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40 Jahre im Unternehmen

In geselliger Runde feierten die Mitarbeiter und die beiden Geschäftsführer Georg und Achim Smets der Firma Smets aus Kevelaer im Goldenen Schwan mit Udo Toonen ein stolzes Jubiläum. Der gelernte Gas- und Wasserinstallateur fing am 1. August 1979 seine Ausbildung bei der Firma Smets an. Heute leitet und betreut er als Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klima Großbaustellen.

Toonen arbeitet seit 40 Jahren ununterbrochen im Betrieb. „Er arbeitet gerne, er liebt seinen Beruf“, erzählt Georg Smets. Toonen sei stets zuverlässig gewesen, „nie krank“ und konnte vor allem immer auf die Unterstützung seiner Frau Renate Toonen zählen. Udo Toonen ist außerdem im Prüfungsausschuss tätig, in dem er Auszubildende auf Arbeitnehmerseite prüft. Jetzt wurde er von Michael Janßen, Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima Kreis Kleve, und Michael Köster, stellv. Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Kleve, mit der „Silbernen Medaille“ der Handwerkskammer Düsseldorf ausgezeichnet.   

Mit Achtsamkeit auf Erfolgskurs

Lang ist es her, seit man beim einstigen Mischfutter-Werk in Wetten die beiden Sackkarren auf der Rampe stehen sah, die gefüllten Futtersäcke für den Kunden noch händisch zugenäht wurden und Firmengründer Karl Vos höchstselbst seine Lieferscheine ausfüllte. Man schrieb das Jahr 1949, als sich der Unternehmer zur Gründung der damaligen Weizenmühle entschloss.

Heute, 70 Jahre später, dürfen Sohn Bernd und Enkel Felix Vos, beide Geschäftsführende Gesellschafter der Mera Tiernahrung GmbH, auf ein Unternehmen blicken, das 150 Mitarbeiter zählt, im Jahr mehr als 70.000 Tonnen Trockenfutter und Backwaren herstellt und ein Familienunternehmen geblieben ist, das neben dem Kernmarkt Deutschland in 40 Länder Europas exportiert, ferner nach Asien und Nordamerika.

Internationaler Werdegang

Der Einsatz, die unternehmerischen Ideen und der Weitblick von Bernd Vos haben in den vergangenen 40 Jahren sicherlich bedeutend zum Werdegang des Unternehmens beigetragen. So beruht beispielsweise die wichtige Entscheidung zum Umzug vom elterlichen Betrieb in Wetten und die damit verbundene Investition in das große und moderne Werk in Kevelaer auf der Weitsicht von Vos. Durch diesen Schritt ebnete er der Mera Tiernahrung den Weg auf internationaler Ebene.

Das Wirtschaftsforum Niederrhein e.V. zeichnete Bernd Vos 2015 nicht zuletzt für seine herausragende Leistung, seinen Mut und seinen Weitblick in Bezug auf die Weiterentwicklung vom lokalen Futtermittelproduzenten zum international erfolgreichen Spezialisten für Hunde- und Katzenfutter mit dem Unternehmerpreis Niederrhein aus.

Die Mitarbeiter und Kollegen der Mera Tiernahrung haben Bernd Vos zu seinem Firmenjubiläum in diesem Jahr ein ganz besonderes Geschenk bereitet: Neben einer Sonderversion des Knabberriesen in Form einer großen 40, gab es für den ehemaligen Geschäftsführer auch eine eigens angefertigte Mera-Feuerschale, an der er sich im heimischen Garten erfreuen kann.

Transparenz, Ehrlichkeit und Leidenschaft

Auch die Zukunft des Unternehmens verspricht viel. „Für mich ist das Thema Achtsamkeit eine Herzensangelegenheit“, betonte Felix Vos als Inhaber der dritten Generation nun, als die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve mit der aktuellen „Sommertour Innovation“ bei Mera zu Gast war. Der junge Firmenchef will besonders darauf achten, dass Mera „transparent“, „ehrlich“, „leidenschaftlich“ und „vernünftig“ agiert.

Innovativ, wie die Sommertour es hinterfragt, ist man hier allemal. Auf den Wegen zum Hunde- und Katzenfutter werden die Rohwaren bis zum Endprodukt von keiner Menschenhand mehr berührt. Der Weg zur Verpackung ist vollends automatisiert, die Palettierung wie von Geisterhand und die Gabelstapler mit dem Ziel „Hochregallager“ finden ihren Weg ohne helfende Hände. Zehn Millionen Euro hat man hier am Rande der Wallfahrtsstadt vor zwei Jahren in ein vollautomatisches Hochregallager investiert, das in der Region seinesgleichen suchen dürfte.

Doch bei aller Perfektion in Infrastruktur und Technik will Mera der „tierisch gute Arbeitgeber sein und bleiben“. So jedenfalls sagt es Sigrid Krambeer als Marketingleiterin und Beauftragte für die Nachhaltigkeit. Mit Formulierungen wie „aus Liebe zum besten Freund“ oder „aus Liebe zur Samtpfote“ wird schnell deutlich, dass Hund und Katze sich im Hause Mera bestens vertragen.

