Wasser, Wasser, Wasser

Jeder trinkt es, jeder braucht es täglich – kurz: für alle Menschen auf dieser Erde ist Wasser das Lebenselixier.
Anders, und zwar grundlegend anders sieht es aus, wenn man diesem Element und seiner gewaltigen Wucht hilflos gegenübersteht. Man muss noch nicht einmal religiös und bibelfest sein, um von einer wahren Sintflut sprechen zu können, die sich derzeit vor allem in Teilen von Asien und auch den USA vom Himmel ergießt.
Ähnliches haben wir hier in Deutschland auch schon erlebt, wenn auch in vergleichsweise etwas schwächerer Form. Den betroffenen Menschen hat es trotzdem „gereicht“. Sogar in Kevelaer soll es 1960 so eine „Jahrhundertflut“ schon mal gegeben haben. Auch bei uns liefen etliche Keller voll und die damalige „Douteil-Kreuzung“ als einer der tiefsten Punkte Kevelaers war auf einmal nur noch mit Paddelbooten befahrbar.
Aber lassen wir die Kirche mal im Dorf: „Kümme met gesonde Bött.“ So sagt der plattdeutsche Volksmund, wenn einer stöhnt, obwohl es ihm eigentlich gut geht.
Denn: Es war damals bei uns nicht notwendig, Notquartiere einzurichten, keine Existenz wurde durch die Wassermassen vernichtet, es hat niemand um sein Leben kämpfen müssen. Was ist also schon ein vollgelaufener Keller gegen so ein Schicksal?
Oder hat man auf der Twistedener Straße je einen Alligator oder eine Schlange schwimmen sehen?
Die heftige Übertreibung „Jahrhundertflut“ nehme ich für Kevelaer schnell wieder zurück und meine Mechel stimmt sofort zu: „Dat beche natte Füüt – regt ow mar nit op. Die Lüj dor achter hebben andere Sörg.“
Euer Hendrick