Na, na, na!

Onse Börgermäster sall et wäll ducke. Also sprach meine liebe Mechel in der vorigen Woche voller Hoffnung, auf dass der werte Herr mit seiner Rathausmannschaft richtige und gute Entscheidungen treffen möge.

Und dass unser aller Wohl bei dem KvGG-Absolventen des Jahres 1999 in guten Händen liegt, kann man mit Fug und Recht nicht wirklich bestreiten. Man macht sich ja dennoch Sorgen, wie es denn nun mit Kevelaers Filet- und Herzstück, sprich Peter-Plümpe-Platz weitergeht. Nun kommt ein leichter, ganz leichter Zweifel auf, der aber gottlob mit besagtem Platz nichts zu tun hat, aber ein klein bisschen mehr „met onse Börgermäster“.

Es ist Freitag, der 1. Mai, das Herz der Wallfahrtsstadt Kevelaer beginnt wieder heftiger als sonst zu schlagen, denn – die Pilgerpforte wird geöffnet, das Leben der Wallfahrtsstadt will wieder Fahrt aufnehmen, trotz der aktuell etwas bescheidenen Lage. Der 1. Mai ist gekennzeichnet durch ein Ereignis, das jedes Jahr zusammen mit dem Auftreten einer bekannten bischöflichen, ja einmal sogar päpstlichen Persönlichkeit begangen wird.
Diesmal war es der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Bätzing; zwar nicht mit dem bekannten symbolischen Hammer von außen, sondern aus dem erwähnten Anlass von innen öffnete er der offiziellen Wallfahrtszeit die berühmte Pforte.

Eines so prominenten Gastes in unserer Stadt ist es würdig und angemessen, dass er auch von Kevelaers höchstem weltlichem Würdenträger begleitet wird. Und wohin geht die „Reise“? Ins Rathaus natürlich, wo er an einem Schreibtisch Platz nimmt, um sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen. Soweit die offiziellen Begebenheiten.

Ein paar Tage später schlage ich das neue Bläche auf und sehe auf Seite 4 die beiden Herren bei eben diesem Tun abgebildet. Der kirchliche Würdenträger schreibt sich ins Goldene Buch ein, der weltliche steht daneben und jetzt–!!!

Dr. Bätzing mag auf himmlischen Beistand hoffen und ohne die sattsam bekannte Gesichtsmaske agieren, aber worauf vertraut denn „onse Börgermäster“???

Lieber Herr Dr. Pichler! Sie haben doch bestenfalls auf Ihre respektable Körpergröße von geschätzten 1,85m oder mehr(?) gehofft, sodass nur dadurch der erforderliche Sicherheitsabstand von 1,50m Luftlinie gewahrt wurde, oder? Da müssen Sie aber jetzt mal meine Mechel hören: „Segg, hät dän Börgermäster dat Deng vergäten of hät de Stadt gän Geld mer vör sönne Lapp?“

Euer Hendrick