Drei Schichten bei Mera

Seit Jahren wächst der gesamte Markt um zwei bis vier Prozent – und das Vorzeige-Unternehmen aus Kevelaer in gleicher Weise mit. Lange schon haben sich die Mitarbeiter an die drei Schichten gewöhnt, die unter dem Mera-Logo gefahren werden. Längst ist klar, dass die innovative Haltung der Entscheider den Einzelnen auch in der Produktion mehr abverlangt als nur Körperkraft.

Wo einst Opa Karl noch nach der Sackkarre gerufen hätte, da dreht heute vielleicht ein Service-Techniker an den Stellschrauben des Hochregallagers. Beim Blick ins Unternehmen scheinen nicht nur „beste Freunde“ und „Samtpfötchen“ bei Mera in den besten Händen.

Ein gelungener Abschluss des Jubiläums

Tauschläger, Holzschnitzer, Bauern und Spinner waren nur einige der Berufsgruppen, die den Besuchern auf Keylaer am Hauptfesttag ihr Handwerk vorführten. Der Bauern- und Handwerkermarkt auf dem Hubertusplatz lockte Groß und Klein, Keylaerer und Nicht-Keylaerer, Jung und Alt auf den Hubertusplatz.

„Zu verkaufen steht nicht im Vordergrund“, sagte Horst Kuhrt, Vorsitzender des Imkervereins für Kevelaer und Umgebung e.V. Es sei einfach schön, dabei zu sein und Präsenz zu zeigen. Kuhrt führt ebenfalls ein eigenes Geschäft für Imkereibedarf in Kevelaer und hatte an diesem Tag eine kleine Auswahl an verschiedenen Artikeln rund um den Honig mitgebracht. Lippenpflegestifte, Cremes, Bonbons und Seife waren einige der Produkte. Das Interesse an seinem Stand war groß. Wann auch immer man bei Kuhrt vorbeikam, meist tummelten sich viele Interessierte um ihn herum. „Bienen und Insekten sind ein Thema im Moment“, machte er deutlich, dass ihm die Aktualität des Themas bewusst ist.

Besonderes Handwerk

Unter einem großen Zelt windgeschützt untergebracht waren unter anderem Korbflechter, Drucker und Holzschnitzer. Meist gab es einen großen Verkaufsstand und zusätzlich einen Stand, an dem das Handwerk live vorgeführt wurde. Anblicke, die die meisten unter uns sicherlich nicht oft zu sehen bekommen.

„Das ist mein Hobby seit über 40 Jahren“, erzählte Andre Scaf, während er an einer großen Holzschnitzerei an seinem Stand weiterarbeitete. „Von Beruf habe ich nichts mit Holz zu tun“, lachte der Niederländer. Er sei eher im technischen Bereich zuhause. 800 Stunden Arbeit steckten bereits in seinem Werk, das vor ihm lag. Die Preise der Schnitzereien am Verkaufsstand wirkten dagegen sehr gering. „Das sind symbolische Beträge. Und wenn ich nichts verkaufe, dann ist das so“, lächelte Scaf und machte deutlich, dass es ihm vor allem um die Freude an der Arbeit ging.

Jeden Monat sei er in den Niederlanden auf einem Markt vertreten und daraufhin sei man auf ihn zugekommen, ob er nicht beim Jubiläum auf Keylaer auch dabei sein wolle. Für den Niederländer kam nur eine Zusage in Frage, was er nicht zu bereuen schien. Ein wenig Geschäft und vor allem Gespräche mit interessierten Bürgern waren die Belohnung.

Musikalisch wurde der Markt von der Blaskapelle „Die Stall-Freunde“ aus den Niederlanden begleitet. Für die kleinen Gäste gab es eine Hüpfburg und ein Kinder-Karussell. Für Begeisterung bei allen Altersgruppen sorgten die Traktoren, die am Rande des Hubertusplatzes aufgestellt waren. Vor allem die Fahrzeuge älteren Baujahrs boten einen besonderen Anblick.

Nicht ganz so historisch, aber dafür mit viel Action kamen die Kaltblüter der „Kaltblutfreunde“ aus Uedem daher. Tauziehen gegen ein Pferd und hinter einem der Tiere „surfen“ standen auf dem Unterhaltungsplan. Für das Surfen wurde eine große Plane hinter das Pferd gespannt. Der Surfer konnte sich an einem Seil festhalten. Lediglich zwei Freiwillige fanden sich, um den Surfspaß auszuprobieren. Das Grinsen im Gesicht danach verriet den Spaß der Teilnehmer an der Aktion.

Ein vergebliches Ziehen

Das Tauziehen war wie zu erwarten ein kurzes Schauspiel. Auch wenn sich sieben Leute fanden, die sich der Herausforderung stellten: gegen die Hunderte Kilos des Pferdes kamen die Besucher nicht an. Der Spaß war dennoch garantiert. Die jüngeren Gäste, die an beiden Aktionen nicht teilnehmen konnten, durften anschließend auf dem Rücken des sanftmütigen Riesen ein paar Runden drehen.

