Nun nerven sie wieder

Die Winterstille ist vorbei, der Frühling kommt mit Amsel, Drossel, Fink und Star, er ist so gut wie da – herrlich!
Denkste! Haben Sie es auch schon gehört? „Gru-gru! Gru-gru! Gru-gru!“
Fast vergessen während der erwähnten Winterpause, geht es jetzt wieder los, ohne Unterlass, ohne Punkt und ohne Komma. Vielleicht mal mit einer kurzen Unterbrechung, wenn man energisch in die Hände klatscht. Darauf reagieren aber nur die etwas jüngeren „Täubchen“; die erfahrenen Alten interessiert das genauso viel, als riefe man ihnen zu: „Aufhören! Ihr nervt!“
Wenn morgens ab fünf oder spätestens halb sechs das „Konzert“ beginnt, kann man sich nur noch die Decke über die Ohren ziehen; oder aber man wird zum Frühaufsteher und geht duschen und frühstücken.
Rein von Berufs wegen zähle ich mich zu dieser beneidenswerten Gattung Menschen, die sich mit dem „lieblichen“ Geräusch schneller als andere abfinden. Also was soll’s? Die Tierchen können ja nix anderes als diesen nervigen Krach zu veranstalten. Fressfeinde wie Adler, Habicht oder Fuchs sind in der Stadt nun mal leider äußerst selten, abschießen geht auch nicht, weil man a) einen Waffenschein bräuchte, b) einen Mitmenschen in den Allerwertesten oder sonst wo treffen könnte – also was tun?
Ignorieren und seiner täglichen Beschäftigung nachgehen. Dat isset!
FLATSCH! Und noch einmal FLATSCH! Da hab’ ich aber Glück gehabt, dass ich nur eine dieser „Bomben“ von so einer fliegenden Festung abbekommen habe. Oder wagt es da jetzt noch jemand, von einem „Täubchen“ zu sprechen?! Das habe ich nun vom Ignorieren und wie zum Hohn klingt es mir wieder in den Ohren: „Gru-gru! Gru-gru!“
Zu Hause zeige ich Mechel meinen Trefferschaden und beantrage Reinigung, Reparatur oder „Mach was!“ Und was sagt meine liebe Gattin kurz und dröög? „Sech, lieve Mann, gej mott ok ow Paraplüj dobej hebbe, ob et rägent of ni!“
Euer Hendrick