsere Schule. Wir sind mit der Katharinenschule in Straelen die größte Grundschule im Kreis Kleve. Die Katharinenschule hat 529 Schüler, aber ist an drei Standorten verteilt. Als Grundschule an einem Standort sind wir die größte im Kreis.

Sie feiern das 50-jährige Bestehen Ihrer Schule. Gibt es Interessantes aus der ersten Zeit dieser Schule?

Ja, einige interessante Details gibt es in der Schulchronik. Da heißt es zum Beispiel, dass Konrektor Meier am 10. August 1968 eine Ansprache an die Schüler hielt, die zuvor noch nach Geschlechtern getrennt unterrichtet wurden. Darin heißt es: „Er bat die Jungen, auf die Mädchen ritterlich Rücksicht zu nehmen und die Mädchen, eifrig mitzuhelfen, dass die Klassenzimmer durch Ordnung und Schmuck (Blumen) wohnliche Schulstuben würden.“

Das mit diesen ritterlichen Tugenden für die Jungs sagte heute natürlich kein Lehrer mehr und den Blumenschmuck machen heute natürlich nicht mehr die Mädchen, sondern die Lehrer und Lehrerinnen! Interessant aus der Anfangszeit ist auch, dass damals 153 Jungen und 149 Mädchen die Schule besuchten, die Klassen waren zweizügig, teils waren 46 Kinder in einer Klasse.

Welche wichtigen Entwicklungen machte die Antonius-Grundschule im Lauf der Zeit durch?

2014 gab es im Sommer einige tiefe Einschnitte: Zunächst wurde die Klinkenberg-Schule aufgelöst, die ein Ableger der Antoniusschule war. Damit hatte unsere Schule nur noch einen Standort. Im selben Jahr wurde die Förderschule aufgelöst, die neuen Klinkenberg-Schüler konnten so sogar im Klassenverband zusammenbleiben und bekamen die frei gewordenen neuen Räumlichkeiten. Die Klinkenberg-Klassen waren immer als a-Klassen geführt, es hat sich für die Schüler nur der Standort geändert. Die Auflösung der Förderschule brachte uns einige neue Schüler mit Förderbedarf, der Großteil wechselte aber zu den Förderschulen nach Geldern und Goch. So viel hat sich dadurch nicht verändert, zudem hatten wir schon lange das Ziel gemeinsamen Lernens.

Wie sieht das gemeinsame Lernen im Schulalltag aus?

Wir haben schon lange erfahrene Sonderpädagoginnen an unserer Schule. Je Jahrgang gibt es ein bis zwei Klassen, die integrativ arbeiten. Die Sonderpädagogin kümmert sich um alle Kinder mit Förderbedarf in dieser Klasse oder Jahrgangsstufe. Die Kinder können aber in den normalen Klassen bleiben.

Integratives Lernen wird an Ihrer Schule groß geschrieben. Welche Schwerpunkte hat die Antoniusschule außerdem?

Bewegung und Gesundheit sind wichtige Themen an unserer Schule. Immer wieder werden diese Themen im normalen Unterricht eingebaut. Unsere OGS-Kinder erhalten einmal wöchentlich kostenlos frisches Obst und Gemüse, das von Damen des SkF mundgerecht und geschmackvoll serviert wird. Unsere Kinder können Schulmilch und Kakao in umweltfreundlichen Pfandflaschen bekommen, die gespült und wiederverwendet werden und so auch den Schülern umweltbewusstes Verhalten nahebringen. Ab dem zweiten Schuljahr erhalten unsere Schüler durchgängig Schwimmunterricht.

Eine weitere Besonderheit ist, dass es in allen Klassen wöchentlich einen Klassenrat gibt. Aus diesen Klassenräten geht dann ein gewählter Vertreter hervor, der vierteljährlich am Schülerparlament teilnimmt. Das Schülerparlament wird oft nach Ideen für Feste oder Anregungen für den Schulalltag befragt und hat seinerseits schon Olympiagrößen wie die deutsche Ruderin Mareike Adams getroffen oder den Bürgermeister Dr. Dominik Pichler interviewt.

Waren die Klassenräte und das Schülerparlament eigentlich Ihre Anregung?

Ganz am Anfang meiner Zeit als Direktor hatte ich eine Elternumfrage gestartet und da kam es auch zu dieser Idee, die ich gerne an unserer Schule umgesetzt habe.

Nun steht das große Jubiläumsfest der Schule an. Konnten die Schüler im Vorfeld sich auch einbringen mit ihren Ideen?

Ja, alle Schüler konnten beim Wimpelmalen und beim Schulflaggenwettbewerb mitmachen. Jede Klasse hat große Wimpel gemacht mit allen einzelnen gemalten Wimpeln der Schüler, die wetterfest gemacht wurden und quer über den Schulhof aufgehängt werden. Beim Flaggenwettbewerb wurden alle Flaggenvorschläge der mitmachenden Schüler von einer sechsköpfigen Jury in Augenschein genommen. Diese Jury bestand aus zwei Lehrern, zwei Schülersprechern, Herrn Player vom Förderverein und Frau van Well von der Schulpflegschaft. Die Siegerflagge, die am Dienstag verkündet wird, haben wir groß drucken lassen. Diese wird nun im Schulgebäude hängen und immer dann rausgeholt werden, wenn wir ein Fest feiern.