Eine Woche, neun Veranstaltungen und viele zufriedene Gesichter – das ist das Ergebnis der Jubiläums-Woche auf Keylaer. Alles in allem sei es „mehr als wir erwartet haben“, sagte Reinhard Peters vom „Arbeitskreis Heimatfreunde Keylaer“. Alle Veranstaltungen seien gut angekommen und gut besucht gewesen. Ob man irgendetwas hätte besser machen können? Nicht wirklich, meinte Peters. Er denkt, dass man bei einem weiteren Jubiläum alles wieder genauso machen würde.

Eine Fotogalerie zum Hauptfesttag finden Sie hier.

Woher kommt eigentlich unser Kevelaerer Wasser?

Bis zu 6.000 Kubikmeter Wasser werden im Sommer täglich durch das Wasserwerk der Stadt Kevelaer auf Keylaer gepumpt – im Winter circa 3.000. Diese Zahlen sorgten bei den Besuchern des Wasserwerks für erstaunte Gesichter. Arno Voss, stellvertretender Wassermeister, Marco Maas, Rohrnetzmeister und Anna Walter, technische Leiterin, führten interessierte Besucher gruppenweise durch das Wasserwerk auf Keylaer.

Seit 1976 ist das Wasserwerk in Betrieb. Zu diesem Zeitpunkt war das alte Wasserwerk jedoch noch nicht vollständig abgeschaltet, um in der Startphase für einen Notfall gerüstet zu sein. Ab Januar 1977 lief das neue Wasserwerk dann alleine – bisher ohne größere Zwischenfälle, berichtete Anna Walter.

Es gibt vier Brunnen, aus denen das Wasser bezogen wird. Zwei sind in der Regel aktiv, sagte Arno Voss – im Sommer auch mal mehr. Die Brunnen liegen „ein paar hundert Meter weiter in einem Waldstück“ und sind circa 20 Meter tief gebohrt. Man habe mal noch tiefer gebohrt, was jedoch nicht von großem Erfolg gekrönt war. „Das Wasser konnte man nicht gebrauchen, das sah aus wie Cola“, erzählte Voss.

Sechs Pumpen nach Kevelaer

Der stellvertretende Wassermeister erklärte den Besuchern den Weg, den das Wasser nimmt, bevor es bei den Verbrauchern aus dem Hahn kommt: Zunächst wird das Wasser vom Brunnen ins Gebäude des Wasserwerkes gepumpt. Anschließend versuche man, „den Eisenanteil zu minimieren“, bevor das Wasser in einen Reaktor gepumpt wird. Dort werden Eisen und Schwermetalle entfernt und das Wasser wird anschließend gefiltert. Zum Schluss wird dem Wasser Kohlensäure hinzugefügt, um den pH-Wert zu neutralisieren, der vorab hochgepumpt wurde. „Über sechs Reinwasserpumpen wird das Wasser nach Kevelaer gepumpt“, erklärt Voss weiter. 

All diese Schritte hören sich nach einem langen Prozess an. So lange braucht das Wasser jedoch gar nicht, bis es bei uns in der Leitung ist. Circa zwei Stunden vergehen, bis das Brunnenwasser durch die Anlage gelaufen und bereit ist, in die Leitungen nach Kevelaer zu fließen.

Keine Wasserknappheit zu befürchten

Vor allem in trockenen Sommern steigt der Wasserverbrauch an. Wasserknappheit brauchen die Kevelaerer Bürger allerdings aktuell nicht zu befürchten. „Wir haben zwei Millionen Kubikmeter Wasserrecht im Jahr“, erklärte Voss.

Er betonte in seinen Erläuterungen die gute Wasserqualität: „Wir brauchen nicht chloren. Unser Wasser ist fast keimfrei.“ Auch die hohe Nitratbelastung, die es mal gab, bestehe heute nicht mehr. Nachdem eine Kooperation mit den Bauern geschlossen worden sei, die unter anderem eine geringere Düngung vorsieht, sei der Nitratgehalt stark zurückgegangen. Von einem Höchstwert von circa 50, der die Grenze darstellt, sei der Wert auf circa 24 gesunken – also alles im grünen Bereich.

