Orientalischer Abend
Wenn Sepideh Akkarzadeh Wenn Sepideh Akkarzadeh ihre Werke entstehen lässt, setzt sie Tausende von Tropfen auf ihre Malunterlagen. Tropfen für Tropfen (0-Punkt-Malerei), im Rhythmus ihres Pulses, konzentriert und in sich versunken entstehen Exponate, die die „Kunst der Langsamkeit“ widerspiegeln. „Die Punkte legen einen Schleier über das Bild und so kommt die Wahrheit gedämpft zu dem Betrachter“, so die Künstlerin. Um den Besuchern die Möglichkeit zu geben, ihr Leben einen Moment zu entschleunigen, hatte sie im Rahmen der „Landpartie am Niederrhein“ zu einer Eröffnungsveranstaltung in ihr Atelier in der Luxemburger Galerie, zu einem orientalischen Abend eingeladen.
Sepideh Akkarzadeh dekorierte vorher ihr Atelier mit typisch orientalischen Accessoires und diese waren sehr wertvoll. So lag ein original antiker persischer Teppich im Raum, auf dem ein orientalischer Garten zu sehen war und ein silberner Samowar mit achämenidischen Königen, Herrschern der altpersischen Dynastien stand auf einem Sideboard. Um orientalischen Klang ins Atelier zu bringen, war Kioomars Musayyebi aus Essen nach Kevelaer gekommen. Der aus dem Iran stammende Musiker ist Santurspieler und Komponist. Mit geschlossenen Augen spielte er auf seinem Santur und brachte so etwas von der kulturellen Seite seines Heimatlandes zum Erklingen. In seiner Musik spiegelte sich nicht nur die Sehnsucht nach seiner Heimat wider, sondern in ihr verarbeitet er auch die Erlebnisse des nun 8 Jahre dauernden Krieges, in dem er „alles“ gesehen hat, wie er beschrieb und was jede Nacht wieder zu unruhigem Schlaf führt. Kioomars Musayyebi wurde im Jahr 1977 in Teheran geboren. Beim bedeutenden Santurmeister Faramarz Payevar lernte er das Santurspielen. Vom Filmkomponisten Farhad Fakhredini wurde er in Musiktheorie und Komposition unterrichtet. 2010 erlangte er den Bachelorgrad im Fach Instrumental Musik an der Teheran University of Art. Heute tritt er weltweit auf und versucht dabei zu zeigen, dass sein Land nicht nur das Land ist, in dem der Krieg regiert.