50 Jahre Antoniusschule – Anlass in die Zukunft zu schauen: Wie könnte die Schule und der Unterricht in 50 Jahren aussehen?

Auf jeden Fall wird es dann ein Unterricht ohne Schulbücher sein. Das Schulbuch im klassischen Sinn wird es keine 50 Jahre mehr geben.

Wie werden Sie den beschlossenen Digitalpakt an Ihrer Schule demnächst umsetzen?

Der Digitalpakt ist von der Regierung beschlossen, wir warten nun nur noch auf die finanziellen Mittel zur Umsetzung. Mit dem Geld werden wir digitale Tafeln für die Klassenzimmer anschaffen. Die grüne Tafel wird dann durch die digitale Tafel ersetzt werden. Aber man kann darauf neben der digitalen Steuerung über Smartphone auch ganz normal mit einem extra Stift schreiben. Da wir auch weiterhin Wert auf schöne Handschrift legen und die Schreibschrift fördern, werden Kinder auch weiterhin auf den digitalen Tafeln die Schwungbewegungen der Lehrer selbst sehen und an den digitalen Tafeln weiterhin üben können.

Bei aller Digitalisierung möchten wir aber weiterhin unsere Schülerinnen und Schüler zum Lesen anhalten und haben dafür ein großartiges Bücherangebot in unserer Bücherei und haben wöchentliche eine Büchereistunde. Mit Online-Portalen wie www.antolin.de, zu dem alle Schüler von uns ein Passwort erhalten und dann bei Quizfragen zu den Büchern Punkte sammeln können, möchten wir bei allen Schülern den Leseeifer mit herkömmlichen Büchern beflügeln.

Am Dienstag, den 30. April, feiern Sie das große Schuljubiläum. Welche Aktionen wird es an diesem Tag geben?

Wir feiern das Jubiläum nicht mit einem riesigen Schulfest, sondern lassen die Kindern feiern. Der Förderverein und die Firma Oleon haben das finanziert und den Kindern „Trommelzauber“ geschenkt. Alle Kinder trommeln zwei Stunden, die anderen zwei Stunden wird in den Klassen gefeiert und danach auf dem Schulhof. Kollegen bieten auf dem Schulhof etwas zum Spielen an, gegen 12.40 Uhr gibt es einen kurzen viertelstündigen offiziellen Teil mit den Eltern und dem stellvertretenden Bürgermeister Johann-Peter van Ballegooy. Auch unsere Schulhymne feiert morgen (30. April, Anmerkung der Redaktion) ihre Premiere, bisher wurde sie nur klassenweise geübt, morgen wird sie zum ersten Mal von allen zusammen vorgesungen werden.

Die neue Schulhymne

Uns’re Schule ist wunderbar,
Sankt Antonius in Kevelaer.
An der Biegstraße liegt sie dran,
sie ist, na klar, number one.
Erste Klasse bis Klasse vier,
wir Kinder lernen gern gemeinsam hier.
Jeder soll hier willkommen sein,
wir lassen keinen allein.

Refrain:
Sankt Antonius-Kids sind wir,
lernen, lachen, spielen gerne hier,
und drum singen alle mit:
Uns’re Schule ist der Hit.

Lesen, Schreiben und vieles mehr,
mit Klassentier ist alles halb so schwer.
Mathe, Englisch for me and you,
Wir lernen täglich dazu.
Klassenrat, Schülerparlament,
wir sagen frei, was auf den Nägeln brennt
Was gefällt und auch was uns stört,
hier wird uns’re Stimme gehört.

Sport und Spiel, hier ist echt was los,
Bewegung schreiben wir hier riesengroß.
Flashmob tanzen mit ganz viel Schwung,
da bleiben auch Lehrer jung.
Dschungelspiele und Schwimmen geh’n,
Klassenfahrt, ein Märchenspiel anseh’n.
Weihnachtsbasteln und Bücherei,
für jeden ist was dabei.

Text: Michaela Janßen
Vertonung: Hans-Georg Laurischkus

 

Dienstjubiläen in der Wallfahrtsstadt

Im Kalenderjahr 2018 können insgesamt fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Dienstjubiläum bei der Wallfahrtsstadt Kevelaer feiern. Bürgermeister Dr. Dominik Pichler sowie Personalverantwortlicher Werner Barz dankten den Jubilaren im Rahmen einer kleinen Feierstunde für ihre engagierte Tätigkeit in insgesamt 140 Beschäftigungsjahren im öffentlichen Dienst. Auch der Vorsitzende des Personalrates, Stefan Reudenbach, gratulierte den Jubilaren im Namen des Personalrates und der Belegschaft der Wallfahrtsstadt Kevelaer. 