Eine Information von Arno Voss brachte die Besucher zum Schmunzeln: „Man kann auch gut sehen, wenn mal Länderspiel ist, wenn da Halbzeitpause ist. Oder auch an Silvester, wenn um kurz vor 12 alle nochmal auf Toilette gehen.“

Das Feedback der Besucher war positiv – nicht nur zu diesem Teil des Keylaer-Jubiläums. „Es gibt jeden Tag etwas Neues“, schätzt Elli Kisters das abwechslungsreiche Angebot der Jubiläums-Woche. Auch Reinhard Peters, einer der Köpfe des „Arbeitskreises Heimatfreunde Keylaer“, zeigte sich zufrieden – nicht nur mit der Führung durchs Wasserwerk: „Eigentlich sind bei allen Veranstaltungen unsere Erwartungen übertroffen worden.“

Ein zwangloser Hubertuslauf auf Keylaer

Neben dem Bauern- und Handwerkermarkt kam am Hauptfesttag des Keylaer-Jubiläums auch der Sport nicht zu kurz. Knapp 45 Läufer und Walker hatten sich zusammengefunden, um ausgehend von der Hubertuskapelle eine Runde zu laufen. Organisiert wurde der Lauf vom „LWT Lauf- und Walking Treff Kevelaer“. Die längste Strecke ging über 7,1 Kilometer, gefolgt von einer 5,2-Kilometer-Strecke und die Walker liefen 4,6 Kilometer. „Das soll ein ganz einfacher, zwangloser Lauf sein“, meinte Gottfried Winkels vom LWT Lauf- und Walking Treff Kevelaer. Ganz so schien es auch zu sein. Die Läufer kamen sichtlich zufrieden und gut gelaunt ins Ziel.

„Das ist eingebettet in die ganze Aktion hier auf Keylaer“, nannte der stellvertretende Bürgermeister und Mitglied des Lauf- und Walkingtreffs Kevelaer, Johann-Peter van Ballegooy, den Anlass des Hubertuslaufs, „seit über 25 Jahren bin ich dabei.“ Hauptsächlich waren Mitglieder des Lauf- und Walkingtreffs anwesend. Ein paar wenige weitere Läufer hatten sich eingefunden und auch ein Vierbeiner lief tapfer mit ins Ziel.   

Weitere Fotos vom Lauf finden Sie hier.

Die Mundart lebt in und auf Keylaer

Rappelvoll – anders kann man das Innere des Hubertus-Saales auf Keylaer nicht beschreiben. 120 Mundart-Interessierte bedeuteten ein ausverkauftes Haus, sehr zur Freude von Hans-Gerd Op de Hipt, der als Vorstandsmitglied der „Heimatfreunde Keylaer“ und  Moderator souverän durch einen überaus kurzweiligen, teils vergnügten, teils nachdenklich-besinnlichen Abend führte.

Zwei Stunden „holländischer Dialekt“

Herzlich begrüßte er den anwesenden Ehrenbürger der Stadt Kevelaer, Pastor Richard Schulte Staade und zitierte, auf das Thema des Abends überleitend, den Bischof von Utrecht, der gesagt haben soll „Deutsch ist ein Dialekt der holländischen Sprache“, und um diesen Dialekt ging es in den folgenden gut zwei Stunden.

Fünf Akteure des Mundart-Abends. Foto: WiScho

Religiöses Gedankengut spielte von Anfang an eine Rolle, wo Heinrich Baumanns gleich mit einer Litanei loslegte. Hierbei bat er das Publikum, stets den Kehrvers „Bewoare ons“ zu wiederholen. Vor was sollte der Herr uns alles bewahren? Es ging um „Koppinn on Buckpinn“, „kalde Füüt on affstehende Ohre“, um „Huste und Pruste“ und nicht zuletzt um „Fraulüj, die knippe on bitte“. Letztere wollten sich wohl ein bisschen rächen: Er meinte zum Schluss, er komme noch einmal wieder. „Bewoare ons!“, war die logische, aber wohl nicht ganz ernst gemeinte Retourkutsche.

Mehrere Lieder (unter anderem Texte von H. Tenhagen, J. Croonenbroeck), alle mit Bezug zu Kevelaer und von großer Heimatliebe zeugend, wechselten sich mit den weiteren Vorträgen ab. Musikalisch begleitet und unterstützt wurde das sangesfreudige Publikum von Hans Grüntjens, der das Akkordeonspielen wahrlich nicht verlernt hatte.

Maria Verhülsdonk erntete viel Beifall für ihre Erzählung, was die Familie früher alles mit „Ons alde Komm“ angestellt hatte: Sie (die Komm!) musste alles tragen und ertragen, vom Backteig bis zum Aerpeleschlaat, von Vaters Fußwäsche bis zum gewaschenen Kinderpopo, der sie auch noch als Nachttopf leicht zweckentfremdete. Es folgte eine optisch-rhythmische Augenweide, als eine Tanzgruppe von acht Landfrauen in hübschen, farbigen Kleidern zu südamerikanischen Rhythmen auftraten. Die kleine Zugabe danach ergab sich automatisch ohne Zurufe des Publikums, das umso kräftiger applaudierte.

Knochenfunde im Schwarzbruch

Knochenfunde im Schwarzbruch! Wilfried Renard rezitierte ausdrucksstark, sozusagen „met Händ on Füüt“, eine schaurig-schöne Ballade von Jupp Tenhaef, in der es zunächst „nur“ um ein Fußballspiel zwischen Hasen und Füchsen, im späteren Verlauf aber mehr um Mord und Totschlag ging (daher die gefundenen Knochen).

