Förderantrag zurückgezogen

Die Stadt hat den Ende des vergangenen Jahres gestellten Förderantrag zum Umbau des Forums Pax Christi zurückgezogen. Hintergrund ist die Feststellung der Bezirksregierung, dass nur die Hälfte der Umbaukosten gefördert werden sollten. Damit aber sei der Eigenanteil, den Stadt und Kirche zu gleichen Teilen tragen wollten, zu hoch. „Es ist daher entschieden worden, den Förderantrag für dieses Teilprojekt zurückzuziehen“, schreibt Franz Heckens von der Abteilung Stadtplanung der Wallfahrtsstadt Kevelaer im aktuellen Newsletter zur „Stadtkernerneuerung“.
Es hätte eines der zukunftsweisenden Projekte der Stadtkernerneuerung in Kevelaer werden sollen: „Eine so zentrale Lokalität mit open-air-Charakter und Überdachung ist eine ganz besondere Einrichtung, die für die verschiedensten Zwecke genutzt werden könnte“, so Heckens. Der Umbau sollte die Möglichkeit schaffen, das Forum auch für unterschiedlichste kulturelle Veranstaltungen nutzen zu können. Darauf hatten sich die Beteiligten nach intensiven und teils kontroversen Diskussionen im vergangenen Jahr geeinigt und im Konsens eine gemeinsame Entwurfsplanung erstellt. Diese war die Grundlage für den Förderantrag.

Die Bezirksregierung kam nun zu dem Schluss, dass das Forum weiterhin ein kirchlich genutzter Raum bleiben und nur zur Hälfte für kulturelle Zwecke genutzt werden würde. Daher könne auch nur die Hälfte der Umbaukosten gefördert werden.

Damit hatten die Antragsteller offensichtlich nicht gerechnet. Denn sowohl Kirche als auch Stadt hatten angegeben, Mittel für den Eigenanteil, der je zur Hälfte von ihnen getragen werden sollte, eingeplant zu haben. Der nun von der Düsseldorfer Behörde veranschlagte „deutlich höhere Eigenanteil“ ließ die Beteiligten vor den Umbauplänen zurückschrecken. „Mit den vorhandenen Mitteln ist ein Umbau in der geplanten Art nicht zu finanzieren“, lautet das Fazit im aktuellen Newsletter.

Große Enttäuschung

Die Enttäuschung über die Einschätzung der Bezirksregierung ist in Kevelaer groß, hatten sich doch in der jüngsten Vergangenheit erst, beispielsweise mit der Initiative für den Kevelaerer Krippenmarkt, interessante Perspektiven für eine „erweiterte“ Nutzung des Forum Pax Christi und das Umfeld entwickelt. Ob diese und andere Nutzungen eventuell auch ohne die Umbaumaßnahmen, die in erster Linie eine flexible Bestuhlung und eine optische Abtrennung des Kreuzweges vorsahen, sinnvoll umzusetzen sind, ist fraglich. Festzuhalten bleibt zunächst, dass damit eines der Vorzeigeprojekte des Stadtumbaus – zumal eines, das nach zähem Ringen eine hohe Akzeptanz innerhalb der Wallfahrtsstadt erlangt hat, – an fehlender Finanzierungsbereitschaft scheitert.