Schweine haben eine neue Bleibe

Es quiekt und grunzt im Wildschweingehege des Weezer Tierparks. Die zehn Tiere (ein Keiler, zwei Bachen und sieben Frischlinge) suhlen sich seit kurzem in einem anderen Gehege und haben eine neue Unterkunft.

„Die Schweine haben den alten Stall einfach nicht mehr benutzt“, erklärt Geschäftsführerin Marie-Christine Kuypers einen Grund für den rund neunmonatigen Umbau. „Er lag zu tief und wurde immer wieder nass.“ Zudem mussten die Mitarbeiter zur Fütterung stets das Gehege betreten. „Da hat der Keiler schon ein Mal einen Kollegen am Stiefel gepackt“, sagt Kuypers.

Das dürfte in dem 24 Quadratmeter großen Stall mit einer überdachten Plattform (45 Quadratmeter) künftig nicht mehr passieren. Denn neben einer Fütterung von außen, bietet sich die Möglichkeit, Wildschweine im Stall abzusperren. Auch eine Verladung der Tiere oder das separate Füttern des Nachwuchses sind nun problemlos möglich. „Zudem besteht die Möglichkeit, die Tiere bei Frost oder Dauerregen dort zu halten, um das Außengehege zu schonen“, sagt die Geschäftsführerin.

Knapp 20.000 Euro wurden für die Umgestaltung auf den Tisch gelegt. Die Finanzierung übernahm komplett der Förderverein des Tierparks, wobei sich der Neubau des Stalls als größter Kostenpunkt entpuppte. Er wurde extern vergeben, da eine ausführliche Planung des Stalls nötig war. „Als Vorbild diente ein Wildschweinestall im Heimtierpark Olderdissen“, sagt Marie-Christine Kuypers. Darüber hinaus musste auch noch das rund 500 Quadratmeter große Außengehege doppelt umzäunt werden. „Das ist aus tierseuchenrechtlichen Gründen vorgeschrieben“, so Kuypers. Seit zwei Wochen können die Wildschweine nun ihr neues Territorium nutzen. Bereits nach zwei Tagen hätten sie es angenommen. „Und nun schlafen sie sogar drin“, freut sich die Tierparkleiterin.

Die vier Monate alten Frischlinge verbleiben noch bis Ende des Jahres in Weeze. Danach werden sie an andere Tierparks vermittelt oder verwurstet, falls sich kein Abnehmer findet.

Umbau eines Doppelcontainers

Derweil gehen die Bauarbeiten an anderen Projekten weiter. Die drei Mitarbeiter sowie die zwei geförderten Kollegen und der Insektenfachmann auf 450-Euro-Basis haben noch einiges im Visier. Momentan bauen sie in Eigenregie einen Doppelcontainer zu einem Klassenraum um. So soll sich der Tierpark als außerschulischer Lernort weiter entwickeln. Führungen für Kindergärten und Schulklassen werden bereits angeboten. Mit einem Klassenrum würde sich das Bildungsangebot erweitern. Er ermöglicht auch theoretische Unterrichtseinheiten und macht einen Besuch im Tierpark für Schulklassen und Kindergärten noch wetterunabhängiger. Geplant ist dabei auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Und auch in Sachen „Social Media“ ist der Tierpark auf einem guten Weg. Seit einigen Wochen hat er neben einer Internet- und Facebookseite auch einen eigenen Instagram Account. Fütterung vor dem neuen Stall.