Die Tanzgruppe begeisterte die Zuschauer. Foto: WiScho

Nach so viel Hektik kam Maria Verhülsdonk mit dem besinnlichen Text „Was ist Heimat?“ besonders gut an. Sie zählte auf, was an Dingen und Begebenheiten alles dazu gehört, und man konnte aus jedem Satz und Beispiel die tiefe Heimatverbundenheit heraushören.

Heftzwecken und Hexenschüsse

Diese Vorträge ließ man sodann in einer 20-minütigen Pause „sacken“, bis es Heinrich Baumanns gelang, das schwere Leben eines Beamten darzustellen, der sich endlich mal von seiner Arbeit erholen wollte. Dabei machten ihm Heftzwecken, Hexenschüsse und „ennen Bruch“ das Leben aber auch wirklich schwer, einschließlich der uneinsichtigen Ehefrau, die Kohlen holen als guten Zeitvertreib für ihn ansah. Schließlich wollte er wohl doch lieber wieder zur Arbeit gehen…

Die erwähnte Tanzgruppe hatte sich inzwischen grüne und orange Overalls angezogen und legte, völlig untypisch zur Kleidung, eine Polka nach kölscher Musik und kölschem Text hin. Die Zugabe entfiel – die Damen waren „pim-aff“ und wurden mit herzlichem Applaus für die gelungene Darstellung verabschiedet.

Elli Kisters und Cläre Peters unterhielten mit einem pointenreichen Dialog auf der Parkbank. Foto: WiScho

Zu einem echten Highlight nahmen Elli Kisters und Cläre Peters auf einer Parkbank Platz und dann ging ein Feuerwerk von Pointen los, sodass das Publikum aus dem Lachen nicht mehr herauskam. „Grit on Trüj“ kamen „van’t Höckske op et Stöckske“, eine sprach von dreifacher Diät (denn von einer wird man ja nicht satt!).

Es war die Rede von Weihnachten im Kuhstall, idyllisch und schön, egal, ob die „kuhen dor pesse of schitte“, auch die Liebe war ein Thema nach dem Motto „m-m-s“ =montags-mittwochs-samstags in abgeschwächter Form blieb es bei m-m-s = März–Mai–September. Und mit demselben Seufzer schloss man das Thema ab: m-m-s = möchte manchmal schon! Das Publikum hatte einen Heidenspaß an den beiden Damen und ihrem mehr als perfekten, frei vorgetragenen Dialog.

Danach wurde es wieder besinnlicher und Wilfried Renard zitierte mit gewohnter Betonung zwei Gedichte von Theodor Bergmann mit Schwerpunkt auf „Ons Modertaal“. Es waren der Highlights noch nicht genug: Maria Verhülsdonk betete ausdrucksvoll zur Abend­ruh zum lieben Gott. Ihre Zeit könne vielleicht bald vorbei sein, „äwel, wenn’t gett, vannach noch ni“.

Wor hör ek t‘hüß

Zum alles krönenden Abschluss schmetterte der ganze Saal die vier Strophen unseres Heimatliedes „Wor hör ek t’hüß“ und der Chronist meint, er habe dabei hier und da ein Tränchen gesehen. Hans-Gerd Op de Hipt verabschiedete die Gäste und schloss dabei einen herzlichen Dank an Gilde, Landfrauen, Mitarbeiter und die Presse mit ein.

Zu Besuch bei Bauer Joosten

Jedem, der das Zentrum Kevelaers in Richtung Keylaer verlässt, ist auf Höhe des Hubertushauses der stattliche Bauernhof gewiss schon aufgefallen – die markanten Offenställe bemerkt das Auge, den dort eigentlich immer wehenden Kuhduft die Nase. Im Rahmen der „Festwoche Keylaer“ hatte Bauer und Hofinhaber Herbert Joosten zu einer Besichtigung seines Betriebes eingeladen und damit eine weitere Möglichkeit geschaffen, das reiche Leben und Wirtschaften auf diesem Kevelaerer Flecken kennenzulernen. Waren schon die vorangegangenen Veranstaltungen gut besucht, so fanden sich auch dieses Mal rund 70 Interessierte ein, darunter viele Eltern mit ihren Kindern – eine Zweiteilung der Gruppe war unausweichlich.

