Die 70- bis 79-jährigen Impfwilligen müssen sich auf Wartezeiten einstellen

Immer noch viel zu wenig Impfstoff

Auch im Kreis Kleve verzögern sich die Impfungen derzeit. Foto: Archiv

Der Kreis Kleve weist aktuell darauf hin, dass sich Menschen im Alter zwischen 70 und 79 Jahren zum Teil gedulden werden müssen, bis sie ihre Corona-Schutzimpfung erhalten werden. Es stehe schlichtweg nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung, um alle Impfberechtigten direkt bedienen zu können. 

Den Hintergrund erläutert die Kreisverwaltung in einer aktuellen Mitteilung: Das Landes-Gesundheitsministerium (MAGS) NRW teile den Impfstoff den Kommunen zu und entscheide, welche Personengruppen wann ein Impfangebot erhalten. Bei den Über-70-Jährigen geschehe dies jahrgangsweise. „Das Land NRW hat in kurzen Abständen so schnell nacheinander die einzelnen Jahrgänge für die Impfungen zugelassen, dass die zur Verfügung stehende Impfstoffmenge bei Weitem nicht ausreicht, um allen direkt einen Impftermin anbieten zu können“, erklärt Silke Gorißen, Landrätin des Kreises Kleve. „Wichtig ist: Wir bestellen allen Impfstoff, der uns zur Verfügung gestellt wird. Wir verimpfen alle Bestände. Und wir stehen in einem ständigen Dialog mit dem Land, um weiteren Impfstoff zu erhalten und die Kapazitäten der Impfzentren besser auslasten zu können.“ 

27.000 Menschen der Altersgruppe im Kreis Kleve

Seit dem 26. März hat das MAGS NRW in schneller Reihenfolge die einzelnen Jahrgänge zur Impfung zugelassen. Die impfberechtigten Menschen haben einen Ministerbrief und ein entsprechendes Begleitschreiben erhalten. Zudem sind auch die Ehepartner*innen und Lebensgefährt*innen – unabhängig ihres Alters – impfberechtigt. Im Kreis Kleve leben über 27.000 Menschen im Alter zwischen 70 und 79 Jahren. 

Das MAGS NRW verteile den Impfstoff nicht nach der Anzahl der impfberechtigten Personen, sondern nach der allgemeinen Bevölkerungsanzahl, teilen die Verantwortlichen des Kreises mit. Landkreise mit vielen Personen im Alter über 70 Jahre haben somit von Anfang an einen strukturellen Nachteil bei der Impfstoffzuweisung – beispielsweise gegenüber Studentenstädten mit vielen jüngeren Einwohner*innen. „Hinzu kommt, dass generell immer noch viel zu wenig Impfstoff vorhanden ist, aber für die Zukunft eine deutliche Verbesserung der Situation in Aussicht gestellt wird“, sagt Jürgen Baetzen, Fachbereichsleiter für Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz des Kreises Kleve.

Weniger verfügbare Impfdosen ab Anfang Mai

Dem Kreis Kleve stehen für die kommende Woche knapp 4.800 Impfdosen für die Erstimpfung der Altersgruppen über 70 Jahre zur Verfügung. Ab der Folgewoche (ab 3. Mai) weist das MAGS NRW dem Kreis Kleve dann lediglich noch 2.000 Erstimpfdosen für die Altersgruppen zu. 

„Jeder, der ein Schreiben erhält, dass er ab sofort impfberechtigt ist, erwartet verständlicherweise, unmittelbar einen Termin vereinbaren zu können. Ernüchternd ist: Mit den aktuellen Impfstoffzusagen wird es noch einige Wochen dauern, bis jeder der 70- bis 79-Jährigen seine Erstimpfung erhalten haben wird“, erklärt Baetzen. „Das Land hat aber für das zweite Quartal deutlich höhere Impfstoff-Lieferungen zugesagt.“

Zuständig für die Koordination der Impftermine der Altersgruppen ist die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO). Soweit kurzfristig Impfstoff zur Verfügung steht, werden auch zeitnah weitere Termine freigeschaltet. 

Impftermin online oder telefonisch vereinbaren

Impfberechtigte erhalten ihren Termin ausschließlich bei der KVNO online unter www.116117.de oder telefonisch täglich in der Zeit von 8 bis 22 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 116 117 01.