Ruhend und fließend…

Breiten Raum nahm in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung die Vorstellung des Verkehrsgutachtens ein, das die Auswirkungen der aus der Bürgerbeiteiligung resultierenden fünf Strukturvarianten zur Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes bezüglich des fließenden und ruhenden Verkehrs bewertet. Grundlage waren Erhebungen in der Innenstadt an einem Donnerstag und einem Freitag, sowie eine Haushaltsbefragung. Außerdem wurden in allen Varianten die Parkplätze im Umfeld (bis 400 m) einbezogen an den Straßenflanken im unmittelbaren Umfeld (Annastraße, Busmannstraße, Marktstraße) herausgenommen.

Demzufolge sind die Auswirkungen auf den fließenden Verkehr in der Variante 1 („Status Quo +“) „geringfügig“ und eine ausreichende Parkplatzreserve sei auch zu Spitzenzeiten (11 Uhr vormittags) noch gewährleistet, erklärte Dipl.-Ing. Jean-Marc Stuhm vom Hildener Planungsbüro „stadtVerkehr“ gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Dipl.-Ing. Michaela Roudbar-Latteier.

Naturgemäß sehe das bei der Variante 5 („Bürgerpark“), welche den kompletten Wegfall der Parkplätze auf dem Peter-Plümpe-Platz vorsieht, ganz anders aus: Hier rät der Verkehrsgutachter zu „weiteren flankierenden Mobilitätsmaßnahmen“ und schlägt dazu beispielsweise die „Förderung des Rad- und Fußverkehrs im Binnenverkehr“ vor. Denn diese Variante hätte nicht nur eine signifikante Abnahme des Verkehrs auf und rund um den Platz zur Folge. Der Autoverkehr würde sich auf der Suche nach Parkplätzen auch in erheblichem Maße Richtung Nord-Osten verlagern, prognostiziert das Gutachterbüro.

Für die Varianten 2 bis 4, die alle eine Teilung des Peter-Plümpe-Platzes vorsehen und die nur den südlichen Teil vor dem neuen Rathaus als Parkfläche vorhalten, bewertet der Gutachter die Auswirkungen auf den fließenden Verkehr „insgesamt als moderat“. Auch das Parken sei laut Gutachten noch mehr oder weniger problemlos möglich, wenn man die in unmittelbarer Nähe gelegenen Parkplätze am Kauf-Center und am Bühnenhaus mit einbeziehe.

Durchstich und OW1

In diesem Zusammenhang wurde vom Gutachter interessanterweise auch untersucht, wie sich ein Durchstich von der Markt- zur Bury St. Edmunds-Straße auswirken würde – eine Idee, die zu einiger Verwirrung bei den Ratsmitgliedern führte, galt sie doch inzwischen als nicht realisierbar.

Ebenfalls interessant: Die Auswirkungen einer fertiggestellten OW 1 auf den Verkehr in der Innenstadt wären dem Gutachten zufolge „marginal“. Ein Umstand, der vielleicht einer Tatsache geschuldet ist, die bei der Befragung der Haushalte herauskam: Die überwiegende Mehrheit der befragten Kevelaerer gab an, die Innenstadt überwiegend mit dem Auto zu frequentieren. Und zwar zumeist zum Einkaufen…