Der 1364 erstmals urkundlich erwähnte Hof wird seit nunmehr fünf Generationen durch die Familie Joosten bewirtschaftet, die 1890 in den Betrieb einheiratete. Auch heute noch ist es ein Familienbetrieb im besten Sinne, teilen sich doch Herbert und Sohn Christopher Joosten samt Ehefrauen die Arbeit auf. Und das Führen eines Viehbetriebes bedeutet nun einmal: 24/7/365 – unabhängig von Lust und Laune. Einzig wenn eine der beiden Familien im Urlaub ist, verstärkt eine Aushilfe das verbliebene Team – Herbert Joosten fügt augenzwinkernd hinzu: „Das ist für meinen Sohn die bessere Variante, aber auch für mich, wenn ich zurück komme.“

Die großen landwirtschaftlichen Fahrzeuge beeindruckten die Besucher. Foto: MaWi

Vater und Sohn führten je eine Gruppe über den im Laufe der Zeit immer weiter gewachsenen Hof. Dem aufmerksamen Beobachter fallen die alten Strukturen noch auf, um die sich in den letzten Jahrzehnten weitere Ställe, Hallen und Silos gruppiert haben. Milchkühe sind das Kerngeschäft und derer finden sich 200 Stück, die jeden Tag morgens und abends gemolken werden – Zeitansatz: zwei Mal dreieinhalb Stunden. Für viele Beschäftigte im Öffentlichen Dienst wäre damit der Arbeitstag schon gelaufen, nicht so für Bauer und Bäuerin, schließt sich doch nun das vielfältige Tagesprogramm an. Das reicht von der weiteren pflegerischen Versorgung der Tiere, über Instandhaltungsarbeiten am Hof, hin zu den klassischen Tätigkeiten im Ackerbau.

Milchkühe, Jungvieh, Fleischtiere, Ackerland

Denn mit den 200 Milchkühen ist es nicht getan, hinzu kommen 35 Stück Jungvieh, 50 bis 60 Fleischtiere und natürlich noch 76 Hektar Ackerland, um die Lebensgrundlage für die Vierbeiner bereitzustellen. Nicht ganz ein Drittel der Fläche (22 Hektar) davon sind Grasland, der Rest wird mit wechselnden Feldfrüchten bestellt. Immerhin elf Tonnen Futtermasse sind jeden Tag für die Tiere notwendig, die sich im Wesentlichen aus Grassilage, verschiedenen Eiweißkomponenten und Rapsschrot zusammensetzt. Letzteres soll den Wegfall von Soja kompensieren – eine Forderung der Molkerei, um „gentechnikfreie“ Milch anbieten zu können. Ganz so einfach wie es sich die meisten Verbraucher vorstellen, ist das letztlich nicht, wie Herbert Joosten ausführt, ist die sehr proteinreiche Sojabohne in der Tierernährung doch nur schwer zu ersetzen, wenn man nicht zu große Einbußen beim Milchertrag hinnehmen möchte.

Ertragsmaximierung, Nachhaltigkeit, Romantik

Nun kann man gewiss davon ausgehen, dass im Grunde alle Besucher der Hofführung als Bewohner des ländlichen Raumes wenigstens noch einen mittelbaren Bezug zur Landwirtschaft haben und zumindest eine „Grundimmunität“ gegen das vorrangig in Städten grassierende „Bauernhof-Romantik-Virus“ aufweisen, dennoch kamen logischerweise auch Fragen zur Sprache, die die im aktuellen Diskurs kritische Bewertung der konventionellen Landwirtschaft widerspiegeln: Weidehaltung kontra Stallhaltung, Nitratbelastung durch zu viel Gülle, Spaltenböden oder Einstreu und letztlich alle Fragen, die sich im Spannungsfeld aus Ertragsmaximierung und Nachhaltigkeit ergeben.

Wieviel „Romantik“ ist jetzt also auf dem Hof der Joostens zu finden? Um es etwas zuzuspitzen: Es findet sich auf den ersten Blick soviel „Romantik“, wie in einen Milchpreis von 35 Cent pro Kilogramm hineinpassen – Discounterpreise kommen eben nicht nur beim Kunden, sondern auch beim Erzeuger an.

Technologie, Forschung, Energieträger, Nährstoffmix

Und wie schafft man es auf dem Hof in Keylaer damit umzugehen? Joostens setzen auf Technologie und den Einsatz neuester Erkenntnisse aus der landwirtschaftlichen Forschung zur Optimierung ihrer Betriebskosten. So wird zum Beispiel bei der Futterzubereitung nichts dem Zufall überlassen: Jede Tiergruppe bekommt den für sie optimalen Nährstoffmix und Herbert Joosten berichtet, dass sich in den letzten Jahren verglichen mit seiner eigenen Lehrzeit die Uhren hier merklich weitergedreht haben.

Zu Besuch bei den kleinen Kälbchen. Foto: MaWi

Wieviel Energieträger in die Produktion einfließen und wieviel davon umgewandelt den Hof wieder verlassen, wird genau in einer Nährstoffstrombilanz erfasst, womit wir schließlich auch beim Thema „überbordende Bürokratie“ angelangt wären, von der auch der Landwirt nicht verschont wird. Andererseits kann aber nur so sichergestellt werden, dass beispielsweise die ausgebrachten Güllemengen die zulässigen Grenzwerte nicht überschreiten, was nach Herbert Joostens Aussage auch streng kontrolliert wird.