Auf eine 25-jährige Dienstzeit im öffentlichen Dienst können folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückblicken: Gerhard Derksen (Elektroinstallateur beim Betriebshof), Stefan Hornbergs (Schreiner beim Betriebshof sowie Hausmeister an den Grundschulen in Wetten und Twisteden), Ute Hahnen (Schulsekretärin an den Grundschulen in Wetten und Twisteden) sowie Wilhelmus Simons (Sachbearbeiter für Beschaffung und Poststelle).

Der Leiter der Abteilung „Grundstücksmanagement“, Bernd Ingenhaag, wurde sogar für seine 40-jährige Beschäftigungszeit bei der Wallfahrtsstadt Kevelaer geehrt. 

Kevelaerer LVR-Wohnverbünde feierten „die erste Inklusion“

Kevelaer. Kaum ein Platz war frei bei dem Festakt in der Josef-Schotten-Schützenhalle, den die LVR-Wohnverbünde Lindenstraße und Dietrich-Bonhoeffer-Straße miteinander organisiert hatten. „Das ist ein ganz, ganz großer Ehrentag für uns“, kam die Leiterin beider Einrichtungen, Anja Booltink, an diesem Nachmittags aus dem Strahlen nicht mehr heraus.
Anlässlich der Feierlichkeiten waren auch einige der Mitarbeiter und Verantwortlichen gekommen, die vor zwanzig Jahren die beiden HPH-Häuser mitbegründet hatten. „Was man heute Inklusion nennt, war damals der Schritt, Menschen mit geistiger Behinderung hier unterzubringen“, erinnerte sich Dietrich Buß als einer der Betreuer der ersten Stunde in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße.
Zuvor hatten die Behinderten auf dem Gelände der Kliniken in Bedburg-Hau gewohnt, dann wurden unter dem Stichwort „Dezentralisierung“ die Betroffenen in Wohngruppen aufgeteilt. „Die Stadtgesellschaft musste sich daran auch gewöhnen“, ergänzte sein Kollege Johannes Janßen. Agnes Peters vom Wohnverbund Lindenstraße erinnerte sich an den ersten Spaziergang der Bewohner auf der Hauptstraße. „Die haben uns begafft, als hätten die nie Behinderte vorher gesehen. Die Bürger waren unsicher, das war schon erst schwierig.“
Heute sei es für alle selbstverständlich, wenn beide Einrichtungen bei „Jacobs“ gemeinsam kegeln oder Konzerte im Bühnenhaus besuchen und Nachbarn und Besucher zu den Festen der Einrichtung kommen. „Die Kevelaerer sind sehr offen und nehmen die Leute sehr gut auf, die Fußläufigkeit ist gut für die Kunden und hier hat man auch wegen der Besucher, die kommen, oft Ältere und Gebrechliche besser im Blick“, meinte die LVR-Regionalleiterin Petra Schilling.
„Wir laden sie einmal pro Monat zu uns in den Garten, um die Hauptamtlichen zu entlasten“, erzählte Karin Renard vom Sozialdienst katholischer Frauen und zeigte ein Foto. Als Wermutstropfen sahen alle, dass man die Behinderten auf ihren Wegen in die City persönlich begleiten muss, was in Bedburg-Hau so nicht der Fall war.
Für die Menschen sei das positiv hier zu leben, fand die Duisburgerin Sonja Cyrus, deren Onkel in der Lindenstraße lebt. „Das ist positiv, dass sie aus dem Wald da raus sind und bei Leuten in der Stadt – das ist wie eine Familie hier“, feierte die 41-Jährige fröhlich mit.
„Einige freuen sich schon das ganze Jahr auf das Sommerfest – und heute ist es noch größer“, führte Moderator Patrick Böttcher durch das vielfältige, zweieinhalbstündige Programm, bei dem Tanz, Unterhaltung und Musik im Vordergrund standen.
Den Auftakt machte die Musikgruppe der Wohngruppe Holbeinstraße Gelderland, die mit ihren schmissigen Gassenhauern wie dem „Schneewalzer“ für den Einstieg sorgten.
Anschließend sorgte Hilla Heien für eine ausgelassene Partystimmung, reichte ihren Regenschirm an einen Gast weiter, animierte das Publikum mit einer Gruppe verkleideter männlicher „Nonnen“ zur Musik von „Sister Act“ und mehreren Gassenhauern zum Mitklatschen und zum kollektiven Schunkeln. „Dass die einen erkennen und dass die mitmachen, das ist mehr wert als Gage“, zeigte auch die Künstlerin angesichts der Resonanz, dass der Auftritt für sie etwas Besonderes war. Später durfte die Tanzgruppe „Finesse“ aus Kleve -Materborn dann noch zeigen, was sie auf der Bühne tänzerisch leisten kann und rundete einen abwechslungsreichen Nachmittag für alle ab.