Der Busman

Schutzmantel?

Es ist doch ein erfreuliches Bild, trotz der leider wieder ansteigenden „C-Zahlen“ Menschen zu beobachten, die sich nicht nur wegen des Kaffeetrinkens in unsere Stadt bemühen. Das warme Wetter begünstigt ihre mögliche Absicht, auch mal etwas fürs innere Wohlergehen zu tun – kurz: sie „gehen den Kreuzweg“. Der ist in unserem Stadtzentrum in der Tat attraktiv mit seinem Baumbestand und seinen liebevoll, seit über 100 Jahren ausgestatteten Stationen.

In unmittelbarer Nähe steht die Schutzmantelmadonna, bei der sich ganz alte Kevelaerer*innen erinnern können, dass sie 1928 eingeweiht wurde. Wenn man rechts neben der 14. Kreuzwegstation nach Westen schaute, sah man sie am Ende des Weges an der Mauer stehen, die dort den Friedhof begrenzt.

Vermutlich 1934 wurde sie an ihren jetzigen Standort versetzt und sie steht bis heute für unser aller Gedenken an die Toten der beiden Weltkriege.

Nun gehe ich mal wieder über den Friedhof und finde an so manchen – etwas kleineren – Grabdenkmälern und –steinen gelbe Warnzettel, mit denen die Angehörigen ermahnt werden, aus Unfallschutzgründen etwas mehr für die Standfestigkeit zu tun. Sofort kommt mir wieder die große Madonnenskulptur in den Sinn mit ihrem tonnenschweren Gewicht. In sieben Jahren wird sie 100, steht dort in Wind und Wetter, hat Risse, wenn man genauer hinschaut. Einen gelben Zettel habe ich (noch) nicht finden können. Da ich Laie bin, was die Standfestigkeit solcher und ähnlicher Denkmäler angeht, frage ich nur mal vorsichtig an: Gibt es einen 5-, 10- oder 20-jährigen Rhythmus der Kontrolluntersuchung?

Mechel bestätigt meine Vorsicht und meint: „Ek hoap, dat ok in Zukunft neks passiert; äwel weete kann et nimmes. Bäter te frugg geknojt as te laat.“

Euer Hendrick