Tierwohl, Bürste, Gummibelag, frische Luft

Generell stehe das Tierwohl ganz oben auf der Agenda, wie übrigens in allen Milchviehbetrieben – jedes Defizit mache sich sofort in einer sinkenden Milchleistung und damit in der Bilanz bemerkbar. Da fällt natürlich sofort die „Kuhbürste“ ins Auge – nicht nur Menschen lassen sich gern den Rücken kraulen. Wesentlicher dürften die neuen Bodenbeläge aus verschiedenen Gummischichten sein, um die Tiere nicht mehr auf dem harten Beton stehen zu lassen – Erkrankungen der Gelenke und des Stützapparates haben sich dadurch zahlenmäßig verringert.

Und natürlich die eingangs schon erwähnten offenen Ställe: Den ganzen Tag weht frische Luft durch die Anlage und die Tiere haben Tageslicht. Herbert Joosten betont den darin liegenden Kompromiss aus Stall- und Freilandhaltung: „Früher hat man immer gesagt, dass durch diese Art der Haltung die Gefahr von Lungenentzündungen zunehmen würde – tatsächlich hat sich aber der allgemeine Gesundheitszustand der Tiere verbessert.“

Und dann ist es auf dem Rundgang irgendwann doch noch so weit, dass ein Moment der „Bilderbuch-Romantik“ folgt: Kleine Kälber lassen Kinderherzen höher schlagen und Bauernherzen weich werden. „Ohne bedingungslose Liebe zum Tier geht es nicht“, sagt Joosten auf die Frage, was es braucht, um Bauer zu sein.

Kugel ist nicht gleich Kugel

Das ganze Jahr über, und zwar immer mittwochs, lassen die Mannen des Billardklubs „Scharfe Ecke Kevelaer 1949“ die drei Kugeln über ihren grünen Tisch rollen. An dieser Tradition wird eigentlich eisern festgehalten. In diesen Tagen aber war es zwei Gründen geschuldet, dass sie von dieser höchst sportlichen Tätigkeit einmal Abstand nahmen.

Zum einen war es das sehr warme Wetter, das zu einer Abkühlung herausforderte, zum anderen das Jubeljahr 2019, weshalb der Vorsitzende Wilfried Schotten ein Einsehen hatte und zu einem allgemeinen Eisessen einlud – ein weiteres, wenn auch kleines Highlight bei mehreren Unternehmungen anlässlich des 70-jährigen Bestehens.

Und was tat man anschließend, nachdem man sich im Café genügend abgekühlt hatte? Die Herren sagten den Eiskugeln ade, eilten zielstrebig zu ihrem Vereinslokal bei der SSG auf der Hüls und holten dort weitere Kugeln aus dem Schrank. Die waren aber diesmal unverdaulich, nicht aus Eis, sondern aus Aramith-Kunststoff.

Eine bodenständige Gemeinschaft

Der Andrang war so groß, dass vor dem Eingang der Hubertuskapelle noch einige Bänke aufgestellt werden mussten. Die traditionelle Kräuterweihe war in diesem Jahr etwas anderes als die vergangenen Weihen, gab es doch diesmal mehr zu feiern als nur dieses Ereignis.

Darauf wies auch der Kaplan von St. Marien hin, Christoph Schwerhoff, der in diesem Jahr die Kräuter der Anwesenden und am Altar segnete. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“, verwies er auf den 875. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung Keylaers 1144 und gab den Quasi-„Startschuss“ mit der gemeinsamen Kräuterweihe und dem anschließenden Liederabend.

Die Wertigkeit der Dinge

Schwerhoff unterstrich in seiner Predigt die Wertigkeit der Dinge, mit der „Gott uns beschenkt hat“. Er machte deutlich, dass es nicht darum gehe, nur an das Geld zu denken. In dem Kontext beschrieb er den wahren Fall eines Mannes, der erst einen Priester gefragt habe, wie er die Firma seines Vaters übernehmen könne, um nach vier Wochen, während derer er aufschreiben sollte, was ihn glücklich mache, dann zu der Erkenntnis gelangt sei: „Ich werde diese Aufgabe nicht annehmen.“

Es gebe die Natur, über die man sich freuen könne, die einem geschenkt werde, wofür man nichts könne. Er betete dafür, „dass „wir auch ein Geschenk für andere sein können.“ Im Anschluss daran kamen die Mitglieder der Menschengemeinde Keylaer zusammen, um sich  Bratwurst und Reibekuchen zu holen, etwas Kühles zu trinken, beieinander zu sitzen, sich auszutauschen und zunächst den Klängen der Jagdhornbläser des Hegering Kevelaer Weeze zu lauschen.

Die Tradition bewahren

Reinhard Peters, einer der Köpfe des „Arbeitskreises Heimatfreunde Keylaer“, überreichte der Organistin Biggi Lehnen, Schwerhoff, dem Küster Claus Linders und Maria Verhülsdonk als Beschafferin der Kräuter vor dem Altar jeweils eine „Keylaer“-Tasche mit kleinen Utensilien wie eine „Keylaer“-Tasse, „um das Bewusstsein und die Tradition von Keylaer in die Zukunft zu tragen.“

Bei der Gestaltung der Festwoche sei man auf Ideen und Anregungen der Nachbarn von Keylaer eingegangen. Dazu hatte man sich schon im Dezember getroffen, dabei die Vorlage der Feierlichkeiten von vor 25 Jahren als Grundlage genommen. Dazu seien aber weitere Positionen wie die Besuche beim Wasserwerk oder auch die Radfahrertour dazugekommen. Die „kleine Festschrift“ zum Jubiläum trage dazu ebenfalls bei.

