Damit an den Feiertagen nichts passiert

Echte Kerzen am Weihnachtsbaum und ein lodernes Feuer im offenen Kamin verbreiten besinnliche Stimmung an den Festtagen. Und mit Böller und Raketen wird eine Woche später das Neue Jahr begrüßt. Dies sorgt aber auch dafür, dass alle Jahre wieder die Feuerwehr an den Weihnachtstagen und über Silvester in erhöhter Alarmbereitschaft ist.
In Kevelaer mussten die Brandbekämpfer zwar zuletzt vor zwei Jahren in der Weihnachtszeit rausrücken. Das Problem ist dennoch bekannt. „Die Ursachen liegen oftmals im unsachgemäßen oder leichtsinnigen Umgang mit Kerzen, offenem Licht und Feuer“, warnt Markus Rademacher, Pressesprecher der Feuerwehr Kevelaer.
So ist jede einzelne Kerze ein offenes Feuer, dessen Flamme bis zu 750 Grad Celsius heiß werden kann. Defekte Lichterketten mit Glühbirnen erzeugen ebenso brandgefährliche Temperaturen um die 300 Grad Celsius. Deshalb rät der 29-Jährige vor allem bei der Außenbeleuchtung auf geprüfte Artikel zurückzugreifen. Zudem sollte eine Dauerbelastung mit Strom vermieden werden. „Zum Glück sind ja heutzutage Rauchmelder Pflicht“, verweist der Feuerwehrmann darauf, dass dadurch erst kürzlich auch in Kevelaer bei einem Schwelbrand die Bewohner rechtzeitig gewarnt wurden.
Ansonsten sei aber die Vorsorge das A und O. „Mit der Brandschutz­erziehung kann man gar nicht früh genug anfangen“, sagt Rademacher. Daher besuchen er und seine Kameraden regelmäßig Kindergärten und Schulen. Die Kinder seien meistens mit Feuereifer bei der Sache: „Und wenn sie Bescheid wissen, können sogar manche Eltern noch was lernen.“ Brandschutzaufklärung betreibt die Kevelaerer Feuerwehr aber auch bei Gewerbebetrieben.
Viellerorts drohten Gefahrenquellen durch bauliche Maßnahmen, die sich aber meistens leicht vermeiden ließen. Informativ unterwegs sind die Feuerwehrleute zudem in Alten- und Pflegeheimen. Auch hier machten es sich die Bewohner besonders in der Weihnachtszeit gemütlich. Deshalb hat Markus Rademacher gleich eine Reihe Ratschläge parat:
• Wachskerzen müssen so befestigt werden, dass Zweige nicht entzündet werden können.
• Die Kerzen sollten mit ausreichendem Abstand zu brennbaren Materialien (Gardinen und Vorhänge) angebracht werden.
• Brennende Kerzen sollten niemals unbeaufsichtigt bleiben.
• Streichhölzer und Feuerzeuge für Kinder unzugänglich aufbewahren.
• Der Baum sollte nur in einem massiven, kippsicheren Ständer befestigt werden und vor dem Austrocknen geschützt werden.
• Für den Ernstfall sollte ein Eimer Wasser oder ein Handfeuerlöscher bereit stehen.
• Beim Umgang mit Wunderkerzen ist besondere Aufmerksamkeit geboten. Sie seien brandgefährlich.
• Zu Silvester sollte man nur geprüfte Raketen und Böller benutzen. Andere seien wegen der Länge der Zündschnur oder der Sprengkraft unberechenbar.
Und was ist, wenn trotzdem mal was passiert? „Möglichst schnell das Gebäude verlassen“, rät Rademacher. „Nach Möglichkeit noch alle Fenster und Türen schließen, um eine Brandausbreitung zu verhindern.“ Und natürlich unverzüglich die Feuerwehr über den Notruf 112 anrufen. „Wir fahren lieber einmal zuviel raus als zu wenig“, sagt der Pressesprecher. Allerdings würden sich die Fehlalarme in Grenzen halten.
Über die Weihnachtstage seien die Wachen in der Stadt nicht besetzt. Das sieht zum Jahreswechsel allerdings anders aus. Neun Feuerwehrleute (die Crew für ein Fahrzeug) haben in der Silvesternacht Bereitschaft. „Im Notfall sind wir so einfach schneller vor Ort“, erklärt Markus Rademacher. „Da an diesem Tag erfahrungsgemäß auf den Straßen mehr Verkehr herrscht als an Heiligabend.“
Keine Nachwuchsprobleme
Nachwuchsprobleme haben die Brandbekämpfer in der Marienstadt übrigens nicht. Man trifft sich nicht nur regelmäßig zweimal im Monat. Hinzu kommen auch noch Lehrgänge sowie Versammlungen, Orientierungslauf oder Weihnachtsfeier. „Die Feuerwehr ist in der Stadt eben ein großes Thema“, sagt Rademacher.