Gemeinsam mit Theo Janssen an der Ziehharmonika stimmten die Menschen dann an dem Abend ganz viele traditionelle Lieder an wie „Alle Vögel sind schon da“, „Bunt sind schon die Wälder“ oder „Das Wandern ist des Müllers Lust“.

Marianne Kösters freute sich darüber, dass auch „viele junge Leute“ da seien, um die „Tradition und Nachbarschaft“ hier zu pflegen. „Alte Volkslieder zu singen – wo wird das heute noch gemacht?“, fand es der Kevelaerer Klaus Otto Liethen „einfach nur gemütlich. Deshalb komme ich immer wieder her.“ Hildegard Peters aus Keylaer erinnerte sich noch daran, wie „mein Vater und mein Bruder die Hubertuskapelle wieder aufgebaut“ haben.

Und bei der Beschreibung des Typus Keylaer wählte Theo Keysers, Präsident der Hubertusgilde, aus der der „Arbeitskreis“ hervorgegangen war, seine Worte mit Bedacht: „Das hat was Eigenes hier in Keylaer – das ist schon was Urverwurzeltes“. Dort lebten „bodenständige Menschen, die sich gegenseitig unterstützen und die, wenn es sein muss, auch mal feiern können“.

Eine Bildergalerie zur Kräuterweihe finden Sie hier.

Interessante Einblicke in die Geschichte der Bauernschaft Keylaer

Die Freude und das Erstaunen waren bei Reinhard Peters gleichermaßen groß. „Wo kommen denn die ganzen Leute her?“, meinte das Mitglied des „Arbeitskreises Heimatfreunde Kevelaer“ und Mitinitiator der Keylaer-Festwoche anlässlich des großen Andrangs im Hubertushaus.

Außerhalb des Hauses mussten für die Gäste noch einige Bänke aufgestellt  werden, sodass sich der Beginn der Ausstellungseröffnung zur Geschichte Keylaers mit den diversen Fotos, Urkunden und Kopien alter Schriften (jetzt in der Hubertuskapelle zu sehen) verzögerte.

Älter als Kevelaer

Anschließend konnte Peters die Gäste auf das Allerherzlichste begrüßen. Der Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler sprach in seinem kurzen Grußwort von einem „bemerkenswerten Geburtstag“. Er verwies auf den besonderen Umstand, dass „Keylaer deutlich älter“ als Kevelaer ist und wünschten alle Beteiligten eine „schöne Festwoche“.

Als eine der Autorinnen der 160 Seiten starken Jubiläums-Festschrift ging Dorothee Flemming-Lühr auf die Historie der zwischen dem heutigen Kevelaer und Weeze gelegenen Heidelandschaft ein. Ihre Darstellung reichte von der ersten urkundlichen Erwähnung der Hubertuskapelle 1144, dem Verkauf der Ländereien eines „Wilhelm van Keilaer” an das Kloster Graefenthal 1302 über die Gründung der Hubertusgilde im 16. Jahrhundert bis zur Ansiedlung der Bauernschaften, die bis weit ins 19. Jahrhundert 80 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Die ältesten nachweisbaren Höfe seien demnach der heutige Plankenhof und der Hansenhof, der im 19. Jahrhundert verschwand.

Kapelle wurde renoviert

Anschließend durfte Malermeister Gottfried Winkels ausführlich beschreiben, wie man ab 2014 die Kapelle nochmal renoviert hat, ganze Farbschichten und Gewölberippen abgetragen, Zwischenräume mit Blei verkleidet und die neue Farbgebung von Dunkelrot in Sandsteinfarben verändert hatte. 

Im Zusammenhang mit der Festwoche stellten dann Gerd Baumgärtner, Ernst Koppers und Hans-Gerd Op de Hipt die neun Stationen der Heiligenhäuschen-Radwanderung rund um Keylaer vor, die am Freitag ab 18 Uhr von der Hubertuskapelle Keylaer aus über die Fatima-Kapelle und das Hubertus-Denkmal an der St.Hubertus-Grundschule bis zum Hubertushaus gehen wird.

Reinhard Peters ordnete dann nochmal geographisch das Kerngebiet Keylaer ein, ehe sich die Zuhörer nach soviel Informationen die Stellwände ansehen, sich bei Kaffee und Kuchen über das Gehörte austauschen, die Festschrift oder auch die „Keylaer“-Baumwolltasche oder entsprechende Autoaufkleber, Biergläser und Kaffeetassen erwerben konnten.

Eine Bildergalerie zur Veranstaltung finden Sie hier.